Anderssein soll keine Hürde sein

Homburg · Jugendliche mit Migrationshintergrund und vor allem muslimische Jungen und Mädchen sehen sich hier zu Lande oft mit Vorurteilen über sie konfrontiert. Dagegen will jetzt ein Homburger Projekt wirken.

Das öffentliche Bild von Jugendlichen mit einem Migrationshintergrund , vor allem das muslimischer Jugendlicher, ist in der Bevölkerung häufig durch Vorurteile belastet. Viele davon entstehen, weil kaum Austausch über kulturelle Unterschiede und Gemeinsamkeiten stattfindet. Um dies zu verbessern, hat der Internationale Bund (IB), Freier Träger der Jugend-, Sozial- und Bildungsarbeit , ein Projekt ins Leben gerufen. "Steig ein - du schaffst es!" lautet das Motto eines Integrationsprojektes, das vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) gefördert wird.

"Es richtet sich an Jugendliche mit Migrationshintergrund sowie an einheimische Jugendliche im Alter zwischen zwölf und 17 Jahren", betonte Janina Burger, die seit einigen Wochen das Projekt in Homburg leitet. Sie wolle interessierte Jugendliche über den Kontrakt zu weiterführenden Schulen, zum Jugendzentrum und Jugendmigrationsdienst, zu anderen Integrationsprojekten sowie sozialen Einrichtungen dafür gewinnen.

Warum ist es notwendig, gerade für diese Zielgruppe etwas zu tun? Im Alltag erlebten Jugendliche mit Migrationshintergrund aufgrund ihrer Herkunft Hürden, Ressentiments, Grenzen und Vorurteile, so Burger. Verschärft werde dies oft noch, wenn Jugendliche der muslimischen Religion angehörten. "Eine positive Identität und einen Platz in der Mitte der Gesellschaft zu finden", sei für diese Jugendlichen besonders schwer, meinte Burger.

Mit dem Integrationsprojekt "Steig ein - du schaffst das!", das bis Ende September 2017 läuft, wolle der Internationale Bund mit dazu beitragen, das Bild junger Menschen mit Migrationshintergrund und einzelner Migrantengruppen in der Öffentlichkeit zu verbessern. Ziel sei es, "durch Begegnung und Austausch die interkulturelle Kompetenz bei einzelnen Jugendlichen zu stärken", erklärte Janina Burger. Das Projekt werde an die bisherigen Maßnahmen und Integrationsprojekten des IB in Homburg angegliedert. So ist der IB mit der Durchführung von Integrations-, Alphabetisierungs- und Jugendintegrationskursen betraut und hat am Standort einen Jugendmigrationsdienst, der für Homburg , den Saarpfalz-Kreis und den Landkreis Neunkirchen zuständig ist.

Mittlerweile hat die IB-Mitarbeiterin Kontakte zum Mannlich-Gymnasium in Homburg , zur Gemeinschaftsschule Neue Sandrennbahn in Erbach und zur Gemeinschaftsschule Kirkel sowie den Schoolworkern aufgenommen. Den Auftakt bildete vor kurzem eine Tagesfahrt zur Saarschleife mit einer Schiffsrundfahrt. Außerdem sei geplant, noch in diesem Jahr Workshops zum Thema "Interkulturelles Lernen" in Schulen anzubieten, verspricht Janina Burger.

Der Internationale Bund (IB), Freier Träger der Jugend-, Sozial- und Bildungsarbeit , ist in Homburg in der Karlstraße 25 zu finden. Näheres bei Janina Burger unter der Telefonnummer (0 68 41) 9 93 50 86.

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