Leserbrief zu den Grenzschließungen Gute Freundschaft hält das aus

Grenzschließungen

Der Gersheimer Bürgermeister Michael Clivot kritisiert zurecht die Grenzschließungen zu Frankreich im Rahmen der sogenannten Corona-Krise. Manche Entscheidungen während der Krise waren aus meiner Sicht total daneben und geradezu lächerlich. Menschen die gerade mal 100 Meter voneinander entfernt in unterschiedlichen Ländern wohnen, durften sich nicht mehr besuchen, Landwirte konnten ihr Vieh nicht auf Weiden treiben, wenn sie dabei die Grenze überschreiten mussten, der Gang zur 100 Meter entfernten Boulangerie oder die Fahrt zum Wochenendgrundstück auf französischer Seite blieben verwehrt. Die Liste der Lächerlichkeiten ist lang.

Das deutsch-französische Projekt Kulturpark Reinheim-Bliesbrück steht exemplarisch für den Unsinn. Bei der Tour durch den Park fand sich plötzlich der Hinweis, dass man in wenigen Schritten die französische Grenze übertritt und sich nunmehr an den französischen Corona-Regeln orientieren müsste. Ein Weitergehen war in dieser Zeit ein illegaler Grenzübertritt, unter Androhung erheblicher Sanktionen.

Aber hinterher ist man eben immer etwas klüger und wir wissen, welche Entscheidung gut oder weniger gut war. Es bleibt zu hoffen, dass die Verantwortlichen daraus lernen und so manchen Unsinn nicht wiederholen.

Übertrieben scheinen mir allerdings die eher aufdringlichen und peinlichen Freundschaftsbekundungen gegenüber Frankreich. In einer guten Beziehung braucht es so etwas nicht, es sei denn, es ist ohnehin etwas faul in den Beziehungen. Fehler können passieren, sie zerstören aber niemals eine gute Freundschaft.

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