Ärger im Erbacher Ostring

Erbach · In einem ehemaligen ruhigen Wohngebiet rollt mittlerweile der Schwerlastverkehr. Zudem werde ständig falsch geparkt. Diese Vorwürfe erhebt unser Leser-Reporter, der selbst in der betroffenen Straße, dem Ostring in Erbach, wohnt. Er habe die Stadt mehrmals auf die Probleme hingewiesen.

 Die Verkehrssituation im Ostring in Erbach hat sich in den vergangenen Jahren durch das erhöhte Verkehrsaufkommen sowie Parkerei vor Einfahrten und auf Sperrflächen deutlich verschlechtert. Darüber beklagt sich Anwohner Mathias Mehlhorn. Foto: Bernhard Reichhart

Die Verkehrssituation im Ostring in Erbach hat sich in den vergangenen Jahren durch das erhöhte Verkehrsaufkommen sowie Parkerei vor Einfahrten und auf Sperrflächen deutlich verschlechtert. Darüber beklagt sich Anwohner Mathias Mehlhorn. Foto: Bernhard Reichhart

Foto: Bernhard Reichhart

Gnadenlos zugeparkte Gehwege, zugestellte Einfahrten sowie Autos, die in zweiter Reihe und auch noch entgegen der Fahrtrichtung stehen - die Verkehrssituation und die damit verbundene Lärmbelästigung im Ostring habe sich in den vergangenen Jahren extrem verschlechtert. Aus einem ehemals ruhigen Wohngebiet und einer 30er-Zone sei durch den rollenden Schwerlastverkehr mittlerweile fast ein Industriegebiet geworden. Diese Ansicht vertritt unser Leser Mathias Mehlhorn, der selbst im Ostring wohnt.

Sattelzugmaschinen bis zu 40 Tonnen Gesamtgewicht und sogar Gelenkbusse nutzten den Ostring nicht nur als Ausweichstraße zur Dürerstraße, sondern auch, um sich hier ab sieben Uhr in einer Metzgerei ihr Frühstück zu kaufen, so Mehlhorn. "Dabei parken die Lkw, die meisten von der Stadt Homburg, auf den Gehwegen und auf der dafür nicht ausgelegten Straße." Ein Gehweg sei "nicht zum Parken gedacht, da darunter Versorgungsleitungen verlaufen und er für diese Belastungen nicht ausgelegt ist". Doch die Realität sehe anders aus, berichtet Mehlhorn "von mehreren Fahrzeugen der Stadt, die frühmorgens zeitgleich im Ostring stehen, in zweiter Reihe, auf Sperrfläche, vor Einfahrten, auf dem Gehweg". Der Ostring habe sich zur Hauptdurchfahrtsstraße in Erbach entwickelt, da die parallel liegende Dürerstraße so eng gebaut wurde, dass dort durch Falschparker oft Linienbusse und Lastwagen nicht mehr durchkämen. Vor drei Jahren habe er bei der Stadt mehrmals auf die Situation im Ostring aufmerksam gemacht. "Überall wird über Lärmbelästigung gesprochen, nur hier nicht", ärgert sich Mehlhorn. Trotz der Zusage, ein Geschwindigkeitsprofil zu erstellen und die Auswertung mit ihm zu besprechen, habe sich seit Februar 2012 nichts getan. Es sei mehrfach zu Unfällen gekommen, bei denen schwere Blumenkübel von Autos verschoben wurden oder ein Gerüst umgerissen wurde. "Eine Geschwindigkeitskontrolle findet im Ostring nicht statt", sagt er.

Generell, sagt Stadt-Pressesprecher Jürgen Kruthoff auf Anfrage, "kennen wir die Situation im Ostring, auch durch Beschwerden eines einzelnen Anwohners. Für diesen mag die Situation durchaus unbefriedigend sein. " Die Mitarbeiter des Ordnungsdienstes seien auch vor Ort gewesen und hätten verschiedene Gespräche geführt. Sollten Autofahrer im Umfeld der Metzgerei ordnungswidrig halten, ließe sich dies punktuell zwar kontrollieren, da diese Vorgänge in der Regel aber nur wenige Minuten dauerten, ließe sich hier vermutlich kaum ein Effekt erzielen, "da wir auch nicht über längere Zeiträume Personal für die Überprüfung beziehungsweise zur Abwehr einer unerlaubten Situation abstellen können", so Kruthoff weiter.

Der frühere Einsatz und die Auswertung der Geschwindigkeitsanzeigetafel, die ja auch Messungen vornehme und speichere, habe keine besonderen Auffälligkeiten ergeben, so dass das Aufstellen eines Blitzgeräts nicht angeordnet worden sei, so Kruthoff weiter.

Mehlhorn indes weist auf noch etwas anderes hin: Es seien auf der Straße an Blumen kübeln Sperrflächen eingezeichnet worden. Das sei im Grunde eine gute Sache, so Mehlhorn, der als Mitarbeiter des Ordnungsamtes der Stadt Saarbrücken vom Fach ist. "Dummerweise wurden sie vor Einfahrten aufgezeichnet, was nun zur Folge hat, dass die Anwohner ihre eigenen Grundstückseinfahrten nicht mehr nutzen dürfen." Beim Überfahren würden eigentlich jedes Mal zehn Euro Verwarngeld fällig, meinte er süffisant. Doch die Einfahrt zu nutzen, sei ohnehin "wie Lotto spielen, da sie zu bestimmten Zeiten meist zugeparkt ist".

Den Tipp für diesen Artikel bekamen wir von Mathias Mehlhorn. Wenn Sie auch Interessantes zu erzählen haben, hinterlassen Sie eine Sprachnachricht: Tel. (06 81) 5 95 98 00, schicken Sie eine E-Mail an leser-reporter@sol.de oder nutzen Sie unser Onlineformular unter www.saarbruecker-zeitung.de/leserreporter .

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