Adrenalin am Berg

Homburg · Neben Christian Scherer gibt es jetzt mit Maik Jeckel einen zweiten Saarländer, der als Freestyle-Skifahrer durch die Alpen fliegt. Der Sport verheißt einen gewaltigen Adrenalin-Kick in beeindruckender Natur. Da heißt es, vorsichtig zu sein.

Vor ziemlich genau zwei Jahren berichtete die Saarbrücker Zeitung über den heute 29-jährigen Christian Scherer aus Homburg . Der Extrem-Sportler fährt Freeride-Ski - das heißt durch unwegsames Gelände. Steile Berghänge hinab, die teilweise mit Felsen durchzogen sind. Weite und hohe Sprünge machen das Ganze spektakulär, der Adrenalinkick ist groß. Jetzt kam mit dem 21-jährigen Maik Jeckel aus Kirkel noch ein zweiter Freerider aus der Saar-Pfalz hinzu. Die beiden ersten Wettbewerbe der Freeride World Qualifier Tour (FWQ) in diesem Jahr im österreichischen Kappl wurden vor Kurzem wegen zu großer Lawinengefahr auf den 20. und 21. Februar verschoben.
Lawinen-Ausrüstung ist Pflicht

Scherer geht nun in seine dritte, Jeckel in seine zweite Contest-Saison. Die Wettbewerbe finden im freien Gelände statt. Das heißt: Außerhalb jeglicher präparierter Pisten. Deshalb ist auch jeder Fahrer verpflichtet, eine Lawinen-Ausrüstung bei sich zu tragen. Ein weiterer Unterschied zum normalen alpinen Weltcup ist, dass es kein Training auf den Contest-Hängen gibt. Es ist nur eine Besichtigung aus der Ferne möglich, bei der man sich den Hang einprägen muss. "Bei dieser Besichtigung kann sich dann jeder Fahrer eine Linie suchen, die er dann später fahren möchte", berichtet Jeckel. Jeder kann also selbst bestimmen, wie hoch seine Sprünge sind. Oder, ob er Tricks wie etwa Rückwärtsaltos einbaut.

Um einen Sieger zu bestimmen, gibt es eine Jury. Die richtet nach den Kriterien: Linienwahl, Sprunghöhe, Schwierigkeitsgrad der Tricks oder auch die Flüssigkeit des Laufs. Aber auch die Sicherheit wird bewertet. Am Ende gewinnt der Fahrer mit den meisten Punkten. Und jeder hat nur einen Versuch.

Die Vorbereitung ist dabei das A und O. So muss der Blick stets auf die Wetterkarte und die Schneelage gerichtet sein. Die Felsformationen müssen einstudiert werden. Die Lawinen-Gefahr sollte so weit wie möglich minimiert sein. Die Sportler sollten also wie besonnene Risiko-Manager agieren.

Jeckel muss weite Strecken fahren, um sein außergewöhnliches Hobby auszuüben. Vor Kurzem startete er zuerst in Vars ganz im Süden der französischen Alpen. Danach ging es nach Les Arc in der Nähe des Mont Blanc und dann in die Schweiz nach Silvaplana bei St. Moritz. Dort wird auch Christian Scherer seinen ersten Contest für diese Saison bestreiten.
2000 Fahrer gelistet

 Waghalsige weite Sprünge durch die klare Luft der Alpen: So schön kann Freestyle-Skifahren aussehen. Der Faszination dieser Sportart sind auch zwei Homburger erlegen. Maik Jeckel, hier im Bild, ist dabei derzeit viel unterwegs. Foto: Jeckel

Waghalsige weite Sprünge durch die klare Luft der Alpen: So schön kann Freestyle-Skifahren aussehen. Der Faszination dieser Sportart sind auch zwei Homburger erlegen. Maik Jeckel, hier im Bild, ist dabei derzeit viel unterwegs. Foto: Jeckel

Foto: Jeckel

Die FWQ-Tour ist die zweite Liga der Freeride World Tour (FWT). Bei der FWT starten nur bis besten 60 Fahrer in den Kategorien Ski und Snowboard. In der FWQ sind aktuell etwa 2000 Fahrer gelistet. Um an einem Wettbewerb teilnehmen zu können, muss man sich bewerben. Wenn der Fahrer ausreichend Punkte in früheren Contests gesammelt hat, wird er eingeladen. Weltweit gibt es etwa 60 solcher Wettkämpfe. "Jeder Fahrer kann an beliebig vielen Wettbewerben teilnehmen", erklärt Jeckel den Modus. Am Ende der Saison zählen dann nur die besten drei Ergebnisse von jedem. Die besten Fahrer qualifizieren sich am Ende für die FWT.

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