Große Mehrheit gegen A6-Anschluss

Homburg. Geht es nach dem Willen unserer Leser, dann wird es keinen neuen Autobahn-Anschluss im Homburger Osten geben. Die TED-Umfrage brachte ein eindeutiges Ergebnis. Sage und schreibe 531 Leser haben sich an unserer Telefonumfrage beteiligt. 432 Teilnehmer stimmten für "Nein, Homburg braucht das nicht". Das sind 81,35 Prozent

 Über einen zweiten Autobahnanschluss bei Reiskirchen wird derzeit diskutiert. Foto: SZ/Wolf

Über einen zweiten Autobahnanschluss bei Reiskirchen wird derzeit diskutiert. Foto: SZ/Wolf

Homburg. Geht es nach dem Willen unserer Leser, dann wird es keinen neuen Autobahn-Anschluss im Homburger Osten geben. Die TED-Umfrage brachte ein eindeutiges Ergebnis. Sage und schreibe 531 Leser haben sich an unserer Telefonumfrage beteiligt. 432 Teilnehmer stimmten für "Nein, Homburg braucht das nicht". Das sind 81,35 Prozent. Lediglich 99 Anrufer (18,65 Prozent) halten einen zusätzlichen Autobahn-Anschluss als Entlastung für notwendig.Mit umgekehrtem Ergebnis endete unsere Umfrage bei SZ-Online. Hierzu muss man aber feststellen, dass sich hier lediglich 34 Personen beteiligt haben. 22 Anrufer (64,71 Prozent) stimmten für einen neuen A6-Anschluss, zwölf (35,29 Prozent) waren dagegen. Bei beiden Abstimmungen gilt, dass es sich natürlich nicht um repräsentative Umfragen handelt; die TED-Umfrage ist wegen der überaus hohen Beteiligung aber durchaus aussagekräftig.Die Diskussion um einen weiteren Autobahnanschluss des Homburger Verkehrsnetzes geht währenddessen unvermindert weiter. Sie zeige, "wie kurzsichtig und unausgewogen das Thema Zukunft in unserer Stadt behandelt wird", schreibt der Fraktionsvorsitzende der Grünen im Stadtrat, Winfried Anslinger, in einer Pressemitteilung. Jahrzehntelang seien "schrankenlos Gewerbeansiedlungen forciert" worden. Über den nachfolgenden Verkehr und die unvermeidlichen Umweltbelastungen habe man sich wenig Gedanken gemacht. Der Grünen-Politiker weiter: "Die Umweltbelastungen unserer Stadt sind dadurch kontinuierlich gestiegen. Inzwischen haben wir einen Einpendler-Überschuss von täglich mehr als 15 000 Personen. Eine Selbtbeschränkung bei der Ausweisung von Industrieflächen wäre längst sinnvoll gewesen. Doch dazu hat unser Stadtrat nie den Mut gefunden. Zu stark waren die Interessen der Industrie- und Wirtschaftslobby, zu populistisch der allgemein gepflegte Politikstil."Vergleiche man die Homburger Verkehrsprobleme mit denen der Nachbarstädte, fielen sie nicht aus dem Rahmen, weil bereits ein leistungsfähiges Straßennetz existiere: "Für dessen Aufbau und Erhaltung haben wir einen großen Teil unseres städtischen Vermögens geopfert", so Anslinger weiter. In einzelnen Ortsteilen verschärften sich Probleme durch Lärm, Lastwagen und Schnellfahren. Statt nun die Ursachen zu suchen und kostengünstige Lösungen zu entwickeln, würden die Beschwerden einer "überschaubaren Zahl von Hauseigentümern zum Anlass genommen, um neue Großprojekte zu fordern". Auch eine Anbindung "unseres Verkehrsnetzes an die A 6" über die Bahnlinie Waldmohr möge im Interesse einer Handvoll von Hausbesitzern in Reiskirchen liegen, koste aber Millionen, zerschneide den Erholungsraum im Erbacher Wald, mache die langfristige Option eines Wiederanschlusses der Kuseler Region ans Bahnnetz zunichte. Anslinger sagte: "Es gibt nur eine sinnvolle Lösung: den Anschluss über die Robert-Bosch-Straße." pn

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