Auf den Spuren der Geschichte

Homburg · Historische Plätze gibt es genug in Homburg – gerade auch, was die Geschichte der Demokratie angeht. Kommenden Donnerstag führt wieder Regina Wirth im Biedermeier-Kostüm an die Plätze gelebter Geschichte in der heutigen Kreisstadt.

 Monika Link aus Zweibrücken tritt bei dem historischen Rundgang durch Homburg als Regina Wirth, der Ehefrau von Johann Georg August Wirth, auf. Rechts das Porträt des damaligen Landcommissärs Philip Jakob Siebenpfeiffer. Foto: Martin Baus/Siebenpfeiffer-Stiftung

Monika Link aus Zweibrücken tritt bei dem historischen Rundgang durch Homburg als Regina Wirth, der Ehefrau von Johann Georg August Wirth, auf. Rechts das Porträt des damaligen Landcommissärs Philip Jakob Siebenpfeiffer. Foto: Martin Baus/Siebenpfeiffer-Stiftung

Foto: Martin Baus/Siebenpfeiffer-Stiftung

Zum letzten Mal in diesem Jahr lädt die Siebenpfeiffer-Stiftung mit Sitz in Homburg zu einem historischen Rundgang auf den Spuren der Kämpfer in Sachen Pressefreiheit , Philip Jakob Siebenpfeiffer und Johann Georg August Wirth, ein. Treffpunkt ist am kommenden Donnerstag, 24. September, 18 Uhr, am Siebenpfeifferhaus in der Kirchenstraße 8. Die Teilnehmer des Rundganges können dann erfahren, wie der frühere Landcommissär Siebenpfeiffer und sein Unterstützer Wirth an welchen Orten ihre Homburger Zeit verbrachen. Zum Beispiel, als Siebenpfeiffer als Gefangener in Fußfesseln seine letzte Nacht hier zubrachte, oder wo genau Wirth im Nachthemd und mit der Schlafmütze auf dem Kopf dem damaligen Bürgermeister und seiner Gendarmerie Widerstand leistete. Auch wird erzählt, wo der widerspenstige protestantische Dekan Weber - nach Auffassung von Bayernkönig Ludwig I. "ein Wolf im Schafspelz" - seinen Wein lagerte und die Bürger sich sammelten, um mit Pferdefuhrwerken zum Hambacher Fest zu fahren.

Die Exkursion gilt jenen Schauplätzen, an denen im Vorfeld des Hambacher Festes in den Jahren 1830 bis 1832 ein Stück Geschichte geschrieben wurde. Seit sechs Jahren ist Homburg zusammen mit Zweibrücken unter der Regie der Siebenpfeiffer-Stiftung eine von zwölf Stationen entlang der "Straße der Demokratie", und die regelmäßigen Stadtführungen stellen ein Teil der unterschiedlichen Aktivitäten im Rahmen dieses Projektes dar. "Das Homburger Völkchen ist äußerst liberal", schrieb Georg Fein, der als Redakteur bei der "Deutschen Tribüne" in Homburg arbeitete, 1832 in einem Brief an seine Mutter, und Feins Feststellung ist auch das Motto der Stadtführung. Die Tour zu den einschlägigen Schauplätzen der Ereignisse um Siebenpfeiffer und Wirth wird aber kein gewöhnlicher Rundgang durch die Innenstadt. Vielmehr erwartet die Teilnehmer eine inszenierte Kostümführung.

Monika Link aus Zweibrücken wird als "Regina Wirth", also der Ehefrau von Johann Georg August Wirth, in zeitgenössischer Bekleidung Revue passieren lassen, was sie in ihrer stürmischen Homburger Zeit zwischen 1832 und 1834 so alles erlebt hat, während ihr streitbarer Gatte die meiste Zeit hinter schwedischen Gardinen einsaß. Die Stationen der von ihr geleiteten Begehung sind etwa das Terrain, auf dem sich einst Siebenpfeiffers Wohnung und auch das "Landcommissariat" befanden, die Druckerpresse, auf der Wirths "Tribüne" zeitweise gedruckt wurde, das Gasthaus Cappel, in dem das erste von zahlreichen "Festbanketten" stattfand, das Gebäude, in dem Wirth arbeitete und mit seiner Familie lebte und schließlich auch der Freiheitsbrunnen am Rondell.

Die Teilnahme ist kostenlos. Die Begehung dauert etwa anderthalb Stunden.

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