Homburg Giovanni liefert den Soundtrack zum Sommer

Homburg · Bei seiner Stippvisite in Homburg erzählte Giovanni Zarrella über seine Liebe zur Musik, die Familie und das Leben auf Tour.

 Giovanni  Zarrella stellte sein neues  Album „La vita  è bella“ in  Homburg vor. Der Sänger und Musiker signierte CDs und plauderte mit den zahlreichen Fans.   Foto: Jennifer Klein

Giovanni Zarrella stellte sein neues Album „La vita è bella“ in Homburg vor. Der Sänger und Musiker signierte CDs und plauderte mit den zahlreichen Fans. Foto: Jennifer Klein

Foto: Jennifer Klein

„Ich konnte kaum schlafen die Tage, denn dieser Augenblick ist mir so wichtig“, schreibt Giovanni Zarrella auf Instagram – die Veröffentlichung seines neuen Albums „La vita è bella“ ist für den 41-jährigen Sänger, Musiker und Moderator auch nach langjähriger Erfahrung im Showbusiness etwas Besonderes.

Wir treffen Giovanni Zarrella zu einem Interview in Espressolänge (aus dem dann doch ein Caffè lungo wird), das Thermometer zeigt 30 Grad um 11 Uhr morgens, der Himmel strahlend blau, die Sonne strahlend heiß.

Giovanni Zarrella, halb Italiener, halb Deutscher, scheint die Hitze nichts auszumachen – italienische Temperaturen halt. Er war zu einem Kurztrip in Rom, mit Kumpel Pietro Lombardi („Pietro ist wie ein kleiner Bruder für mich, er ist mir sehr wichtig“), aber jetzt ist Arbeit angesagt: Seit vergangenem Donnerstag ist Giovanni Zarrella auf Promotion-Tour, um sein neues Album vorzustellen. Dass er dabei als eine der ersten Stationen auch nach Homburg kommt, hat einen besonderen Grund: „Seit zehn Jahren bin ich Homburg sehr verbunden. Damals war ich zum ersten Mal hier bei der Festa Italiana. Und ich habe mich von Anfang an hier sehr wohlgefühlt, alle kümmern sich nett um einen, und“, er lächelt verschmitzt, „es gibt immer leckeres Essen“. Mit Giuseppe Nardi, Dr. Peter Theiss und den Mitarbeitern der Firma Theiss Naturwaren verbindet ihn seit Festa-Zeiten längst nicht mehr nur eine geschäftliche, sondern auch eine freundschaftliche Beziehung. „Bei den Besuchen in Homburg kann ich ein bisschen die Batterien aufladen“, meint er, denn eine Promo-Tour ist Arbeit.

Der Terminkalender ist dicht gepackt, mit Autogrammstunden, Konzerten, Interview- und Fototerminen. Das Leben aus dem Koffer sei schon anstrengend, räumt er ein. Derzeit absolviert er mit seiner Truppe rund 1000 bis 1500 Kilometer am Tag, da kann es schon passieren, dass man im Auto sitzt und einen Durchhänger hat. Immer präsent sein, bei Fans, Sponsoren und Journalisten, das kostet Kraft – „aber ich versuche immer – und das gilt in allen Bereichen – alles so gut zu machen, wie ich kann“ – egal, ob das beim Einsingen des Albums ist oder im Gespräch mit den Fans. Bestimmte Rituale, um den Tourstress zu überstehen, hat er nicht – „einfach jeden Moment zum Ausruhen nutzen, so gut es geht“. Und er berichtet von vielen positiven Erlebnissen und Rückmeldungen von Fans. Aber es treibe einen auch nach vorne, „wenn dann Erfolgsmeldungen kommen, dann bin ich so auf Adrenalin, dass ich die Müdigkeit nicht mehr wahrnehme“.

Und Erfolgsmeldungen gibt es, denn das neue Album „La vita è bella“ verkauft sich gut. Er hat sich lange Zeit gelassen mit dem Album – „aber ich wollte nicht einfach eine Platte machen, nur, weil zwei, drei Jahre rum sind, es sollte etwas Besonderes sein, was mir etwas bedeutet“. So bringt er auf „La vita è bella“ seine deutschen und italienischen Wurzeln musikalisch zusammen, indem er deutsche Schlager in italienischer Sprache singt. Sein Hit „Wundervoll“ war auf Deutsch – singt sich Italienisch einfacher? „Bei aller Liebe zur deutschen Sprache, die ist immerhin die der Dichter und Denker … aber, ehrlich gesagt, Ja“, sagt er lachend, „Italienisch hat mehr Vokale, es ist melodischer“, das Deutsche hat halt doch einige sperrige Wörter.

Besonders gut funktioniert die deutsch-italienische Melange bei Balladen, zum Beispiel „La valle dell’Eden“, „Jenseits von Eden“ von Nino de Angelo. Oder „Così sei tu“, So bist du“ von Peter Maffay – „ich habe mich sehr gefreut, als Peter Maffay sagte, das sei für ihn die schönste Coverversion des Songs“, sagt Zarrella. Ausprobiert habe er das zweisprachige Experiment zuerst mit „Dammi“, „Wahnsinn“ von Wolfgang Petry, „wir haben die Texte vom Sinn her übertragen, aber nicht wortwörtlich“ – deshalb „Bella, bella, bella“ statt „Hölle, Hölle, Hölle“. Funktioniert trotzdem, wie sich zeigt: Das Publikum bei der Albumpräsentation im Restaurant Ohlio am Marktplatz in Homburg singt ausgelassen auf Italienisch den Refrain mit und sofort herrscht Urlaubsstimmung. Da beweist Giovanni Zarrella seine Entertainer-Qualitäten, er singt, beherrscht mühelos den charmanten Flirt mit dem Publikum, plaudert mit Fans, signiert CDs und lächelt geduldig für Fotos. Die CDs und auch die Fanboxen in limitierter Auflage gehen weg wie warmes Ciabatta.

 Bei der Arbeit: zig CDs warten darauf, signiert zu werden.

Bei der Arbeit: zig CDs warten darauf, signiert zu werden.

Foto: Jennifer Klein
 Das Restaurant wird zum Konzertsaal. Giovanni Zarrella sang für die Fans Lieder seines neuen Albums.

Das Restaurant wird zum Konzertsaal. Giovanni Zarrella sang für die Fans Lieder seines neuen Albums.

Foto: Jennifer Klein

„La vita è bella“, so der Albumtitel – und was macht für Giovanni Zarrella das Leben schön? „Meine Familie, meine wunderbaren Kinder, meine einzigartige Frau Jana-Ina, meine Eltern und Geschwister. Und dass ich dann noch Musik machen kann, das ist ein großes Glück, dafür bin ich sehr dankbar.“ Die Familie ist bereits im Urlaub, für Giovanni ist in den nächsten Wochen allenfalls ein Kurzbesuch drin. „Aber dann gibt es wieder Zeiten, in denen ich wochenlang zu Hause bin, die Kinder in die Schule bringe, mit der Familie esse, und zum Fußballspielen gehen kann. Ich liebe Fußball, daran hat sich seit meiner Kindheit nichts geändert.“ Und für wen drückt er bei Länderspielen die Daumen? „Ich bin halb Italiener, halb Deutscher, meine Frau ist Brasilianerin – die können alle Fußball spielen, mit irgendeinem Land ist man immer dabei“, sagt er da, ganz diplomatisch.

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