Ein neuer Abschnitt Am CJD startet die Berufsvorbereitung

Schwarzenbach · Für 74 junge Leute beginnt ein neuer Lebensabschnitt, sie bekommen im Jugenddorf eine umfangreiche Berufsorientierung,

 Als neuer „BVB-ler“ durchlief auch John am Dienstag die Aufnahme beim Christlichen Jugenddorf, samt Fototermin.

Als neuer „BVB-ler“ durchlief auch John am Dienstag die Aufnahme beim Christlichen Jugenddorf, samt Fototermin.

Foto: Thorsten Wolf

Für 74 Mädchen und Jungen begann am Dienstagmorgen beim Christlichen Jugenddorf (CJD) in Schwarzenbach mit dem Beginn ihrer berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen (BVB) ein neuer Lebensabschnitt. BVB steht dabei für eine elfmonatige Zeit, in der die unterschiedlich gehandicapten Jugendlichen verschiedene Ausbildungsberufe erleben können – um so Talente und Neigungen zu erkennen und danach, wenn eine entsprechende Eignung und Reife vorliegt, als ideales Ergebnis dieser Maßnahme mit einer anerkannten Ausbildung zu beginnen.

Dem eigentlichen, großen Begrüßungstag machte die aktuelle Corona-Krise natürlich einen Strich durch die Rechnung. Um alle vorgeschriebenen Hygiene-Auflagen erfüllen zu können, kamen die neuen „BVB-ler“ nach einem genauen Zeitplan getaktet.

Mitten drin im großen Aufnahme-Treiben: Michael Düpre, als Teamleiter Kundenzentrum verantwortlich für den Bereich der klassischen Ausbildung, Erika Schmidt, Teamleiterin für den Bereich Berufsvorvereitende Bildungsmaßnahmen, und Dieter Thielen, der zuständige Fachbereichsleiter.

Nun ist der Begriff BVB im Bereich der beruflichen Bildung nicht jedem geläufig, in der Regel bringt man diese Abkürzung mit Borussia Dortmund zusammen. „Die berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen sind ein ergebnisoffenes Verfahren. Es kann sich eine Ausbildung anschließen, es kann aber auch eine direkte Beschäftigung oder eine Werkstattmaßnahme anschließen. Es kann sich auch herausstellen, dass keine Ausbildungseignung vorliegt“, erläuterte Michael Düpre die BVB als eine berufliche Rehabilitierungsmaßnahme, angestoßen von der Agentur für Arbeit. Dass es sich eben um eine solche Rehabilitierung handelt, liegt am Umstand, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dieser Berufsorientierung unterschiedliche Einschränkungen haben, physischer und/oder psychischer Natur. Diesem Umstand trägt man mit entsprechend geschulten Ausbildern und einem eigenen medizinisch-psychologischen Dienst Rechnung. So betreut, steht einem Einstieg in die Berufswelt nicht entgegen.

„Die Jugendlichen können hier 39 Berufe erleben. Und wenn es einen Berufswunsch gibt, den wir nicht anbieten können, dann suchen wir uns einen entsprechenden Kooperationsbetrieb“, ergänzte Erika Schmidt die Erläuterungen Düpres. „In der Regel handelt es sich bei den Teilnehmern um Mädchen und Jungen im Alter ab dem 15., 16. Lebensjahr, die das 9. Schuljahr hinter sich haben.“

Beim vorangegangenen BVB-Jahrgang hätten 80 von 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmern bewiesen, dass sie eine Berufsausbildung beginnen können, „das war ein ganz tolles Ergebnis“, freute sich Erika Schmidt. Dabei gehe es für das CJD bei diesem Berufsorientierungsangebot nicht um eine Quote als Indikator für den Erfolg der Arbeit des CJD, da es sich, wie Dieter Thielen nochmal verdeutlichte, um ein ergebnisoffenes Programm handele: „Wir können natürlich einen gewissen Einfluss nehmen. Aber es geht ja um die Eignung. Und wenn wir feststellen, dass jemand noch nicht so weit ist, dann gibt es auch eine entsprechende Empfehlung.“

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