Aufrecht klassischer Dixiesound

Homburg. Wenn sich eine Jazzband "Schräglage" nennt, dann verheißt das nicht unbedingt Gewöhnliches, manch einer verbindet damit wohl auch eher etwas nicht wirklich Angenehmes. Schräge Töne, schräge Typen, schräges Programm. Einfach nicht gerade und damit vielleicht auch nichts für einen gediegenen samstäglichen Jazzfrühschoppen auf dem historischen, Homburger Marktplatz

Homburg. Wenn sich eine Jazzband "Schräglage" nennt, dann verheißt das nicht unbedingt Gewöhnliches, manch einer verbindet damit wohl auch eher etwas nicht wirklich Angenehmes. Schräge Töne, schräge Typen, schräges Programm. Einfach nicht gerade und damit vielleicht auch nichts für einen gediegenen samstäglichen Jazzfrühschoppen auf dem historischen, Homburger Marktplatz. Dass sich eine Band in Schräglage aber durchaus als im Lot ausgerichtet präsentieren kann, dass bewies eben die Schräglage Jazzband aus dem Westerwald am vergangenen Samstag. Ziemlich direkt, ohne große bemühte Schnörkel und ohne in Gefahr zu geraten, schräg aus dem Ruder zu laufen, präsentierten Walter Siefert (Piano, Akkordeon), Johannes Sanna-Pfeifer (Banjo, Gitarre, Bass und Gesang), Eberhard Nilius (Schlagzeug), Friedhelm Schneider (Saxophon), Frank Donath (Klarinette), Peter Krämer (Trompete), Gerd Müller (Sousaphon), Peter Treusch (Posaune) und Martina Donath (Gesang) im besten Sinne aufrecht klassischen Dixie- und SwingSommerlich-rauchig Dabei hatten es die neun Musiker nicht einfach, spielten sie in Sachen Publikumsgunst doch gegen das Treiben auf der nahe gelegenen Festa Italiana auf dem Christian-Weber-Platz an. Und tatsächlich: So voll wie an den vergangenen Wochenenden präsentierte sich der Marktplatz nicht, das eine oder andere Plätzchen blieb, wohl geschuldet der kulinarischen Konkurrenz in Grün, Weiß und Rot nur zwei Straßenzüge entfernt, leer. Wer sich aber für eine Weile gegen Antipasti und Rotwein und für einen Streifzug durch die musikalische Welt des Jazz entschieden hatte, der wurde mit entspannter, weil ungedrängelter, Atmosphäre und gediegenem Spiel von neun echten Könnern entschädigt. Martina Donaths angenehm temperierte Sopranstimme verlieh der Stücken einen sommerlich-rauchigen Sound, die Arrangements berühmter Jazzklassiker wurden immer wieder durch gekonnte Soli aufgebrochen. So entwickelte jedes der Stücke über seine Dauer hinweg eine eigene Geschichte, einen eigenen Charakter. Dabei präsentierte sich das Repertoire der Schräglage Jazzband an diesem Samstag durchweg leicht, beschwingt und voll positiver Energie, genau passend für einen Sommertag.Tuxedo-Band kommtAm kommenden Wochenende geht es dann zurück in die Geschichte der großen Swingorchester und direkt in die Zeit der Ballrooms: Am Samstag, 29. August, hat sich die Tuxedo Swing Big Band angesagt, dreieinhalb Stunden lang, von elf bis 14.30 Uhr, wird es dann heißen: "Swing Classics and more" - und zwar ohne musikalische Festa-Konkurrenz.

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