Auf direktem Weg in die Altstadt

Homburg · Autofahrer, die bislang über die Zweibrücker Straße in Richtung Homburger Altstadt unterwegs waren, mussten eine kleine Umleitung fahren. Diese sogenannte Juristenschleife um das Amtsgericht wird künftig entfallen. Der Minikreisel am Saalbau ermöglicht dies. Er ist bis Ende der Woche fertig.

 Aus der Vogelperspektive ist der neue Kreisel am Amtsgericht schon gut zu erkennen. Bis zum Ende der Wochen sollen die Markierungsarbeiten fertig sein. Foto: Thorsten Wolf

Aus der Vogelperspektive ist der neue Kreisel am Amtsgericht schon gut zu erkennen. Bis zum Ende der Wochen sollen die Markierungsarbeiten fertig sein. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Der Kreisel-Neubau am Amtsgericht beschäftigt die Homburger. Uneingeschränkt positiv wird die Neuordnung des Verkehrs im Bereich Obere Allee, Untere Allee, Zweibrücker Straße und Zweibrücker Tor nicht von allen gesehen. Das machten entsprechende Kommentare auf unserer Facebook-Seite "Saarbrücker Zeitung/Homburger Rundschau" deutlich. Vor allem eines steht in der Kritik: Der Wegfall des ausgewiesenen Radwegs, der es bislang Radfahrern ermöglichte, auf einer eigenen Spur vom Zweibrücker Tor über die Zweibrücker Straße in die Untere Allee einzufahren. "Schön für die Kinder, die mit dem Fahrrad zur Schule fahren", schreibt Renate Scheib mit deutlicher Ironie. Tatsächlich wird der bisherige Radweg zugunsten der neuen Verkehrsführung aufgegeben. Dies sei gar nicht anderes möglich, verdeutlichte gestern ein Mitarbeiterin der Stadt vor Ort. Denn: Zusammen mit dem Kreisel werden auch zwei neue Fußgängerüberwege geschaffen, einer in Höhe des Amtsgerichtes, einer im Bereich Zweibrücker Tor - beide unmittelbar an den Kreiselzufahrten. Diese neuen Überquerungen machten einen Fahrradweg rechtlich im Bereich des Kreisels unmöglich.

Generell soll die neue Verkehrsführung es nun gestatten, aus Richtung B 423 über die Zweibrücker Straße direkt in die Altstadt zu fahren. Damit entfällt die sogenannte Juristenschleife, die es bislang nur mittels eines Schlenkers über die Untere und Obere Allee und damit um das Amtsgericht herum ermöglichte, in die Innenstadt zu fahren. Diese Juristenschleife, so Homburgs für den Verkehr zuständiger Beigeordneter Rüdiger Schneidewind bei der Vorstellung des Projekts in der Vergangenheit, sei ursprünglich eingerichtet worden, um das Unfallrisiko im Kreuzungsbereich Zweibrücker Straße, Zweibrücker Tor und Obere Allee auszuschalten. Nun soll also der Minikreisel als Nachfolger des Umwegs um das Amtsgericht herum für einen sicheren, reibungsloseren und flüssigeren Verkehrsstrom sorgen.

Im Detail haben Minikreisel einen Durchmesser zwischen 13 und 22 Metern. Da die Mittelinsel von großen Lastwagen oder Bussen aufgrund ihres Wendekreises nicht umfahren werden kann, muss diese überfahrbar gestaltet sein. Deswegen ist die Mittelinsel in der Regel nur aufgepflastert und von einem niederen Randstein eingefasst, in Ausnahmefällen sogar nur markiert. Minikreisel sind dazu gedacht, innerorts an geeigneten Plätzen bestehende Vorfahrtsregelungen oder Ampeln zu ersetzen. Diesen Grundsätzlichkeiten entsprechend wurde in dieser Woche der Kreuzungsbereich am Saalbau von alten Fahrbahnmarkierungen befreit. Bis zum Ende der Woche sollen die neuen Markierungen fertig sein. Bleiben wird die abknickende Vorfahrt in die Untere Allee; der bisher dort verlaufende Radweg fällt weg. Radfahrer müssen sich in Zukunft in den Regelverkehr einordnen.

Für diesen Entschluss gibt es durchaus Fürsprecher. So schreibt Andreas Herzog auf unserer Facebook-Seite: "Der Radweg gegenüber dem Eden-Kino kreuzt die Straße dermaßen gefährlich, da musste man immer schon aufpassen." Und er bricht eine Lanze für die Verkehrsplaner . "Obere und Untere Allee sind für Ortsunkundige auch schwer zu verstehen. Homburg hat die verwinkelten Straßen in der Altstadt, Saarbrücken hat im Vergleich dazu chaotische Abbiegespuren und die gefürchteten Blitzer-Ampeln, die schon auslösen, wenn man über der Linie zum Stehen kommt. Keine saarländische Stadt hat das perfekte Verkehrssystem."

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