Auf schnellen Beinen gegen Krebs

Homburg · Lieselotte Klein (92) ließ es sich nicht nehmen, die fünf Kilometer lange Nordic Walking-Strecke beim zweiten „Cross against Cancer“-Spendenlauf zu absolvieren: Insgesamt gingen 1476 Teilnehmer auf die verschiedenen Strecken.

 Ein großes Teilnehmerfeld startete beim zweiten Spendenlauf Cross against Cancer. Foto: Sebastian Dingler

Ein großes Teilnehmerfeld startete beim zweiten Spendenlauf Cross against Cancer. Foto: Sebastian Dingler

Foto: Sebastian Dingler

Bei leichtem Nieselregen starteten am Sonntagmorgen die 1476 Teilnehmer des zweiten Spendenlauf "Cross against Cancer" am Homburger Waldstadion. Nachdem vergangenes Jahr 7000 Euro für die saarländische Krebshilfe zusammengekommen waren, wird in diesem Jahr eine weitaus höhere Summe gespendet werden - die Startgebühr betrug 8,50 Euro. Wie im vergangenen Jahr übernahm der ehemalige Landrat Clemens Lindemann , der selbst leidvolle Erfahrungen mit dem Krebs hinter sich hat, die Rolle des Starters. In seiner Begrüßungsrede sagte er: "Ich verneige mich tief vor den Läufern." Schließlich hätten diese einige größere Steigungen zu bewältigen.

Dafür, dass der Start schon um zehn Uhr am Sonntagmorgen erfolgte, sei die Resonanz auf den Spendenlauf sagenhaft, so Lindemann. Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind dankte vor allem dem Organisator der Benefizveranstaltung, dem Verein Miteinander gegen Krebs. Die erste Vorsitzende, Maria Cacacciola-Ketter, berichtete, dass in den vergangenen Wochen die Zahl der Anmeldungen explodiert sei. "Wir sind total happy. Es zeigt, dass die Leute bereit sind zur Solidarität", sagte die Allgemeinmedizinerin, die den Verein erst vergangenes Jahr gegründet hat, zusammen mit sieben anderen Frauen aus Kirrberg. Neu dazu gekommen war dieses Jahr die Distanz von zehn Kilometern - für jene, denen die fünf Kilometer zu kurz und 17 Kilometer zu lang waren. Mit Sternekoch Cliff Hämmerle (respektabler 39. Platz im 17-Kilometerlauf) und dem saarländischen Finanzminister Stephan Toscani befand sich auch Prominenz im Läuferfeld. Der Schriftsteller Martin Bettinger aus St. Ingbert nahm zum ersten Mal am Cross against Cancer teil. Ihm hätten die17 Kilometer großen Spaß gemacht, sagte der 59-jährige, der es nur schade fand, dass kein besseres Wetter war: "Dann wäre bestimmt noch mehr Leute gekommen."

Auf die Unterteilung in verschiedene Altersklassen wollte man bewusst verzichten; dennoch sei hier die fast 92-jährige Lieselotte Klein erwähnt, die die fünf Kilometer im Nordic Walking bewältigte. Die weiteste Anreise hatte eine in Australien lebende Saarländerin, die ihren Heimaturlaub extra so gelegt hatte, dass ihr die Teilnahme möglich wurde. Etwas schade nur, dass sich die vielen Teilnehmer nach dem sportlichen Teil so schnell in alle Winde zerstreuten; bei der Siegerehrung, launig moderiert von Michael Koch, fehlte da sogar schon manch einer der drei Bestplatzierten.

Gegen Ende rief Cacacciola-Ketter die Angehörigen ihrer Mitstreiterinnen auf die Bühne - "damit das Publikum mal sieht, wer alles noch hinter uns steht."

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Auf einen Blick Der zweite Spendenlauf "Cross against Cancer" fand in vier verschiedenen Disziplinen statt. Beim Fünf-Kilometerlauf gewannen Yves Becker bei den Männern mit 18:12 Minuten und Jana Burgard bei den Frauen mit 23:01 Minuten. Schnellster Mann im fünf Kilometer Nordic Walking war Hazir Bunjaku, schnellste Frau Denise Distler. Neu dazu gekommen war der Zehn-Kilometerlauf: Hier lag Sarah Hoffmann mit 35:52 Minuten sogar weit vor dem schnellsten männlichen Teilnehmer, Marc Jaming mit 39:05. Die längste Strecke, 17 Kilometer, legte Jonas Lehmann als Erster in 1:04:57 Stunden zurück; bei den Damen war es Jessica Kammerer in 1:15:43 Stunden. sedi

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