2500 Mittagessen pro Tag

Homburg. Es ist früh am Morgen im Homburger Universitätsklinikum, noch lange nicht sechs Uhr. In der Großküche im Gebäude des Personalcasinos hat Produktionsleiter Kurt Noll schon mit seinem Tagesgeschäft begonnen, überall im Klinikum sollen bald die Frühstücke dankbare Abnehmer unter den Patienten finden

Homburg. Es ist früh am Morgen im Homburger Universitätsklinikum, noch lange nicht sechs Uhr. In der Großküche im Gebäude des Personalcasinos hat Produktionsleiter Kurt Noll schon mit seinem Tagesgeschäft begonnen, überall im Klinikum sollen bald die Frühstücke dankbare Abnehmer unter den Patienten finden. Eigentlich beginnt die Schicht für ihn und die mehr als 60 anderen Mitarbeiter, Köche, Auszubildende und Helfer, offiziell erst um sechs Uhr, viele sind aber schon deutlich früher auf den Beinen, so auch Kurt Noll.Seit mehr als 30 Jahren ist er Teil der Großküche des Homburger Universitätsklinikums, als Produktionsleiter trägt er viel Verantwortung für den täglichen Betrieb. "Zu meinen ersten Aufgaben am Morgen gehört das Abrufen von E-Mails, Verwaltungstätigkeiten, die sich am Abend zuvor während der Spätschicht ergeben haben, und die täglichen Routinen hinsichtlich der Personalbelegung und der Bestellungen für den Küchenbetrieb." Nolls Aufgabe besteht darin, zu schauen, "dass der Laden läuft. Ich muss sicherstellen, dass auf den wichtigen Posten alle Leute da sind, muss dafür sorgen, dass jeder seine Arbeit hat. Das läuft eigentlich alles sehr routiniert, solange alle Leute da sind. Fehlen da einige, muss ich einspringen." Früh am Morgen stehen auch schon die ersten Lieferanten vor der Tür, auch da muss der gelernte Koch Noll im Zweifelsfall aktiv werden. "Ich habe mit der Leiterin des Magazins die Vereinbarung getroffen, dass ich im Fall von Unklarheiten bei der Anlieferung sofort vor Ort bin und die entsprechende Ware kontrolliere."

Die Küche selbst präsentiert sich nach der Sanierung durchweg modern und sauber glänzend in Edelstahl. Das Arbeitsaufkommen teilt sich in den Bereich der Automation, vor allem dann, wenn es um Geschirr geht, und den klassischen, händischen Bereich beim Kochen und Anrichten der Menüs. Wem als Patient während des Aufenthaltes am Universitätsklinikum keine Sonderbehandlung in Sachen Ernährung widerfährt, der kann am Mittag zwischen vier Menüs entscheiden, die Zeiten, in denen es ein Gericht für alle gab, sind lange vorbei. Zusätzlich liefert die Küche auch alle Arten von Gerichten mit speziellen Anforderungen, so für Diabetiker. Geregelt wird dies über ein ausgeklügeltes Informationssystem, ausgehend von der Kranken-Station bis hin zu den fleißigen Helferinnen, die für die Anrichte zuständig sind.

Die Großküche des Homburger Universitätsklinikums versorgt nicht nur das Klinikum selbst, auch Schulen, Altersheime oder auch das Homburger Forum gehören zu den Abnehmern. "Wir liefern am Tag rund 2500 Mittagessen aus." Dabei hat sich das Leistungsprofil der Großküchen an sich geändert, vom Mief vergangener Tage ist in modernen Einrichtungen nichts mehr zu finden, so auch nicht in Homburg. Dort bietet man seit einiger Zeit eine mediterrane Linie an. Damit ist die Moderne nicht nur bei den Gerätschaften eingekehrt, sondern auch im täglichen kulinarischen Alltag der Patienten.

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Hintergrund

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