Zwischen Wind und Wolken

Herbitzheim. Wer kennt sie nicht mit ihren bunten Schirmen, wenn sie am Himmel über Herbitzheim schweben? Den Bliesdalheimern, Herbitzheimern, Gersheimern oder Walsheimern sind die Gleitschirmflieger des 1. Para-Ski-Clubs Saar längst bekannt

 Dieses Luftbild, das aus einem Paraglider aufgenommen wurde, zeigt Herbitzheim. Foto: SZ/Verein

Dieses Luftbild, das aus einem Paraglider aufgenommen wurde, zeigt Herbitzheim. Foto: SZ/Verein

Herbitzheim. Wer kennt sie nicht mit ihren bunten Schirmen, wenn sie am Himmel über Herbitzheim schweben? Den Bliesdalheimern, Herbitzheimern, Gersheimern oder Walsheimern sind die Gleitschirmflieger des 1. Para-Ski-Clubs Saar längst bekannt. Der Verein, der vor 20 Jahren gegründet wurde, hat seinen Sitz in Herbitzheim und zählt 84 Mitglieder aus dem ganzen Land und der Westpfalz und ist damit der Zweitgrößte im Saarland. Das Trainingsareal für die Gleitsegel und Hängegleiter ist seit vielen Jahren das Windenschleppgelände "Auf der Platte" zwischen Herbitzheim und Walsheim. Ein weiteres Fluggelände findet man auf französischer Seite im benachbarten Obergailbach. Ansonsten trainieren sie oft im Thurtal in den Vogesen, wo auch eine eigene Hütte betrieben wird. Gleitschirmpiloten, offiziell "Luftsportgeräteführer" genannt, so Vorsitzender Uwe Preukschat (Foto: ott), müssen eine umfassende Ausbildung bei einer staatlich zugelassenen Flugschule sowie eine Prüfung vor dem Deutschen Hängegleiterverband (DHV) absolvieren. Wie geht das Fliegen? Der Gleitschirmpilot startet normalerweise von einem Berg und versucht mit Hilfe von thermischen Aufwinden an Höhe zu gewinnen, die er dann in Strecke umsetzen muss, um nach weiteren Aufwindquellen zu suchen. Flüge von mehreren Stunden sind keine Seltenheit. Fehlen die Berge, wird die Höhe auch mit Hilfe einer Schleppwinde erreicht, die auch in Herbitzheim eingesetzt wird. Hier wird er mit einem Seil nach oben befördert. Gleitschirmflieger werden oft mit Fallschirmsportlern verwechselt. Der Unterschied liegt darin, dass der Gleitschirmpilot startet und nicht springt und, wenn es die Thermik zulässt, die Strecke und Dauer seines Fluges selbst bestimmt. Durchschnittlich werden jährlich 500 Flüge absolviert, also wurden seit Vereinsgründung etwa 10 000 unfallfreie Schleppflüge hingelegt. Für Interessierte, die Spaß an dem Hobby haben, organisiert der Club gemeinsam mit einer Freiburger Flugschule entsprechende Schulungen. Dabei werden normalerweise an Wochenenden im Saarland Kurse angeboten. Auch seien, so Preukschat, Interessenten im Schleppgelände gerne gesehen, wo ihre Fragen beantwortet werden und sie dem Geschehen zuschauen können. Für die Mitglieder werden regelmäßig Weiterbildungsveranstaltungen zu Wetterkunde, Rettungsgerätetraining oder Flugsicherheit beim Schleppen angeboten. Neben dem reinen Flugbetrieb führt der Verein auch seit der Gründung Schau- und Tandemflüge während des "Kleintiroler Weiherfestes" in Rubenheim durch. Im Jubiläumsjahr wird der Para-Ski-Club zusammen mit dem Hotel Bliesbrück am Wochenende 26. und 27. Juni in Herbitzheim ein Kommers mit Flugbetrieb anbieten.

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