Alte Eiche muss Neubau weichen

Homburg. Große Empörung in Sanddorf. Vor der alten Jugendherberge wuchs viele Jahrzehnte eine Eiche. Jetzt ist der Baum weg und nur noch ein Stumpf übrig. Der Baum wurde gefällt, obwohl er nicht krank war. Er ist Bauplänen zum Opfer gefallen, obwohl es eine Baumschutzverordnung gibt und sich Homburg selbst als die Stadt des Baumes im Saarpfalz-Kreises bezeichnet

 Viele Sanddorfer sind traurig. Von der alten Eiche an der ehemaligen Jugendherberge in Sanddorf ist nur noch der Stumpf übrig. Foto: Bernhard Reichhard

Viele Sanddorfer sind traurig. Von der alten Eiche an der ehemaligen Jugendherberge in Sanddorf ist nur noch der Stumpf übrig. Foto: Bernhard Reichhard

 Viele Sanddorfer sind traurig. Von der alten Eiche an der ehemaligen Jugendherberge ist nur noch der Stumpf übrig. Foto: re

Viele Sanddorfer sind traurig. Von der alten Eiche an der ehemaligen Jugendherberge ist nur noch der Stumpf übrig. Foto: re

Homburg. Große Empörung in Sanddorf. Vor der alten Jugendherberge wuchs viele Jahrzehnte eine Eiche. Jetzt ist der Baum weg und nur noch ein Stumpf übrig. Der Baum wurde gefällt, obwohl er nicht krank war. Er ist Bauplänen zum Opfer gefallen, obwohl es eine Baumschutzverordnung gibt und sich Homburg selbst als die Stadt des Baumes im Saarpfalz-Kreises bezeichnet. Mehrere Sanddorfer meldeten sich bei unserer Redaktion. "Es tut uns sehr Leid für die Sanddorfer, aber der Baum ist nicht zu retten, er steht auf dem Baufeld", erklärt Manfred Schmidt, Leiter der Grünflächenabteilung der Stadt Homburg. "Es besteht Baurecht, und dadurch ist die Baumschutzverordnung aufgehoben. Es ist wirklich schade um den Baum", so Schmidt.Die Baumschutzverordnung besagt: "Geschützt sind Baumbestände innerhalb der im Zusammenhang bebauten Ortsteile und innerhalb der Bebauungspläne der Kreisstadt Homburg. Anträge auf Baumfällungen oder den Schnitt von Bäumen im Bereich des Stadtgebietes Homburg sind an die Stadt Homburg zu richten." Trotz des erteilten Baurechts hätte der Bauherr die Fällung beantragen müssen, ein Antrag liegt Schmidt jedoch noch nicht vor. Dazu erklärte der Leiter der Grünflächenabteilung gegenüber unserer Zeitung, dass der Bauherr in jedem Fall die Fällung genehmigt bekommen hätte und den Antrag auch noch einreichen werde. "Er hat da ein bisschen schnell gehandelt", erklärt Schmidt.Ob der Bauherr durch sein überstürztes Handeln nun mit einer Strafe zu rechnen hat, ist noch ungewiss. "Da Baurecht besteht, können wir nur eine Ersatzpflanzung fordern", so Schmidt.Auf dem Gelände der ehemaligen Jugendherberge soll ein Gebäude mit 18 neuen Wohnungen entstehen. Dieses Bauvorhaben wurde in der Vergangenheit bereits mehrfach diskutiert (wir berichteten). Die SPD kritisierte im Frühjahr die Entscheidung für den Abriss, und auch Oberbürgermeister Karlheinz Schöner sagte auf einer Sitzung des Bau- und Umweltausschuss der Stadt Homburg: "Natürlich ist dieser Neubau nicht die Ideallösung. Und mir ist bekannt, dass die Pläne in Sanddorf nicht unbedingt auf Gegenliebe stoßen, da dort immer noch einige darauf spekulieren, dass die alte Jugendherberge zu einem Bürgerzentrum umgebaut werden könnte. Dies wurde aber schon im Stadtrat abgelehnt und ist damit vom Tisch." Der Bauausschuss gab mit dem Ja von CDU und FDP und nur einer Stimme Mehrheit grünes Licht.Mit der Sanddorfer-Eiche wird sich auch das Landesamt Umwelt- und Arbeitsschutz in Saarbrücken beschäftigen. "Wir werden den Sachverhalt in der nächsten Woche klären", sagte Claudia Schneider vom Landesamt.

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