Buchmesse Man braucht viel Leidenschaft

Homburg · HomBuch-Organisator Ulrich Burger stellte sich den Fragen der Schüler der Klasse 6d im Saarpfalz-Gymnasium in Homburg.

 Ulrich Burger, Veranstalter der Homburger Buchmesse „HomBuch“, war zu Besuch bei der Klasse 6d des Saarpfalz-Gymnasiums in Homburg.

Ulrich Burger, Veranstalter der Homburger Buchmesse „HomBuch“, war zu Besuch bei der Klasse 6d des Saarpfalz-Gymnasiums in Homburg.

Foto: Eberhard Jung

Vom 13. bis 15. September findet zum neunten Mal die HomBuch statt, die größte Buchmesse im Saarland. Neben der Buchausstellung im Saalbau, bei der man Literatur an den Ständen der Verlage und Autoren käuflich erwerben kann, wird es erneut zahlreiche Lesungen in der Innenstadt geben. Dort kann man den Akteuren persönlich begegnen, Lesungen lauschen, Bücher signieren lassen und sich mit Gleichgesinnten unterhalten.

Das Saarpfalz-Gymnasium ist seit der zweiten Auflage 2012 Kooperationspartner der HomBuch-Messe, die auf Privatinitiative von Ulrich Burger gegründet wurde und seitdem von ihm mit erstaunlichem Engagement ausgerichtet wird. Die Klasse 6d, die im vergangenen Jahr dort ihr selbst produziertes Buch „Die Rückkehr. Till Eulenspiegel in Homburg“ vorgestellt hatte, lud kurz vor den Sommerferien den HomBuch-Organisator in ihren Klassensaal ein, um ihm Neuigkeiten zu entlocken. Burger, der in einem traditionsreichen Homburger Elektrofachgeschäft arbeitet, wurde in seiner Mittagspause von den quirligen Jugendlichen und ihrem Deutschlehrer Eberhard Jung im Saarpfalz-Gymnasium herzlich empfangen und eine Unterrichtsstunde lang unablässig mit neugierigen Fragen konfrontiert.

Dabei ging es vorrangig um seine eigene Schulzeit, seine ersten Kontakte mit Büchern, die Anfänge und Weiterentwicklung der HomBuch, Einblicke in die Organisation bis hin zu Zukunftsvisionen bezüglich der saarländischen Buchmesse. Am Pult zu sitzen, das sei ganz ungewohnt für ihn, in seiner eigenen Schulzeit habe er viel lieber „ganz hinten gesessen“. Damals sei er sehr schüchtern gewesen und leicht rot geworden, wenn er mal im Mittelpunkt stehen musste.

„Die unendliche Geschichte“ von Michael Ende sei in seiner Jugend sein Lieblingsbuch gewesen. Heutzutage gefallen ihm die Bestseller von Sebastian Fitzek gut, der 2018 mit seiner Lesung zum Psychothriller „Flugangst 7A“ bei der HomBuch zu Gast war. Schon früh habe Burger seine Leidenschaft fürs Schreiben entdeckt und gerne recherchiert für seine Fantasy-Geschichten. Als Achtjähriger habe er zu Weihnachten eine Schreibmaschine bekommen, die er eifrig genutzt habe. Es sei aber schwierig gewesen, einen Verlag für seine Texte zu finden. Deshalb habe er seinen eigenen Ulrich-Burger-Verlag (UBV) gegründet. Inzwischen schreibe er aber „nichts Eigenes“ mehr, sondern veröffentliche nur noch für andere. Er vermittelte den Eindruck, dass die HomBuch so eine Art Lebenswerk für ihn ist, dem er viel Zeit und Energie widmet. Er habe sie geschaffen nach dem Vorbild der Frankfurter und Leipziger Buchmesse. Sein Ziel sei, dass sie dauerhaft die größte und beste Buchmesse im Saarland bleibt.

2011 begann ihre Erfolgsgeschichte bescheiden im „Haus der Begegnung“ in Erbach mit „nur mehr als zehn Ausstellern und etwa fünf Lesungen“, aber dennoch sei die Resonanz gut gewesen. „Im zweiten Jahr waren wir schon mit rund 50 Ausstellern am Saarpfalz-Gymnasium vertreten“. Dort stieß sie neben dem bundesweiten Echo auch auf das große Interesse des damaligen Beigeordneten der Stadt Homburg, Rüdiger Schneidewind. Auf seine Empfehlung und mit seiner Unterstützung fand das Lesefest ab der dritten Auflage im Saalbau statt. Je größer die Buchmesse wurde, desto komplizierter seien die Planung und die Durchführung. Aber schon beim Start sei es schwierig und aufwändig gewesen, zum Beispiel müsse man Genehmigungen der Stadt für den Verkauf der Aussteller am Samstag und Sonntag einholen. Heutzutage gibt es spürbare Konkurrenz in Städten der Umgebung, insbesondere in Saarbrücken. Man brauche deshalb viel Leidenschaft, Zuversicht und Durchhaltevermögen, um weiterhin erfolgreich zu sein.

Schließlich habe man als Veranstalter eine große Verantwortung. Es gelte, mit kleinem Budget nicht nur die Verlage und Autoren zufrieden zu stellen, sondern auch den Besuchern, Jung und Alt, Interessantes zu bieten. Wirtschaftlich komme es darauf an, nicht in die roten Zahlen zu geraten.

Auf große Gewinne sei er nicht erpicht, sagt er. Die Konzeption bleibe zwar im Kern gleich, aber die Flexibilität dürfe nicht verloren gehen. So sieht er in E-Books, die bei der Buchmesse ebenfalls offeriert werden, eine praktische und preiswerte Alternative zu den traditionellen Büchern, die ganz besonders für Urlaubs- und Geschäftsreisen geeignet sind.

 Ulrich Burger hat seine Leidenschaft für Bücher seit seiner Kindheit bewahrt, er steckt viel Energie in die Homburger Buchmesse.

Ulrich Burger hat seine Leidenschaft für Bücher seit seiner Kindheit bewahrt, er steckt viel Energie in die Homburger Buchmesse.

Foto: ulrich Burger
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