Altstadt ist Thema im Stadtrat

Homburg · Wie soll die Homburger Altstadt aussehen? Diese Frage beschäftigt nicht nur deren Bewohner. Gerade in jüngster Zeit gab es Bauvorhaben, die auf viel Kritik stießen. Nun soll im Stadtrat darüber gesprochen werden, ob ein Bebauungsplan für den gesamten Bereich aufgestellt werden soll.

 Der Umbau des Hauses in der Schlossbergstraße soll zurückgestellt werden, fordern die Grünen. Zudem möchten sie einen Bebauungsplan „Homburger Altstadt“. Fotos: Ulrike Stumm/SZ-Redaktion

Der Umbau des Hauses in der Schlossbergstraße soll zurückgestellt werden, fordern die Grünen. Zudem möchten sie einen Bebauungsplan „Homburger Altstadt“. Fotos: Ulrike Stumm/SZ-Redaktion

Es gibt Ärger über das, was in der Homburger Altstadt gemacht werden darf und was nicht. Diverse Bau- beziehungsweise Umbauprojekte sind offenbar auch der Hintergrund für einen Antrag der Grünen, der in der Stadtratssitzung am Donnerstag, 10. November, 17.30 Uhr, im großen Sitzungssaal des Rathauses, Am Forum, behandelt werden soll. Sie fordern einen Bebauungsplan Homburger Altstadt und die damit verbundene Änderung von dort bestehenden Bebauungsplänen. Die Begründung: In der Stadtratssitzung vom 18. Februar sei beschlossen worden, am Förderprogramm städtebaulicher Denkmalschutz teilzunehmen. Die derzeitige Planung in der Schlossbergstraße 15 werde das Ortsbild verändern, von der Planung sei Vorbildwirkung zu erwarten, sodass die bauliche und strukturelle Geschlossenheit der Homburger Altstadt im ungeplanten Innenbereich gefährdet sei. Dem soll nach Auffassung der Grünen ein Bebauungsplan entgegenwirken.

Wie aber sieht es derzeit aus und welche Rolle spielt die Altstadtsatzung? Grundlegend gebe es zurzeit für Teile der Altstadt Bebauungspläne , für andere nicht, erläuterte Stadt-Pressesprecher Jürgen Kruthoff auf Anfrage. Dort wo es diese nicht gebe, werde es auch über den Paragrafen 34 des Baugesetzbuches geregelt, es werde also darauf geschaut, ob sich das Geplante in die Umgebung einpasse. Die Altstadtsatzung wiederum enthält örtliche Auflagen und Vorschriften, die sich die Stadt gegeben hat, etwa über die Form der Dächer. Der Stadtrat könne Befreiungen aussprechen, erklärte Kruthoff. Die Satzung selbst soll modernisiert werden. Denn darin stünden viele Punkte, die mittlerweile durch Gerichtsbeschluss schon verboten seien, hatte Bauamtsleiter Michael Banowitz in einer früheren Sitzung erläutert. Es seien, so Kruthoff, mittlerweile alle Fraktionen angeschrieben worden. Sie sollen mitteilen, was nach ihrer Vorstellung Bestandteil der Altstadtsatzung sein sollte. Erst wenn diese Wünsche vorliegen, könne richtig daran weitergearbeitet werden. Im Moment gebe es aber wenig Rückkopplung.

Grundsätzlich müssen für einen Bebauungsplan für das gesamte Areal Altstadt, das ja bereits bebaut ist und nicht auf der grünen Wiese liegt, bestimmte Hürden genommen werden. So brauche man dafür ein Planungsziel, führte Kruthoff aus. Beim Stadtumbau West sei etwa ein solcher Plan über ein Gelände gelegt worden, wo es darum ging, überdimensionierte Gebäude oder solche, die nicht mehr gebraucht werden, abzureißen oder zurückzubauen.

Zudem müsse als Planungsvoraussetzung eine Bestandserhebung erstellt werden. Dort müsse dann etwa aufgelistet sein, was bereits in dem Gebiet stehe, wie groß dies sei. Das könne schon um die zwei Jahre dauern. Wenn der Bebauungsplan aufgestellt werde, dann müsste in dieser Zeit im Grunde eine Veränderungssperre über das Gebiet gelegt werden. Und grundsätzlich könne man sich mit einem solchen Plan auch nicht über Anforderungen des Landesdenkmalamts hinwegsetzen,

Das Bauvorhaben in der Schlossbergstraße ist im Stadtrat ein eigener Tagesordnungspunkt. Konkret geht es um den Umbau des Hauses, das in Privatbesitz ist. Dort seien baurechtliche sowie bauliche Mängel festgestellt worden. Um diese zu beseitigen, sei für das bestehende Mansardengeschoss mit Dachterrasse ein Entwurfskonzept erarbeitet worden, so heißt es in den Unterlagen. Darin wird auch gezeigt, wie es hier später aussehen soll. Unter anderem wird deutlich das Flachdach auszumachen sein. Die Grünen hatten sich, wie der Stadt-Pressesprecher berichtete, bereits im Bauausschuss an der neuen Optik gestört. Im Moment besitze das Haus zwar ein Flachdach, doch durch Abschrägungen und die Belegung mit Dachplatten sieht es derzeit einem Mansardendach ähnlich, führte Kruthoff aus.

 Die Pläne für ein Wohn- und Geschäftshaus an der Ecke Saarbrücker Straße zur Kirchenstraße sorgen ebenfalls für Unmut.

Die Pläne für ein Wohn- und Geschäftshaus an der Ecke Saarbrücker Straße zur Kirchenstraße sorgen ebenfalls für Unmut.

Bereits vor diesem Bauvorhaben hatten andere Pläne in der Altstadt für viel Ärger gesorgt. Dabei geht es um ein Wohn- und Geschäftshaus an der Ecke Saarbrücker Straße zur Kirchenstraße. Hier plant ein Investor einen Neubau. Das bestehende Gebäude soll weichen. Man befinde sich hier aber noch in der Planungsphase, so Kruthoff.

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