Robert-Bosch-Schule Homburg Ein ganz anderer Abschied in Corona-Zeiten
Homburg · Wenn ein Virus die Abschiedsfeier versaut, dann ist das natürlich ärgerlich. Dennoch haben die Absolventen an der Robert-Bosch-Schule nun ihre Zeugnisse erhalten, anders als gewohnt. Dennoch können sie stolz sein auf das, was sie geleistet haben.
Wie feiert man Abschied, wenn große Feste in Corona-Zeiten nicht funktionieren und an Schulen strenge Regeln gelten? Vor dieser Frage standen und stehen alle Schulen derzeit. An der Robert-Bosch-Schule in Homburg hat man sich jedenfalls sehr darum bemüht, den Abschied schön und würdig zu gestalten. Schließlich waren es intensive und schöne gemeinsame Jahre. Zunächst einmal waren gleich um acht Uhr diejenigen dran, die den Hauptschulabschluss bestanden haben. Neben Reden gab es für sie ein selbst ausgewähltes Abschlusslied „Hall of fame“ von „The script“. Das erklang auch für die Schülerinnen und Schüler, die den mittleren Bildungsabschluss erfolgreich absolviert haben, die nach ihnen an der Reihe waren. Für beide Gruppen gab es zudem einige Gedanken von Rektorin Barbara Neumann mit auf den Weg. Sie ging zunächst einmal auf die besondere Situation ein – mit deutlichen Worten. „Normalerweise begrüße ich an der Stelle eure Eltern, Großeltern, Geschwister, Freunde. In diesem Jahr ist aber alles anders. Heute sind wir gezwungenermaßen unter uns und das, worauf wir immer hinarbeiten, nämlich die gemeinsame Zeit mit einer großen Feier abzuschließen, fällt ins Wasser.“ Die Situation, so Neumann, „ist saublöd“.
Die meisten seien „zum letzten Mal mit uns zusammen“. Nur einige wenige blieben, „um bei uns das Abitur zu machen.“ Und sie betonte: „Ihr habt es geschafft und sechs Jahre liegen hinter euch.“
Sie ging zudem auf Textzeilen des Abschlussliedes ein: „Du kannst der Größte sein, du kannst der Beste sein, du kannst King Kong sein, du kannst die Welt schlagen, du kannst den Krieg gewinnen, du kannst zu Gott sprechen, klopf an seine Tür“, zitierte sie daraus. Das stimme, „ihr könnt alles, wenn ihr es wollt“, machte sie allen Mut.
„Eure Eltern bestimmen bald nicht mehr über das, was ihr tut und die Verantwortung liegt bei euch. Ihr solltet das Leben in die Hand nehmen und zu dem werden, was im Lied beschrieben ist.“ Auch wenn das Leben einem oft Grenzen setze, solle man sich nicht von Widrigkeiten unterkriegen lassen und man sollte darum kämpfen, dass man seine eigenen Ziele erreicht und bei gestellten Aufgaben der Beste, der Größte wird.
Der „Wettkampf Leben“, dem man sich unterziehen müsse, sei oft gar nicht so leicht. „Aber ihr seid jung und ihr seid mutig und was noch viel wichtiger ist, ihr seid frei. Auch wenn es natürlich Beste gebe: „Ich kann von mir aus hier aber sagen, dass ihr für mich alle in irgendeiner Weise die Besten und Größten seid.“
Für die Hauptschul-Absolventen gab es dann noch kurze Ansprachen ihrer jeweiligen Klassenlehrerinnen und Klassenlehrer. Hier waren noch zwei besondere Gäste gekommen: die pensionierte Klassenlehrerin Martina La Roche der 9b und Eva Mayer, die ehemalige Klassenlehrerin der 9c, die vor ihrer Elternzeit steht.
Die Schülerinnen und Schüler dieses besonderen Corona-Jahrgangs erhielten selbstverständlich ihre Zeugnisse und Zertifikate. Dazu gab es ein kleines Geschenk: ein Turnbeutel, gut gefüllt, unter anderem mit Süßigkeiten, einer Rezeptsammlung vom gemeinsamen Kochen.
Beste Schülerin des Jahrgangs neun war Sevgi Mouran Ntourmous, die 9b erhält zudem einen Geldpreis. Auch beim Fototermin auf dem Schulhof lief es anders als sonst, denn alle wurden in kleinen Klassengruppen mit ihren Lehrerinnen und Lehrern sowie der Rektorin abgelichtet. Das war auch bei der Gruppe der MBA-Absolventen so. Neben Lied und Rede gab es für diejenigen, die nun ihren mittleren Bildungsabschluss in den Händen halten, eine Videopräsentation mit Bildern aus ihren vergangenen Jahren. Hier kam nicht nur die Lehrerseite zu Wort, sondern Phyllis Haas, die als Beste abgeschlossen hat unter den Zehnern, sprach für die Schüler dieses Jahrgangs, der leider auf so vieles verzichten muss. Zeugnisse und kleine Geschenke erhielten aber auch sie. Obwohl das gewohnte Feiern ausfiel: Über ihre Leistungen konnten sich am Ende dann doch alle freuen.