35 junge Männer leben nun in der Zelthalle

Homburg · Die Stadt war gut vorbereitet, die Ankunft der ersten Flüchtlinge, die in der Zelthalle in Homburg untergebracht wurden, verlief unproblematisch. Das sagte der zuständige Abteilungsleiter Christoph Neumann bei einem Besuch vor Ort. Einzelne Mängel bei der Logistik würden noch abgestellt.

 Christoph Neumann, Leiter der neu ins Leben gerufenen Abteilung „Demographie und Integration“, kümmert sich um die Zelthalle auf dem ehemaligen Freibadgelände. Foto: Thorsten Wolf

Christoph Neumann, Leiter der neu ins Leben gerufenen Abteilung „Demographie und Integration“, kümmert sich um die Zelthalle auf dem ehemaligen Freibadgelände. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Regen, grauer Himmel, Matsch und feuchte Kälte: Das Wetter zeigte sich von einer ziemlich miesen Seite, als am Donnerstagnachmittag die ersten Flüchtlinge die Zelthalle auf dem Gelände des ehemaligen Freibads bezogen. Insgesamt 44 Personen seien am 3. Dezember von Lebach nach Homburg gekommen, informierte Homburgs Stadt-Pressesprecher Jürgen Kruthoff. Darunter seien zwei Familien mit zwei und vier Kindern, die in Wohnungen untergebracht wurden, so Kruthoff weiter. Die restlichen 35 jungen Männer leben nun also in der Zelthalle. Die ist von der Außenwelt abgeschirmt, die Privatsphäre der Menschen soll geschützt werden, fotografieren im Inneren der Unterkunft ist nicht erlaubt, man will keine Voyeure provozieren.

Verantwortlich für die Unterbringung und Versorgung der Flüchtlinge ist Christoph Neumann, zuständiger Abteilungsleiter der Homburger Stadtverwaltung. Am Freitag schilderte er die Ankunft der "neuen" Homburger und beschreibt eine Premiere. "Wir hatten keine Möglichkeit, so was vorher schon mal zu ,üben'. Also haben wir versucht, das so gut wie möglich vorzubereiten." Sowohl bei der Registrierung der Flüchtlinge in der Stadtverwaltung als auch bei der Aufnahmen und Unterbringung der Flüchtlinge habe man entsprechend "das Personal hochgefahren, damit wir auf der sicheren Seite sind". Insofern sei man gut vorbereitet gewesen. "Wir haben sie gut untergebracht, es gab keine lauten oder bösen Worte, keine Aggressionen." Auch die erste Informationsveranstaltung sei, dank vieler Dolmetscher, gut verlaufen. Natürlich, so Neumann, knirsche es an der einen oder anderen Stelle im Bereich der Logistik noch etwas, "aber das ist eben so, wir machen das ja zum ersten Mal". In den kommenden Tagen stelle man nun noch die Mängel ab, die im Echtbetrieb aufgefallen seien. "Da geht es um Duschvorhänge vor den Duschkabinen und andere Kleinigkeiten. Das stellen wir jetzt ab."

Neben der reinen Unterbringung gehe es, nach einer entsprechenden Anlaufzeit, auch darum, die Flüchtlinge zu beschäftigen. Zum einen seien diese selbst für die Reinigung von Teilen der Unterkunft verantwortlich, zum anderen "wollen wir natürlich auch Angebote zur Freizeitgestaltung machen. Da sind glücklicherweise viele Vereine ganz unterschiedlicher Art am Start. So stellen wir sicher, dass die Flüchtlinge beschäftigt werden und nicht hier die Zeit totschlagen müssen. Weil sich dann Aggressionen aufstauen. Und das wollen wir auf keinen Fall. Vor allem sind es jetzt ja erst 35 Flüchtlinge . Wenn es mehr werden, wird die Situation natürlich dann eine größere Herausforderung."

Apropos Zahlen: 220 Flüchtlinge fasst die Sammelunterkunft - so die Zahl, die Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind bei der jüngsten Infoveranstaltung nannte. Die Zelthalle, hatte der OB immer wieder betont, sei als Puffer zu sehen angesichts der Zahl an angekündigten Flüchtlingen. Die Stadt bemühe sich weiter um Wohnungen, um die Menschen dezentral unterzubringen.

Für Familien wird das wohl auch gelingen, wenn in der nächsten Woche noch einmal um die 44 Flüchtlinge nach Homburg kommen. Vermutlich, sagte Pressesprecher Kruthoff weiter, seien auch hier ein bis zwei Familien darunter. In der Woche vor Weihnachten seien dann zwischen 90 und 100 Personen angekündigt, wohl größtenteils Männer . Diese würden dann voraussichtlich mehr oder weniger im Zelt untergebracht, so Kruthoff.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort