747 000 Euro für kaputte Straßen

Homburg · Um Straßen zu sanieren, hat das Land ein Sonderprogramm aufgelegt. Homburg erhält 747 000 Euro. Doch was soll damit repariert werden? Über den Vorschlag: die Berliner Straße spricht heute der Vergabeausschuss.

 Um die Straßen in den saarländischen Kommunen ist es schlecht bestellt. Das Land hat deswegen ein Sonderprogramm aufgelegt. Homburg erhält daraus 747 000 Euro. Foto: Angelika Warmuth/dpa

Um die Straßen in den saarländischen Kommunen ist es schlecht bestellt. Das Land hat deswegen ein Sonderprogramm aufgelegt. Homburg erhält daraus 747 000 Euro. Foto: Angelika Warmuth/dpa

Foto: Angelika Warmuth/dpa

Es ist kein Geheimnis, dass es um die Straßen in Homburg nicht besonders gut bestellt ist. Da ist die Stadt in guter oder eher schlechter Gemeinschaft mit anderen saarländischen Kommunen. Vor einigen Wochen hat Innenminister Klaus Bouillon ein Sonderprogramm aufgelegt und den Städten und Gemeinden 20 Millionen Euro versprochen.

Exakt 747 012 Euro bekommt Homburg aus diesem Topf in Form einer zweckgebundenen Bedarfszuweisung. Ausdrücklich darf dieses Geld nur dafür verwendet werden, Straßen in Stand zu setzen, heißt es dazu auch in den Unterlagen des ständigen Vergabeausschusses. Der kommt heute, am Mittwoch, 8. März, zusammen und muss unter anderem über den Vorschlag der Verwaltung entscheiden, welche der vielen "Straßenbaustellen" angegangen werden soll. Laut Vorlage soll der größte Batzen in die Berliner Straße fließen, genauer in das Stück ab der Straße "In den Rohrwiesen" bis zur Brücke bei der Einmündung Kaiserslauterer Straße einschließlich der südlichen Abfahrt zur Michelinstraße. Geschätzte Kosten: 662 000 Euro. Für den Abschnitt von der Straße In den Rohrwiesen bis vor die Brücke über die ehemalige Glantalbahn existiere bereits ein Einleitungsbeschluss aus dem vergangenen Jahr, hieß es weiter.

Sollte das so gemacht werden, dann wäre das Extra-Geld damit zum größten Teil verbraucht. Etwa 46 000 Euro sollen dann noch in die Obere Allee ab Kreisel Saalbau bis zur Schwesternhausstraße fließen - soweit der Plan. In den Unterlagen findet sich zudem eine zwei Seiten lange Liste "Programm 2017 für Straßeninstandsetzungen". Von Nelkenweg oder Lilienstraße in Bruchhof über die Kaiserstraße in der Innenstadt bis zur Fohlenhofstraße in Schwarzenbach sind darin sanierungsbedürftige Straßen und Kosten aufgezählt. Dies sei, erläutert Stadt-Pressesprecher Jürgen Kruthoff eine Prioritäten-Liste an Arbeiten, "die wichtigsten, die wir sonst so im Auge hätten". Wobei sie keine Rangliste ist: Das, was oben stehe, bedeute nicht die dringlichste Stufe.

Die Liste sei recht lang , so Kruthoff weiter. Die hier angeführten Arbeiten kosteten alle zwischen etwa 25 000 Euro und um die 100 000 Euro.

Sollte das Zusatzgeld des Landes nicht in das eine Großvorhaben Berliner Straße fließen, dann könnten davon zehn bis zwölf Projekte finanziert werden. Die entscheidende Frage sei nun also: Will man viele kleine Maßnahme? Denn im Gegenzug müsse man auch bedenken: Wenn man sich die Haushaltslage der Stadt anschaue, dann werde "sehr selten oder eigentlich nie" die Situation eintreten, dass man so viel Geld übrig habe, um eine einzelne so umfangreiche Maßnahme anzugehen wie in der Berliner Straße. Diese würde man dann vor sich herschieben. Kleinere Straßensanierungsprojekte könne man immer wieder einmal schaffen, erklärt er, warum vorgeschlagen wird, fast das ganze Geld aus dem Sonderprogramm des Landes für Homburg in ein Großprojekt zu stecken.

Dass die Berliner Straße zwingend sanierungsbedürftig sei, ist auch in der Vorlage formuliert. Sie sei, führte Kruthoff weiter aus, vor allem für Berufspendler und die dort ansässigen Industriebetriebe wichtig. Belastet sei sie auch durch Schwerlastverkehr.

Weiteres Thema im Vergabeausschuss heute Abend: die Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED-Technik. Es geht um den zweiten Abschnitt, mit dem nun begonnen werden könne. Die Umstellung auf LED-Technik sei im Februar 2014 vom Stadtrat beschlossen worden, der erste Abschnitt bereits bis zu etwa 75 Prozent abgearbeitet. Die noch ausstehenden Ortsteile sind Beeden, Wörschweiler, Schwarzenbach und Schwarzenacker.

Zum Thema:

Der ständige Vergabeausschuss kommt heute, am Mittwoch, 8. März, um 17 Uhr im kleinen Sitzungssaal des Homburger Rathauses, Am Forum, zusammen. Einige Themen des öffentlichen Teils im Überblick: Es geht um den zweiten Abschnitt der Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED-Technik, weiter wird über Kanalarbeiten gesprochen: den Einleitungsbeschluss zum Kanalneubau und Sanierungsmaßnahmen in der Kirrberg Straße und in der Storchenstraße sowie die öffentliche Ausschreibung für die Kanalsanierung des achten Bauabschnitts in Jägersburg. Zudem geht es um die Straßeninstandsetzung mit dem Geld aus dem Sonderprogramm des Landes. Unterrichtet wird über Betrieb und Unterhaltung des städtischen Industriegleises West.

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