Böse Überaschung Haltestellen in Kirrberg wurden ohne Vorwarnung verlegt

Kirrberg · „Es gibt jetzt ein neues Konzept für die Kirrberger Feuerwehrleute: Die bekommen jetzt alle eigene Bushaltestellen.“ Mit diesem Scherz läutete Ortsvorsteher Diehl ein Thema bei der Ortsratssitzung ein, das von den Betroffenen zunächst auch als Witz verstanden wurde.

  In Kirrberg wurden an manchen Haltestellen Randsteine höhergesetzt, um das Busfahren behindertengerecht zu machen. Dabei wurden auch Haltestellen versetzt, ohne dass die Anwohner Bescheid wussten.

In Kirrberg wurden an manchen Haltestellen Randsteine höhergesetzt, um das Busfahren behindertengerecht zu machen. Dabei wurden auch Haltestellen versetzt, ohne dass die Anwohner Bescheid wussten.

Foto: Sebastian Dingler

Folgendes war passiert: Ohne den Anliegern Bescheid zu sagen, wurden im Ort drei Bushaltestellen mir nichts, dir nichts verlegt.

Begründung: Der Bordstein musste an diesen Stellen höher gesetzt werden, damit Rollstuhlfahrer einen Zugang in den Bus bekommen. Außerdem mussten die Haltestellen aus diesem Grund verlängert werden, was an den alten Standorten nicht möglich gewesen sei. Einer der Anwohner, Frank Gerlinger, erzählte auf telefonische Nachfrage, er habe sich schon in der Fernsehsendung ‚Verstehen Sie Spaß?‘ gewähnt. Seine Frau habe ihn am 19. Oktober angerufen, dass der Gehsteig vor dem Anwesen der Gerlingers aufgerissen würde. Erst auf Nachfrage bei der Stadt habe sie erfahren, um was es bei der Baustelle überhaupt geht. Die Haltestelle sei dann bereits donnerstags in Betrieb genommen worden. „Die Leute im Bus können mir seither in den Wohnraum gucken“, klagt Gerlinger, außerdem sei er nun für den Winterdienst der Haltestelle verantwortlich. Er habe sich nun anwaltliche Hilfe genommen, um herauszufinden, ob er die neue Haltestelle vor seinem Haus akzeptieren muss. Nächste Woche soll es zu einem Termin vor Ort mit einem Vertreter der Stadtverwaltung kommen.

In der Ortsratssitzung erzählte Diehl, wie sehr ihn die Angelegenheit aufgebracht hatte: „Es kann nicht sein, dass in Kirrberg drei neue Bushaltestellen gebaut werden, ohne dass der Ortsrat, der Ortsvorsteher und vor allem die Grundstücksanlieger nur einen Funken Kenntnis davon haben.“ Gerlinger und ein weiterer Betroffener sind zufällig beide in der Kirrberger Feuerwehr aktiv, daher die launige Bemerkung Diehls.

Der Ortsrat hatte auch über Verteilung von Mitteln zur Förderung der Wohlfahrtspflege zu bestimmen. Ärgerlich fand Diehl in diesem Zusammenhang, dass das Deutsche Rote Kreuz für 2019 keinen Antrag gestellt hatte. „Es tut mir leid, aber die fallen jetzt durchs Raster.“ Von der Stadt sei außerdem die Forderung gekommen, 50 Prozent dieser Mittel einzusparen. Früher hätten dem DRK 855 Euro, der katholischen Kirche 400 und der evangelichen 125 Euro zugestanden. Der vom Ortsrat angenommene Vorschlag Diehls sieht nun vor, dass das DRK nichts, die katholische Kirche 500 und die protestantische 175 Euro erhalten sollen. Nicht einigen konnte sich der Ortsrat bei der Beschlussfassung über die Öffnungszeiten der Grünschnittannahme auf dem Waldparkplatz. Derzeit hat diese in Kirrberg noch mittwochs und samstags geöffnet. Wie Diehl mitteilte, werde wohl einer dieser Tage wegfallen. Überwiegend werde in Homburg jetzt der Grünschnitt zentral in der Neuen Industriestraße abgegeben. Drei Ortsratsmitglieder stimmten für den Mittwoch, drei für den Samstag, der Rest enthielt sich.

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