Bistum Speyer Große Abschiedsfeier im Speyerer Dom für Generalvikar Jung

Homburg/Speyer · Franz Jung wurde von Papst Franziskus zum neuen Bischof von Würzburg ernannt und empfängt dort am 10. Juni die Bischofsweihe.

 Wechselt von Speyer nach Würzburg: Franz Jung. 

Wechselt von Speyer nach Würzburg: Franz Jung. 

Foto: dpa/Klaus Landry

Mit einer feierlichen Pontifikalvesper im Speyerer Dom nahm das Bistum Speyer jetzt Abschied von seinem Generalvikar Franz Jung. Er wurde von Papst Franziskus zum neuen Bischof von Würzburg ernannt und empfängt am 10. Juni im Würzburger Kiliansdom die Bischofsweihe. Jung hatte mit seinem Einsatz zur Aufklärung der Missbrauchsfälle am Gymnasium Johanneum in Homburg großen Anteil (wir berichteten). „Viele Priester, Seelsorger, Mitarbeiter und Gläubige aus dem gesamten Bistum sind nach Speyer gekommen, weil der Abschied sie berührt und sie Dank sagen möchten für den kraftvollen Einsatz, den Sie zum Aufbau der Kirche im Bistum Speyer geleistet haben“, würdigte Bischof Karl-Heinz Wiesemann das Wirken Jungs, der nahezu zehn Jahre die Verwaltung des Bistum Speyer geleitet und mit dem Prozess „Gemeindepastoral 2015“ ein neues Seelsorgekonzept und eine neue Pfarreistruktur auf den Weg gebracht hat. Als besonderes Kennzeichen hob er Jungs außerordentlichen Realitätssinn hervor. Diese Fähigkeit, „die Wirklichkeit so anzuschauen, wie sie ist“, werde auch der Deutschen und der Freisinger Bischofskonferenz gut tun. Wo andere in einen Kulturpessimismus verfallen, habe Jung mit großer Neugier und Offenheit Chancen für positive Veränderung aufgespürt. „Sie bringen damit Gott ins Spiel, der unerwartet Neues schafft.“ Jungs Begeisterungsfähigkeit sei Ausdruck einer tiefen Freude am Glauben, wie sie auch das Pontifikat von Papst Franziskus durchziehe. Als Geschenk des Bistums Speyer für seinen Dienst in Würzburg erhält Jung eine Reliquie des Seligen Paul Josef Nardini sowie den Bischofsstab des verstorbenen Weihbischofs Ernst Gutting. In einer Predigt hielt Jung Rückschau auf wichtige Ereignisse in der Zeit als Generalvikar. Er erinnerte an den Beginn des Prozesses „Gemeindepastoral 2015“ und hob die „Atmosphäre des vertrauensvollen Miteinanders“ hervor, die sich bereits beim ersten Diözesanen Forum im Jahr 2010 herausgebildet hatte. Auch das Domweihfest 2011 rief er in Erinnerung: „Eine ganze Woche lang pilgerten viele Gruppierungen und Pfarreien zum Dom und setzten damit ein Zeichen ihrer Verbundenheit.“ In der Rückschau auf die Themen Missbrauch und Limburg würdigte er das Engagement, das in Speyer „ohne Wenn und Aber“ für die Aufarbeitung der Missbrauchsfälle und die Herstellung finanzieller Transparenz geleistet wurde. Dass das neue Seelsorgekonzept  „Gemeindepastoral 2015“ nahezu einstimmig angenommen wurde, habe ihn überrascht, aber zugleich „sehr demütig und dankbar“ gemacht.

Ein Schmunzeln ging durch die Bankreihen, als er den neuen Generalvikar mit den Worten ankündigte: „Nach mir kommt einer, der größer ist als ich.“ Gemeint ist der Dekan des Dekanats Saarpfalz, Andreas Sturm, der am 10. Juni Jungs Nachfolge antreten wird. Unter den Gästen in Speyer waren auch viele Katholiken aus der Saarpfalz.

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