Kirchen Am Ende geblieben ist das Kreuz
Erbach · Der neu gestaltete Windfang der Kirche Maria vom Frieden ist fertig und passt sich dem moderneren Bild an.
Geheimnisvoll offenbaren die neuen Windfangtüren an der katholischen Kirche Maria vom Frieden in Erbach jetzt einen vorausschauenden Blick in das Kircheninnere. Wo einst Innentüren aus schweren Messing-Stahl-Konstruktionen vor Zug und Kälte schützten, glänzen jetzt freundliche Türen aus durchsichtigem Glas. Gestaltet hat sie, ebenso wie die Glasfenster mit den beiden Heiligen, Thomas Morus zur Rechten sowie Edith Stein zur Linken des Hauptportals, der Erbacher Hans-Joachim Grötschel.
Der Diplom-Designer gehört zudem dem Gemeindevorstand der katholischen Pfarrgemeinde Maria vom Frieden an. In Absprache mit dem bischöflichen Baudezernenten Reneo D‘Onkia, wurden der Windfang und die beiden Türen zum Aufgang auf die Empore dem leichteren, modernen Kirchenbild angepasst. „Ich habe viel probiert“, erinnert sich der Architekt über das Reifen des Entwurfs. Flächige Muster, Alpha und Omega, andere Motive — geblieben ist das Kreuz. Nicht etwa ein glatter Korpus, sondern ein Kreuz, zusammengesetzt aus Quadraten, Rechtecken und Riegeln. „An den Skizzen habe ich dann noch einmal drei bis vier Tage gearbeitet“, beschreibt der Künstler. Mit unterschiedlichen Schablonen entstand ein Kreuz, das so mit den Kupferziegeln der Außenpforte korrespondiert. Die übereinander gelegten Schichten erschwerten den Brennvorgang, so dass die Türherstellung fünf Monate brauchte, ausgeführt in bruchfestem Sicherheitsglas aus Schmelzglas von Nina Thomas, Glasveredlerin und Glasermeisterin der Firma Glasmalerei Frese in Saarbrücken.
Die Gesamtkosten belaufen sich auf 18 700 Euro. Ursprünglich hatte der Windfang zu Ostern fertig sein sollen. Zur Firmung Anfang Mai konnten Weihbischof Otto Georgens und die Firmlinge erstmals durch die neuen Türen schreiten.
Damit ist die Renovierung des 1956 erbauten Gotteshauses jedoch noch nicht abgeschlossen. Die Gemeinde wartet schon lange auf einen neuen Innenanstrich. Insbesondere der Gerüstbau treibt die Kosten dafür auf rund 165 000 Euro. Das Geld für die Orgel-Erweiterung auf der Empore in Höhe von 65 000 Euro hingegen steht bereit. Hier wartet die Gemeinde nur noch auf grünes Licht vom bischöflichen Bauamt.