Ausstellung gegen das Vergessen

St. Ingbert/Homburg. Mit der Ausstellung "Kohle und Stahl" führt die Galerie im Forum in Homburg ihren Ausstellungsreigen bis Anfang Dezember fort. Gezeigt werden Arbeiten des in St. Ingbert lebenden Fotografen Klaus Merfeld. Motive seiner klassisch analogen Schwarz-Weiß-Fotografie sind Relikte der Kohle- und Eisenindustrie an der Saar

 Gespräch bei der Vernissage mit Delf Slotta, Klaus Merfeld, Gertrud Merfeld, Hans-Herrmann Bendzulla und Landrat Clemens Lindemann (von links). Foto: SZ/Steigner

Gespräch bei der Vernissage mit Delf Slotta, Klaus Merfeld, Gertrud Merfeld, Hans-Herrmann Bendzulla und Landrat Clemens Lindemann (von links). Foto: SZ/Steigner

St. Ingbert/Homburg. Mit der Ausstellung "Kohle und Stahl" führt die Galerie im Forum in Homburg ihren Ausstellungsreigen bis Anfang Dezember fort. Gezeigt werden Arbeiten des in St. Ingbert lebenden Fotografen Klaus Merfeld. Motive seiner klassisch analogen Schwarz-Weiß-Fotografie sind Relikte der Kohle- und Eisenindustrie an der Saar. In seiner Laudatio betonte der Studienleiter der Evangelischen Akademie, Hans-Herrmann Bendzulla, dass Klaus Merfeld seit Jahrzehnten ein versierter Schwarz-Weiß-Fotograf sei, der seine Bilder auch heute noch nach alter Manier im Labor selbst ausarbeite. Angeregt durch ein Projekt der Evangelischen Akademie im Saarland fotografierte Merfeld in den vergangenen Jahren stillgelegte Gruben und Hütten. Es entstand ein Kaleidoskop einer vergangenen Ära, die prägend für das Saarland war. Dieser Meinung schloss sich auch Landrat Clemens Lindemann an, der viele Besucher bei der Vernissage in der Galerie im Forum begrüßen konnte. Die Arbeiten von Klaus Merfeld seien zum einen eine wichtige dokumentarische Arbeit, sie zeigten aber zudem eine ganz eigene Ästhetik. Die Bilder seien Zeitdokumente und Kunstwerke zugleich. In einem anschließenden Kurzreferat hielt Delf Slotta als ausgewiesener Experte in Sachen Industriekultur ein Plädoyer gegen das Vergessen. Wenn 2012 die letzte Grube an der Saar schließe, sei die Geschichte von Kohle und Stahl an der Saar hochgradig gefährdet, denn das Wissen um Bergbautechnik und auch Tradition verschwinde mit den Menschen, deren tägliches Brot es einst war. Deshalb müsse man nun durch Ausstellungen - wie diese mit Arbeiten von Klaus Merfeld - und auch weiteren Projekten dem kollektiven Vergessen Einhalt gebieten. redDie Ausstellung mit 34 Arbeiten von Klaus Merfeld ist bis 3. Dezember, immer montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr, in der Galerie im Forum (Kreisverwaltung Homburg) zu sehen.

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