Jubiläum beim FSV Kontinuität ist die ganz große Stärke

Jägersburg · In der Alois-Omlor-Halle in Jägersburg feiert der FSV Jägersburg am Samstag sein 90-jähriges Bestehen.

 Seit 40 Jahren führt Harald Schwind (rechts) den FSV Jägersburg als Vorsitzender. Unterstützt wird er von seinen gleichberechtigten Vorstandskollegen Werner Finken (links) und Martin Germann.

Seit 40 Jahren führt Harald Schwind (rechts) den FSV Jägersburg als Vorsitzender. Unterstützt wird er von seinen gleichberechtigten Vorstandskollegen Werner Finken (links) und Martin Germann.

Foto: Foto: Markus Hagen

An diesem Samstag wird beim FSV Jägersburg in der  vereinseigenen Alois-Omlor-Halle gefeiert. 90 Jahre alt ist der Fußballsportverein in diesen Jahr. Grund genug, ab 19 Uhr zu einem kleinen Festakt Freunde, Bekannte und Gönner des Vereins einzuladen.

 Für Harald Schwind, der mit Werner Finken und Martin Germann als gleichberechtigter Vorsitzender den Gesamtverein führt, gibt es bis zur Feier viel zu tun. Neben der Halle und am Gebäude laufen zurzeit Erweiterungsarbeiten. Material- und Lagerraum, Toilettenanlage, eine neue Heizungsanlage für den Gesamtkomplex mit Clubheim, Kabinen und Halle, Umkleidekabinen für die Jugend sind geplant. Täglich schaut Schwind vorbei, er ist mit weiteren Mitgliedern bei den Bauarbeitern auch Mitarbeiter. „Leider wird es nicht mehr ganz fertig bis zur Jubiläumsfeier“, stellt er fest. Ende Oktober wolle man mit den Maßnahmen rund um das Clubheim mit Veranstaltungshalle fertig sein.

 Für Harald Schwind ist der FSV Jägersburg mehr als nur ein schönes Hobby. Seit 40 Jahren ist er Vorsitzender. Die Besonderheit: Schwind ist nicht allein Vorsitzender, sondern mit Werner Finken und Martin Germann stehen zwei weitere gleichberechtigte Vorsitzende an der Führungsspitze. „Jeder hat sein Aufgabengebiet. Selbstverständlich entscheiden wir aber gemeinsam, wenn es um sportliche Belange beim FSV geht oder wie jetzt um Baumaßnahmen.“

Schwind kümmert sich um die Finanzen, Marketing und Bau- und Erweiterungsmaßnahmen sowie Sanierungsarbeiten, während Finken und Germann für den sportlichen Bereich von der Verpflichtung von Trainern, Spielern bis Spielbetrieb verantwortlich zeichnen. „Kontinuität ist alles beim FSV Jägersburg. Dies ist unsere ganz große Stärke in den vergangenen Jahrzehnten“, verweist Schwind darauf hin, dass zum Beispiel Werner Finken schon seit 28 Jahren im Vorstand tätig ist. Regina Leis ist seit über 30 Jahren Geschäftsführerin im Verein.

 Harald Schwind kennt den FSV Jägersburg wie kaum ein anderer. Als Jugendspieler begann er mit dem Fußball in seinem Heimatverein. Schon im Alter von 14 Jahren übernahm er, 1958, Verantwortung als Platz- und Ballwart. „Ein Clubheim mit Umkleidekabinen gab es nicht, geschweige denn einen Raum für Bälle und andere Materialen.“ Gespielt wurde auf einem roten Hartplatz, der hinter der Halle des TV Jägersburg lag. Als Ballwart nahm Jugendspieler Schwind die drei vorhandenen Bälle immer mit nach Hause, wo er sie auch mit entsprechendem Fett immer einrieb und pflegte. Noch lange Zeit spielte Schwind auch als Aktiver beim FSV.  1978 wurde er dann zum Vorsitzenden in den Vorstand gewählt. Manfred Germann, Vater von Martin Germann, und Ludwig Ecker waren gleichberechtigte Vorsitzende. 1986 war dann Schwind allein im Amt,  nachdem sich niemand als gleichberechtigter Vorsitzender wählen lassen wollte. Später folgten Werner Finken und Martin Germann.

 Unter der Regie von Harald Schwind und seinen Vorstandskollegen entstand in den rückliegenden Jahren eine schmucke Sportanlage mit einem Rasen- und Kunstrasenplatz, einem Sportkomplex mit Kabinen, Clubheim, einer darüber liegenden Wohnung und einer großen Veranstaltungshalle, in der regelmäßig die Theater- und Showabteilung ihre großen Auftritte hat, und sich heute stolz „Alois-Omlor-Sportpark“ nennt.

Früher spielte der FSV auf einem Hartplatz. 2001 war aber Schluss damit. Der neue Rasenplatz wurde eingeweiht. Ein zweiter Hartplatz als zusätzlicher Trainings- und Spielplatz wurde 2004 angelegt. 2012 freute man sich beim Verein über die Umfunktionierung des zweiten Platzes zum Kunstrasenplatz. Heute  gehören drei aktive Mannschaften in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar, Verbandsliga Nord-Ost und in der Bezirksliga dem Spielbetrieb an. Dazu kommen einige Jugendmannschaften, die mit dem SV Reiskirchen und ASV Kleinottweiler als Spielgemeinschaft JFG Höcherberg antreten.

Schwind verweist mehr als stolz darauf, dass der FSV Jägersburg mit seiner ersten Mannschaft in der Oberliga spielt. „Als ich  im Vorstand aktiv wurde, spielten wir noch in der B-Klasse.“ Stück für Stück ging es in den vergangen 40 Jahren immer weiter nach oben. „Es gab Auf- und Abstiege, aber letzten Endes sind wir nun in der fünfthöchsten Liga angekommen. Das ist schon bemerkenswert.“ Wer hätte vor vier Jahrzehnten gedacht, dass der ,,kleine“ FSV aktuell hinter den finanzstarken Regionalligisten FC Homburg, 1. FC Saarbrücken,  SV Elversberg sowie dem Oberligakontrahenten Röchling Völklingen aktuell die Nummer fünf im Saarfußball ist? An welche Spiele erinnert sich Harald Schwind noch sehr gerne? Höhepunkte seien die entscheidenden Spiele gewesen, als es um den Aufstieg ging. So im Mai 2003, als der FSV vor über 3000 Zuschauern mit einem Sieg in Landsweiler-Reden von der Landesliga in die Saarlandliga aufstieg.

Ein besonderes Ereignis gab es in der letzten Saison, als man mit dem FC Homburg in einer Klasse spielte. Die 1700 Zuschauer in Jägersburg bedeutetenbei diesem außergewöhnlichen Stadtderby Zuschauerrekord in der 90-jährigen Vereinsgeschichte. Weitere Höhepunkte waren zudem in den letzten Jahren zwei Saarlandpokalspiele gegen den 1. FC Saarbrücken in Jägersburg und im Homburger Waldstadion.

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