Bergbau am Höcherberg Bergbaumuseum zeigt Frankenholzer Geschichte

Bexbach · Über 100 Jahre prägte der Bergbau die Menschen am Höcherberg. Darüber erzählt nun eine Ausstellung in Bexbach.

 Viel zu berichten hatte Hubert Roeder (links) von der Grube Frankenholz bei der Ausstellungseröffnung, die auch Landrat Theophil Gallo und der Vorsitzende des Saarländischen Bergbaumuseums Wolfgang Imbsweiler (rechts) mit großem Interesse verfolgten.

Viel zu berichten hatte Hubert Roeder (links) von der Grube Frankenholz bei der Ausstellungseröffnung, die auch Landrat Theophil Gallo und der Vorsitzende des Saarländischen Bergbaumuseums Wolfgang Imbsweiler (rechts) mit großem Interesse verfolgten.

Foto: Markus Hagen

Vor einigen Wochen gab es in Frankenholz eine kleine Ausstellung, die sich mit der Geschichte der Grube Frankenholz unter dem Motto ,,140 Jahre Grube Frankenholz - 60 Jahre Ende des Bergbaus in Bexbach“ beschäftigte. Auf vielen Bildern gab es eine Einblick über diese Historie. Wolfgang Imbsweiler, Vorsitzender des Saarländischen Bergbaumuseums in Bexbach, fand es schade, dass diese Ausstellung nur so kurz zu sehen war. ,,In unserem Bergbaumseum haben wir Platz und auch die Möglichkeit, die Informationstafeln über einen längeren Zeitraum der Öffentlichkeit zu präsentieren.“ Gesagt, getan.

Vor wenigen Tagen wurde nun diese Ausstellung im Saarländischen Bergbaumuseum eröffnet. Imbsweiler: ,,Bis Ende Februar nächsten Jahres kann man nun einen Einblick über die 140 Jahre Grube Frankenholz und das Ende des Bergbaus in Bexbach vor 60 Jahren erhalten.“ Hubert Roeder, Vorsitzender des Heimtvereins Bexbach, gab den zahlreichen Gäste, darunter auch Landrat Theophil Gallo und Bexbachs Bürgermeister Christian Prech, bei der Präsentation der Ausstellung einen Einblick über die Geschichte der Grube von Frankenholz.

 ,,Schon seit vielen Jahren beschäftigt sich unser Verein mit der Geschichte von Bexbach und seinen Stadtteilen“, so der Hubert Roeder, der Vorsitzende des Bexbacher Heimatvereins. Da der Bergbau maßgeblich an der infrastrukturellen Entwicklung der Stadt Bexbach seinen Stadtteilen Anteil hatte, sei es natürich auch die Aufgabe des Vereins, diese wichtige Periode durch Sammeln von Schriftgut und Fotomaterial zu dokumentieren. ,,Nach Ende des Steinkohlenbergbaus in Deutschland und im Saarland, ist es meiner Meinung nach umso wichtiger, diese vergangene Ära zu dokumentieren und die Erinnerungs an diese Zeit aufrecht zu erhalten.“ In diesem Kontext sei diese Ausstellungseröffnung auch einzuordnen.

 Die Grube Frankenholz war bezüglich Förder -  und Beschäftigtenzahlen die bedeutendste Grube am Höcherberg. Viele Jahrzehnte lang gab sie der Bevölkerung Arbeit und Brot. Noch heute, 60 Jahre nach Schließung der letzten Grube in Bexbach (St. Barbara) ist die Erinnerung an den Bergbau in Bexbach präsent. Als Landmarken von weitem erinnen die beiden Berghalden in Bexbach und Höchen an die Geschichte des Bergbaus. Bexbach ist der Sitz des einzigen Saarländischen Bergbaumueums, das den Bergbau des Saarlandes in all seinen Facetten in anschaulicher Weise darstellen kann.

 Nach wie vor sieht man in den Stadtteilen Grubenloren, die an diese Zeit erinnern. Viele Straßenbezeichnungen weisen auf den Bergbau hin. Zudem gibt es die Knappenkameradschaft St. Barbara.

 Die Privatgrube Frankenholz begann mit der Abteufung von Schacht I 1879. Es folgten mehrere Jahrzehnte erfolgreicher Abbautätigkeit. Die Einwohnerzahl von Frankenholz war mit der Infrastruktur des Höcherberges sowie der Entwicklung der Grube eng verbunden. Hatte Frankenholz 1875 noch 179 Einwohner, stieg diese Zahl bis 1905 auf 1744 und damit um fast das Zehnfache. 1930 hatte die Grube mit 2822 Beschäftigten und einer Fördermenge von 484.228 Tonnen Kohle den Höchststand erreicht. Die Grube Frankenholz war auch eine innovative Grube: die längste Industrieluftseilbahn in Deutschland stand in Frankenholz. 1908 wurde ein so genannter ,,Bläser“ angebohrt und das gewonnene Gas so abgeleitet, dass es zum Beheizen von Dampfkesseln genutzt werden konnte.

 1873 wurde ein Knappschaftsverein gegründet, der die soziale Absicherung der Bergleute zum Ziel hatte. Eng verbunden mit der Entwicklung der Grube Frankenholz ist auch der  Name des Unternehmers Culmann, der aber nicht gut bezahltete. Denn mit 4,43 Mark pro Schicht lag der Lohn unter dem anderer Gruben in Mittelbexbach und St. Ingbert. Roeder ging auch auf das Leid ein, das die Grube Frankenholz in einige Familien brachte. Alleine durch Schlagwetterexplosionen kamen rund 150 Bergbauarbeiter am Höcherberg ums Leben.

 1954 hörte die Eigenständigkeit der Grube Frankenholz auf. Sie wurde nur noch als Nebenanlage der neu errichteten Grube St. Barbara geführt. 1959 schloss die Grube Frankenholz, in der in 80 Jahren Tätigkeit rund 15 Millionen Tonnen Kohle gefördert wurden.

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