60 Melodien und Texte parat

Schwarzenacker. Marcel Adam ist ein sehr gern gesehener und gehörter Stammgast im Edelhaus in Schwarzenacker. Zum Abschluss der Reihe "Kultur im Museum" am vergangenen Donnerstag füllte sein Auftritt den Veranstaltungsraum unterm Dach bis auf den letzten Platz. Der Sänger fühlt sich beim Homburger Publikum wohl

 Marcel Adam beschloss mit einem mitreißenden Konzert im Schwarzenacker Edelhaus die Reihe "Kultur im Museum". Foto: Michael Schneider

Marcel Adam beschloss mit einem mitreißenden Konzert im Schwarzenacker Edelhaus die Reihe "Kultur im Museum". Foto: Michael Schneider

Schwarzenacker. Marcel Adam ist ein sehr gern gesehener und gehörter Stammgast im Edelhaus in Schwarzenacker. Zum Abschluss der Reihe "Kultur im Museum" am vergangenen Donnerstag füllte sein Auftritt den Veranstaltungsraum unterm Dach bis auf den letzten Platz. Der Sänger fühlt sich beim Homburger Publikum wohl. Den Leuten im Edelhaus machte er deshalb am Ende seines Konzerts ein dickes Kompliment. "Man merkt ja, ob es den Leuten Spaß macht, ob sie zuhören oder mit den Gedanken ganz woanders sind. Hier könnte es nicht besser sein", sagte Marcel Adam. Und noch eins wollte er gesagt haben: "Die Leute vom Edelhaus und von der Stadt sind sehr hilfsbereit. Auf die ist immer Verlass. So ist es nicht überall." Nach Schwarzenacker hatte Marcel Adam kein festes Programm mitgebracht. Stattdessen gab er Maria und Heike Janotta aus Limbach ein Blatt in die Hand, auf dem 60 Lieder verzeichnet waren. Zahlen, die ihm Leute aus dem Publikum sagten, bestimmten die Lieder, die Marcel Adam sang. Die Melodien und Texte von 60 Liedern auf Abruf parat zu haben, war nicht einfach. Der Sänger bat vorsichtshalber um Verständnis, wenn es mal haken sollte. Aber von solchen Problemen blieb Marcel verschont. Die rein auf Zufall beruhende Liedauswahl erwies sich als abwechslungsreich. Vom gefühlvollen Chanson mit Tiefgang bis zum Lied mit lothringischem Kolorit war alles drin. Ab und an musste mal die Gitarre anders gestimmt werden, das war's aber auch schon. Ziemlich zu Anfang wurde "Le Métèque" von Georges Moustaki ausgewählt. Da war schon das erste "Aah" aus dem Raum zu hören, ein Zeichen dafür, dass dies ein Sahnestückchen aus Marcels Repertoire sein musste. War es auch. Nicht minder Tiefgang hatte Marcels Interpretation von Pascal Danels "Kilimandjaro". Das ging richtig unter die Haut, wie "Heute hier, morgen dort" aus dem Liederschatz von Hannes Wader. Vom Gefühlvollen war es durch die Zufallswahl oft nur ein Schritt zum Spaßigen. "De Babbe iss vom Dach gesprung" war ein heiterer, manchmal auch leicht grimmiger Rückblick in die Kinder- und Jugendzeit. "In Bethlehem sinn mir dehemm" war höchst willkommen. Dass wir alle Menschen sind, aus "em selwe Nescht unn em selwe Stall" werde nur zu oft vergessen. Da fand der sonst oft zu einem flapsigen Spruch aufgelegte Sänger deutliche Worte gegen Fanatismus jeder Art. Es hat sich eingebürgert, dass Marcel Adam sein Programm mit dem Lied "Von guten Mächten wunderbar geborgen" beschließt. Der anhaltende Applaus ließ ihn aber doch noch zwei Zugaben gewähren. Da wurde noch "de Gottfried beerdigt", und mit "Wunder gescheh'n" wurde es noch einmal sehr emotional. Eine Zuhörerin gestand am Ende, sie habe manchmal vor Rührung, aber auch vor Lachen Tränen in den Augen gespürt.

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