Angriff im Nebel

Limbach. Der Brand in einem Seniorenheim ist ein Albtraum - für die Betroffenen sowieso, aber auch für die Einsatzkräfte der Feuerwehr. Denn: Gerade die Rettung Älterer birgt viele Herausforderungen. Senioren sind oft weniger mobil, haben oft altersbedingte Einschränkungen. Das macht die Aufgabe für Feuerwehren und Rettungsdienste alles andere als einfach

 Die Lage klären, den Einsatz vorbereiten, angreifen: Die Alarmübung der Kirkeler Feuerwehr zeigte alles. Foto: Thorsten Wolf

Die Lage klären, den Einsatz vorbereiten, angreifen: Die Alarmübung der Kirkeler Feuerwehr zeigte alles. Foto: Thorsten Wolf

Limbach. Der Brand in einem Seniorenheim ist ein Albtraum - für die Betroffenen sowieso, aber auch für die Einsatzkräfte der Feuerwehr. Denn: Gerade die Rettung Älterer birgt viele Herausforderungen. Senioren sind oft weniger mobil, haben oft altersbedingte Einschränkungen. Das macht die Aufgabe für Feuerwehren und Rettungsdienste alles andere als einfach. Da ist es umso wichtiger, dass dort, wo Senioreneinrichtungen zum Bild von Stadt oder Gemeinde gehören, eben dieser Einsatz geübt wird, so wie am vergangenen Freitagabend in Limbach.Mir einer Alarmübung testete die Kirkeler Feuerwehr mit ihren drei Löschbezirken aus Limbach, Altstadt und Kirkel-Neuhäusel die Brandbekämpfung und die Menschenrettung im ASB-Seniorenheim an der Kirchenstraße. Das Szenario: Ein Feuer im zweiten Stock des Gebäudes, massive Rauchentwicklung, mehrere verletzte Personen. Und wie schwierig ein solcher Einsatz ist, das zeigte schon die "Trockenübung": Um möglichst nah an die Realität zu kommen, wurden im Vorfeld der Übung lediglich das Pflegepersonal im betroffenen Stockwerk, die Leitung der Einrichtung und die Betreuer der Demenzgruppe informiert. Um 17 Uhr ging es dann los, Disconebel hüllte Teile des betroffenen Stockwerks in dichten Rauch. Über die Leitstelle wurde der "Brand" gemeldet, der Löschbezirk Limbach erreichte als erster den Einsatzort. Kurz darauf stießen die Löschbezirke Altstadt und Kirkel-Neuhäusel dazu. Die Lage wurde schnell erkundet, nur wenige Minuten später machte sich ein erster Innenangriffstrupp unter schwerem Atemschutz auf, in die vom Feuer betroffenen Bereiche des zweiten Obergeschosses vorzudringen. Mit dabei: Limbachs Löschbezirksführer Klaus Schäfer, zusammen mit seinem Stellvertreter Dirk Sandmayer für die Übungsplanung verantwortlich.

Noch vor Beginn des angenommenen Einsatzes hatte Schäfer im Gespräch mit unserer Zeitung die besonderen Anforderungen an die Feuerwehr bei einem solchen Szenario skizziert. "Die Brandbekämpfung und Menschenrettung hier in einer solchen Senioreneinrichtung ist ein ganz heißes Eisen. Das ist heute eine der wirklich kitzligen Übungen", sagte Schäfer - und spielte damit vor allem auf die Evakuierung der älteren, bewusst nicht informierten Heimbewohner an. Die sollten, dem tatsächlichen Handeln bei einem echten Brand in einer oberen Etage folgend, ein Stockwerk tiefer in Sicherheit gebracht werden. "Das entspricht auch dem, was wir tun würden, wenn es wirklich brennen würde. Das Stockwerk unter dem Brandherd ist bei so guten Sicherheitseinrichtungen wie hier im ASB-Seniorenheim sicher. Und ins Freie stellen, gerade wenn ein solcher Fall im Winter eintreten würde, können wir die alten Leute nicht."

Dass eine solche Übung wie am Freitag einen hohen Stellenwert im Ausbildungsplan der Kirkeler Wehr hat, daran ließ Klaus Schäfer keinen Zweifel, gerade wenn es um die Erkundung von besonders sicherheitsrelevanten Punkten in der Gemeinde geht. "Wir müssen und wollen mit einer solchen Übung überprüfen, ob es Schwachstellen gibt. Und auf Basis der Erkenntnisse einer solchen Übung können wir unser Einsatzvorgehen entsprechend optimieren." "Wir wollen überprüfen, ob es Schwach-

stellen gibt."

Löschbezirksführer Klaus Schäfer

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