Anlaufschwierigkeiten gab es schon

Homburg · Seit zwei Wochen fahren an vielen Orten im Saarpfalz-Kreis neue Busse, denn der Betreiber hat gewechselt. Es gab bisher einige Kinderkrankheiten, erklärte Achim Jesel, der beim Saarpfalz-Kreis für die Buslinien zuständig ist. Doch er hofft, dass sich bald alles eingespielt hat.

 Mit den neuen Linien wurde auch die Anbindung in den Bliesgau verbessert. Und der Nahverkehrstakt mit der Bahn wurde besser abgestimmt, damit die Fahrgäste vom Zug gleich in den Bus umsteigen können. Foto: Philipp/SPK

Mit den neuen Linien wurde auch die Anbindung in den Bliesgau verbessert. Und der Nahverkehrstakt mit der Bahn wurde besser abgestimmt, damit die Fahrgäste vom Zug gleich in den Bus umsteigen können. Foto: Philipp/SPK

Foto: Philipp/SPK

Am 1. Januar hat sich für viele Nutzer der öffentlichen Verkehrsmittel im Saarpfalz-Kreis einiges geändert. Im Rahmen der Neuvergabe zahlreicher Linien von Seiten des Saarpfalz-Kreises wurde ein neuer Betreiber, die Firma Saar-Mobil aus Püttlingen, damit beauftragt, Linien im Norden und Westen des Kreises sowie den Stadtbus St. Ingbert übernehmen (wir berichteten).

Wie liefen die ersten zwei Wochen? Achim Jesel beschäftigt sich beim Saarpfalz-Kreis schon seit über 25 Jahren mit dem Personennahverkehr, hat maßgeblich an der Ausschreibung mitgewirkt und verfolgt nun sehr genau, wie die Buslinien funktionieren. "Bisher befriedigend", lautet sein Urteil, "wir hoffen aber, dass wir demnächst die Note "Gut" vergeben können."

Noch sei bei den neuen Linien nicht alles so gut eingespielt, wie man sich das vorstellte. Zum Beispiel wurde die eine oder andere Haltestelle nicht angefahren, was zur Folge hatte, dass Schulkinder stehen blieben und zu spät zum Unterricht kamen. "Das betraf mal die Schüler der Sandrennbahn und mal das Saarpfalz-Gymnasium", so Jesel.

Nicht alle Fahrer würden sich auf Anhieb auskennen, "ein Problem lag beispielsweise in Jägersburg, wo man, von Höchen kommend, links in eine kleine Nebenstraße abbiegen muss, um an eine Haltestelle zu kommen. Das wusste der Fahrer nicht. Aber jetzt klappt das." Man habe allen Nutzern der Busse gesagt, dass man sich bei Problemen an den Kreis wenden könne, "das wird auch angenommen und wir sind froh, wenn die Leute sich melden, auch die Schulen sollen bei uns anrufen, wenn es Probleme gibt." Achim Jesel setzt sich auch mal selbst in die Busse, um sich ein Bild zu machen: "Das gehört dazu, ich fahre raus und helfe auch gerne mit Rat und Tat, wenn die Fahrer Fragen haben oder eine Strecke nicht so gut kennen."

Einige Kinder seien noch ein bisschen irritiert, hat er dabei festgestellt: "Die Jüngeren merken sich eher den Fahrer als die Linie. Und als da jemand am Steuer saß, den sie nicht kannten, haben sie länger gezögert, bevor sie eingestiegen sind. Und manchmal war der Bus dann weg, weil der Fahrer nicht gewartet hat."

Wie die Linie 505 funktioniert, die nun das Uniklinikum häufiger anfährt als bisher, was dem Wunsch vieler Beschäftigten entsprochen hatte, "darüber habe ich noch keine Erkenntnisse", so Jesel.

Die Linien im südlichen Kreisgebiet, darunter der Biosphärenbus 501 und der Homburger Stadtbus, sind noch beim bisherigen Betreiber Saar-Pfalz-Bus angesiedelt. Der neue Betreiber, die Firma Saar-Mobil ist ein Zusammenschluss von fünf saarländischen privaten Busunternehmen : Aloys Baron (Großrosseln), Gassert Reisen (Blieskastel), Geschwister Bur Reisen (Kleinblittersdorf), Lay Reisen on Tour (Püttlingen) und Marianne Feld (Saarbrücken). Ziel der Gründung von Saar-Mobil im September 2014 war es, sich bei den anstehenden Ausschreibungen der Landkreise als Anbieter zu präsentieren. Bevor Saar-Mobil den Zuschlag für den Saarpfalz-Kreis bekam, war die neue Gesellschaft bereits im Landkreis St. Wendel aktiv. Im Saarpfalz-Kreis standen 3,18 Millionen Fahrplankilometer im Jahr zur Vergabe an. Alle acht Jahre werden die Linien neu vergeben.

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