Auf Erfolgskurs mit Grußkarten

Homburg. Die Schülerfirma "Mannlich Making Calenders" (MMC) vom Homburger Mannlich Gymnasium hat ein neues Geschäftsmodell: Statt Kalender verkaufen die elf Zehntklässler nun Grußkarten. Das Unternehmen wurde zu Beginn des Schuljahres im Rahmen des bundesweiten Projektes Junior (siehe "Auf einen Blick") gegründet

 Das Team der Firma "Mannlich Making Cards" im Mannlich-Gymnasium in Homburg geht mit seinen Produkten auf den regionalen Markt. Foto: SZ

Das Team der Firma "Mannlich Making Cards" im Mannlich-Gymnasium in Homburg geht mit seinen Produkten auf den regionalen Markt. Foto: SZ

Homburg. Die Schülerfirma "Mannlich Making Calenders" (MMC) vom Homburger Mannlich Gymnasium hat ein neues Geschäftsmodell: Statt Kalender verkaufen die elf Zehntklässler nun Grußkarten. Das Unternehmen wurde zu Beginn des Schuljahres im Rahmen des bundesweiten Projektes Junior (siehe "Auf einen Blick") gegründet.Kürzlich stellte MMC, das "C" steht inzwischen für "Cards", ihre neuen Produkte der Öffentlichkeit vor. Der Grund für den Wechsel der Firmenstrategie ist ebenso einfach wie plausibel: "Zu dieser Jahreszeit kann man keine Kalender mehr verkaufen", sagt die zweite Vorsitzende Hannah Krämer (15). Da die Firma jedoch noch bis zum Ende des Schuljahres weiter bestehen soll, musste eine neue Geschäftsidee her.Umgesetzt wurde diese mit Hilfe der Schüler am Mannlich Gymnasium. "Wir haben einen Wettbewerb ausgerufen", erläutert Krämer. Alle Jahrgangsstufen von fünf bis zehn beteiligten sich im Rahmen des Kunstunterrichts daran. Ihre Aufgabe: Sie entwarfen Grußkarten zu einem der folgenden Themen: Glückwunsch, Fantasiewelt, Homburg oder Graffiti. "Wir wollten die Themen möglichst offen halten, damit alle ihrer Kreativität freien Lauf lassen können."Gemeinsam wählten die elf Mitarbeiter der Schülerfirma die besten sechs Motive aus. "Wir haben jeweils 100 davon in Druck gegeben", erläutert Friederike Kurz (15), die erste Vorsitzende der Firma. Die insgesamt 600 Grußkarten wollen die Schüler nun Gewinn bringend verkaufen. Zu erwerben sind die Karten ab nächster Woche bei Papier-Klein in Homburg, während der Sommer-Serenade am Mannlich Gymnasium am 7. Mai sowie während der Pausen an der Schule. Einige der Grußkarten haben die Schüler auch schon auf der Saarmesse verkauft. Weitere Verkaufsstellen werden demnächst auf der Internetseite der Schülerfirma bekannt gegeben.Mit den neuen Produkten hoffen die Schüler ähnlich erfolgreich zu sein, wie mit den selbst entworfenen Kalendern. Davon haben sie bis zum Jahresbeginn stolze 350 Exemplare verkauft und damit nach eigenen Angaben einen ordentlichen Überschuss erwirtschaftet. Das Geld, das am Ende des Schuljahres übrig bleibt, soll für wohltätige Zwecke gespendet werden. Für die Schüler geht es in erster Linie um den Spaß und die Erfahrungen, die sie durch die Arbeit in der Firma sammeln können. "Es ist interessant, ins Wirtschaftsleben hineinzuschnuppern", sagt Marketingleiter Max Euler (15). Interessant, aber auch arbeitsreich: "So komplex hätte ich mir das alles nicht vorgestellt", sagt die erste Vorsitzende Kurz. Etwa zwölf Stunden Arbeit pro Monat stecke sie in die Schülerfirma, bei ihren Mitarbeitern ist es nicht viel weniger. All das geschieht ausschließlich auf freiwilliger Basis, die Firma ist im Gegensatz zu vielen ähnlichen Projekten an anderen Schulen nicht in ein Pflicht-Seminar eingebunden. Dazu kommt: Das meiste organisieren die Schüler völlig selbstständig, nur im Notfall stehen zwei betreuende Lehrer mit Rat und Tat zur Seite. Außerdem unterstützen zwei Wirtschaftspaten aus der Region die Schüler nach Kräften.

Auf einen Blick:Die Schülerfirma MMC wurde im Rahmen des Bundesprojekts "Junior" gegründet. Dabei haben Schüler die Möglichkeit, ein eigenes Unternehmen zu gründen, eine Geschäftsidee zu entwickeln, die mit allen Risikofaktoren des Wirtschaftslebens umgesetzt werden muss. Unterstützt wird das Projekt unter anderem vom saarländischen Wirtschafts- und Kultusministerium. Das Projekt ist auf ein Schuljahr begrenzt. Die Mannlich-Schüler mussten zu Beginn 90 Anteilsscheine ihres Unternehmens zu je zehn Euro pro Stück verkaufen, meist an Eltern und Bekannte. Das eingenommene Geld ist das Startkapital. Die Firma muss auch Steuern und die Gehälter für Mitarbeiter und den Vorstand bezahlen. Die beste Schülerfirma im Land wird am 12. Mai im saarländischen Bildungsministerium geehrt. red

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