Arbeitslos wird man hier nicht

Homburg · Am Freitag hatte das Schulzentrum für Gesundheitsfachberufe seine Türen geöffnet. Junge Leute aus dem ganzen Saarland informierten sich in Homburg über Pflege- und Laborberufe, über ein Aufbaustudium und über die Chancen im Beruf.

 Wie fühlen sich Scheren, Zangen und Pinzetten an? Und wo sind die berühmten Tupfer, nach denen immer in Arzt-Serien verlangt wird? Dirk Lehmann erklärt es am Stand für OP-Assistenten. Er liebt seinen Beruf und wirbt um Nachwuchs. Fotos: SZ/Maack

Wie fühlen sich Scheren, Zangen und Pinzetten an? Und wo sind die berühmten Tupfer, nach denen immer in Arzt-Serien verlangt wird? Dirk Lehmann erklärt es am Stand für OP-Assistenten. Er liebt seinen Beruf und wirbt um Nachwuchs. Fotos: SZ/Maack

Hebamme, das sei der schönste Beruf der Welt, sagen Lisa und Celine. Sie sind beide im zweiten Lehrjahr in ihrer Ausbildung am Schulzentrum am Uniklinikum in Homburg . Lisa kommt aus Gersheim, Celine aus Kaiserslautern. Beide haben erst studiert, aber dann gemerkt, dass das nicht das Richtige für sie war.

Nun haben sie ihren Traumberuf gefunden. Lisa hat selbst ein Kind: "Das macht mir so viel Spaß, dass ich den Umgang mit Säuglingen zu meinem Beruf machen wollte." Der schönste Moment? "Das ist, wenn das Baby da ist und wir es der Mama in die Hände legen", sagt Celine. Anlässlich der Ausbildungsmesse in den Gesundheitsfachberufen, die am Freitag von 15 bis 18 Uhr am Uniklinikum stattfand, waren viele junge Leute aus dem ganzen Saarland und der angrenzenden Pfalz nach Homburg gekommen, um sich zu informieren. "Das Interesse ist groß, vor allem jetzt, weil sich Schülerinnen und Schüler, die im Sommer die Schule abschließen, zunehmend Gedanken darüber machen, welchen Beruf sie ergreifen wollen", erklärt Petra Maurer, Referatsleiterin und Lehrerin an den Gesundheitsfachschulen.

Klar, das Interesse ist groß, doch nicht alle können genommen werden. Vor allem der Beruf des OP-Assistenten steht hoch im Kurs: "Wir haben 200 Bewerbungen, 100 Leute laden wir ein, am Ende werden fünf oder sechs Kandidaten ausgewählt", erklärt Dirk Lehmann, der diesen Beruf schon seit vielen Jahren ausübt: "Das ist ein toller Job, vor allem auch sehr befriedigend. Man ist direkt dabei, wenn man Menschen das Leben retten kann." Natürlich gebe es auch traurige Situationen, "aber das Positive überwiegt". Die Ausbildung sei anspruchsvoll, aber dafür könne man sicher sein, "dass sich danach die Krankenhäuser um die Absolventen reißen".

Voraussetzung für eine ernsthafte Bewerbung ist ein Praktikum, das man vorab absolviert haben muss, denn man sollte schon erprobt haben, ,,ob man der OP-Atmosphäre auch wirklich gewachsen ist". Weniger "blutig" geht es bei der Ausbildung zur Diätassistentin zu: "Aber wir haben oft das Problem, dass viele Leute den Beruf verkennen", sagt Barbara Bremer, "da geht's nicht um Schlankheitstipps, sondern um Ergänzung zur medizinischen Behandlung". Bei Krankheitsbildern, bei denen strenge Ernährungsrichtlinien einzuhalten sind, sei eine professionelle Diätassistenz wichtig.

Beliebt sind auch die Ausbildungen zur Orthoptistin, zur medizinisch-technischen Laborassistentin und zur Physiotherapeutin. Meist werden die weiblichen Formen der Berufsbilder benutzt, weil sich Männer nur selten in Gesundheitsfachberufe verirren. Manchmal aber schon, wie Andreas Wendorf beweist: "Ich bin aber eigentlich Informatiker", lacht er. Dennoch, als medizinisch-technischer Assistent sei ja doch noch "was Technisches" in seinem Berufsbild enthalten.

uks.eu/schulzentrum

Zum Thema:

 Caroline Meyer (l.) aus Homburg und Katja Brödel aus Eppelborn satteln auf ihre Ausbildung noch ein Studium obendrauf.

Caroline Meyer (l.) aus Homburg und Katja Brödel aus Eppelborn satteln auf ihre Ausbildung noch ein Studium obendrauf.

 Glücklich im schönsten Beruf der Welt: Lisa (l.) aus Gersheim und Celine aus Kaiserslautern wollen Hebammen werden.

Glücklich im schönsten Beruf der Welt: Lisa (l.) aus Gersheim und Celine aus Kaiserslautern wollen Hebammen werden.

Auf einen Blick Wer sich für eine Ausbildung in einem der Gesundheitsfachberufe interessiert, kann sich am Uniklinikum in Homburg informieren. Die Auswahl erfolgt anhand der Bewerbungsunterlagen und einem persönlichen Gespräch. Manchmal ist auch ein Praktikum Pflicht. Kontakt: Uniklinikum, Schulzentrum, Gebäude 53/54, 66421 Homburg , Telefon (0 68 41) 16 23 700. maa

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort