Wenn die Panflöte wie eine Nachtigall singt

Rubenheim. "Zauber der Panflöte", war das Konzert überschrieben, das eine interessierte Zuhörerschaft in die katholische Kirche St. Mauritius Rubenheim lockte. Ortspfarrer Pater Josef Dohmen konnte die beiden Musiker Ion Malcoci und Gabriel Dorin zum zweiten Mal binnen zwölf Monaten begrüßen

 Ion Malcoci (Panflöte) und Gabriel Dorin (Violine/E-Piano) spielten in der Rubenheimer Pfarrkirche. Foto: ott

Ion Malcoci (Panflöte) und Gabriel Dorin (Violine/E-Piano) spielten in der Rubenheimer Pfarrkirche. Foto: ott

Rubenheim. "Zauber der Panflöte", war das Konzert überschrieben, das eine interessierte Zuhörerschaft in die katholische Kirche St. Mauritius Rubenheim lockte. Ortspfarrer Pater Josef Dohmen konnte die beiden Musiker Ion Malcoci und Gabriel Dorin zum zweiten Mal binnen zwölf Monaten begrüßen. Als Schüler des legendären George Zamfir demonstrierte Malcoci danach eine Virtuosität und Perfektion an der Panflöte, die ihresgleichen sucht. Auch beim Rubenheimer Gastspiel verstand er es aufs Neue, die musikalische Seele seines Heimatlandes Rumänien seinen ergriffenen Zuhörern zu Füßen zu legen. Der Künstler entlockte dem einfachen Flöteninstrument nahezu Sensationelles und bediente sich dabei auch meditativ-sphärischer Klänge. Diese erklären sich aus der Mythologie, derzufolge Pan seine Trauer und Melancholie durch das Spiel auf abgeschnittenem Schilfrohr zum Ausdruck brachte, weil ihm seine geliebte Nymphe Syrinx abhanden gekommen war. Das Konzert wechselte in eine andere Atmosphäre, als sich Dorin ans E-Piano setzte. Er begleitete die weltlichen, volkstümlichen Klänge, während Malcoci mit atemberaubenden Tempo über die Pfeifen hinwegraste. Beide boten eine gelungene Mischung aus klassischer Musik und Volksweisen. Ruhige, fast schwermütige Melodien wechselten so mit tänzerischen Rhythmen ab. Vor dem inneren Auge des Hörers zogen dabei die weiten Landschaften im Süden Rumäniens ebenso vorbei, wie ausgelassene dörfliche Feste.Klassik und VolksweisenDanach wechselte er ins klassische Fach, überbrachte das "Adagio" von Thomas Albiosi, in der die weichen Töne dominierten, abwechselnd gespielt von einer kleinen und großen Flöte. Ausdrucksstark auch die Variationen von Paganinis "Karneval in Venedig". Die Melodie der italienischen Weise ist bei uns als Volkslied "Mein Hut, der hat drei Ecken" bekannt. Einen verklärenden Höreindruck verschaffte die "Träumerei" von Robert Schumann. Die romantische Klassik kam bei der "Etude" von Frédéric Chopin zu Ehren. Mit ihr wurden der kühlen Atmosphäre des Kirchenschiffes warme Klänge eingehaucht und bei Brahms' "Ungarischem Tanz" sowie der "Serenade" von Enrico Tosselli konnte die Stimmung noch gesteigert werden. Zu den heimatlichen Klängen aus Rumänien griff der emeritierte Musikprofessor Dorin, der auch durchs Programm führte, immer wieder zur Violine. Einen weiteren Höhepunkt des Abends bildete die "Rumänische Rhapsodie" mit einer Passage, in der Vogelstimmen nachgeahmt wurden. Dabei trillerte die Panflöte wie eine Lerche und sang wie eine Nachtigall. Zugleich entlockte Dorin den Saiten seiner Violine ein ganzes Vogelkonzert. Mit der Zugabe, dem gefühlvollen "Ave Maria", verabschiedeten sich die beiden Musiker. ott

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