Am Uniklinikum beginnt eine neue Ära

Homburg · Am Montag findet am Uniklinikum ein bedeutender Wechsel statt: Professor Wolf-Ingo Steudel, der als Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender das Uniklinikum fünf Jahren geleitet hat, übergibt sein Amt an den Hals-Nasen-Ohren-Spezialisten Professor Bernhard Schick.

 Die Kinderuni ist ein Hobby von Professor Bernhard Schick, der selbst zwei Kinder hat und sich freut, wenn viele wissbegierige Fragen gestellt werden. Foto: Iris Maurer

Die Kinderuni ist ein Hobby von Professor Bernhard Schick, der selbst zwei Kinder hat und sich freut, wenn viele wissbegierige Fragen gestellt werden. Foto: Iris Maurer

Foto: Iris Maurer

Fünf Jahre war der Neurochirurg Professor Wolf-Ingo Steudel Ärztlicher Direktor und zugleich Vorstandsvorsitzender des Universitätsklinikums des Saarlandes.

Am kommenden Montag übergibt er das Amt und die damit verbundene Verantwortung seinem Kollegen Professor Bernhard Schick. Wie Steudel, war auch Schick zuvor im Verein der Freunde des Universitätsklinikums aktiv und übergab immer mit sichtlicher Freude die mit dieser Aufgabe verbundenen Preise an junge Wissenschaftler.

Schick, der 1967 in Marburg an der Lahn geboren wurde, machte sein Abitur an einer katholischen Stiftsschule des Bistums Fulda und studierte dann Medizin in Marburg.

Nach seiner Promotion (summa cum laude) begann Bernhard Schick seine Facharztausbildung in Hals-Nasen-Ohrenheilkunde an den Städtischen Kliniken in Fulda. Ans Uniklinikum in Homburg kam er 2000, wo er zunächst als Leitender Oberarzt in der HNO tätig war. 2003 erfolgte seine Habilitation. Seine Antrittsvorlesung war zugleich auch eine "Liebeserklärung an das Saarland", wie es damals in unserer Berichterstattung hieß: Bernhard Schick habe ,,medizinisches Wissen und Gefühl für Poesie zu einer Liebeserklärung an sein Fachgebiet und an das Saarland verbunden".

Kein Wunder, denn er hatte im Saargau die heilige Oranna, im Volksmund auch ,,Ohr-Oranna" genannt, aufgestöbert. Mit ihr habe das Saarland eine Landespatronin, die seit mehr als 1300 Jahren auch bei Taubheit und Ohrenleiden angerufen werde, so Schick.

Sein Spezialgebiet ist aber nicht die Volksfrömmigkeit, sondern die moderne Medizin - genauer: das Cochlea-Implantat. Damit der Mensch hören kann, werden im Innenohr Schallwellen in elektrische Signale umgewandelt und an das Gehirn weitergegeben. Der Gehörgang, die Cochlea genannte Hörschnecke, feine Membrane und der Hörnerv sind an diesem Vorgang beteiligt. Fehlbildungen, Entzündungen oder Verletzungen der Organe können zu Schwerhörigkeit oder Taubheit führen. Das Cochlea-Implantat ist eine kleine Spirale, die operativ in die Hörschnecke eingesetzt wird und deren Elektroden den Hörnerv direkt stimulieren.

Die Verabschiedung des Ärztlichen Direktors, Professor Wolf-Ingo-Steuel, und die Amtsübergabe an seinen Nachfolger, Professor Bernhard Schick, findet am Montag, 28. September, um 19 Uhr im Personalkasino, Gebäude 32 auf dem Campus des Uniklinikums statt. Die Begrüßung und die Festansprache hält Jürgen Lennartz , Staatssekretär und Vorsitzender des Aufsichtsrates sowie Chef der Staatskanzlei.

Jeder Mensch hat seinen eigenen Führungsstil. Professor Wolf-Ingo Steudel gehört zu denjenigen, die bescheiden sind und konzentriert arbeiten. Kein Wunder, kommt er doch aus der Neurochirurgie, ein Fach, in dem es auf Millimeterarbeit und nicht auf große Worte ankommt. So war auch Steudels Führungsstil. Er vertrat das Universitätsklinikum immer würdevoll und freundlich. Das Großprojekt, der Prestige-Bau Innere Medizin , wird bald bezugsfertig sein. Es ist Steudel immer ein Herzensanliegen gewesen, dass Patienten nicht so lange auf Krankentransporte warten müssen, sondern alles unter einem Dach ist.

 Professor Steudel saß fünf Jahre am Schreibtisch des Ärztlichen Direktors im Verwaltungsgebäude. Foto: Thorsten Wolf

Professor Steudel saß fünf Jahre am Schreibtisch des Ärztlichen Direktors im Verwaltungsgebäude. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf
 Für Bernhard Schick (links) ist es immer eine besondere Freude, Nachwuchswissenschaftler auszuzeichnen. Foto: Thorsten Wolf

Für Bernhard Schick (links) ist es immer eine besondere Freude, Nachwuchswissenschaftler auszuzeichnen. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf
 In diesem Bagger saß vor fünf Jahren der Ärztliche Direktor Ingo Steudel und riss zu Beginn der Bauarbeiten auf dem Campus ein altes Gebäude ab.Foto: Wolf

In diesem Bagger saß vor fünf Jahren der Ärztliche Direktor Ingo Steudel und riss zu Beginn der Bauarbeiten auf dem Campus ein altes Gebäude ab.Foto: Wolf

Foto: Wolf
 Professor Wolf-Ingo Steudel ist Neurochirurg. Vor fünf Jahren übernahm er die ärztliche Leitung am UKS. Foto: Motsch/UKS

Professor Wolf-Ingo Steudel ist Neurochirurg. Vor fünf Jahren übernahm er die ärztliche Leitung am UKS. Foto: Motsch/UKS

Foto: Motsch/UKS

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Auf einen BlickDas Uniklinikum ist ein medizinisches Hochleistungszentrum mit 30 Kliniken und 20 Instituten. Jährlich werden hier über 50 000 Patienten stationär und über 200 000 ambulant behandelt. Ein Team von über 600 Ärzten und rund 2000 Pflegekräften kümmert sich um die Gesundheit der Patienten . Dafür ist der Ärztliche Direktor verantwortlich, der auch Vorstandsvorsitzender des Klinikums ist. Zum Leitungsgremium gehören weiterhin der kaufmännische Direktor Ulrich Kerle, der Pflegedirektor Paul Staut und der Dekan der medizinischen Fakultät, Professor Michael Menger. Die Verabschiedung des Ärztlichen Direktors, Professor Wolf-Ingo-Steuel, und die Amtsübergabe an seinen Nachfolger Professor Bernhard Schick findet am Montag, 28. September, um 19 Uhr im kleinen Kreis im Personalkasino, Gebäude 32, auf dem Campus des Uniklinikums statt. Anmeldung unter Tel. (0 68 41) 16- 2 31 39. maa

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