Ehrenamtliches Tun in außergewöhnlichen Zeiten Wehr-Übungen in schwierigen Zeiten

Niedergailbach · In Kleingruppen ist vieles möglich, doch die teamfördernde Geselligkeit fehlt vielen Kameraden sehr.

 Unser Bild zeigt Niedergailbacher Wehrleute bei einer Angriffsübung am Generationentreff.

Unser Bild zeigt Niedergailbacher Wehrleute bei einer Angriffsübung am Generationentreff.

Foto: Otmar Gros

Die derzeit unerfreulichen Zustände haben in den zurückliegenden Monaten das dörfliche Leben und das Vereinsgeschehen weitgehend stillgelegt. Vor besondere Probleme stellt dies die Freiwillige Feuerwehr. Brände, Suchaktionen, Autounfälle, Unwetterschäden und anderes mehr – all das passiert trotz Pandemie.
13 Mal musste der Niedergailbacher Löschbezirk im vergangenen Jahr ausrücken. Und in den ersten drei Monaten dieses Jahres gab es fünf Alarmierungen. Zuletzt wurde die Wehr am Karfreitag zur Bekämpfung eines Baumbrandes gerufen. Trotz aller Schwierigkeiten kamen zu den Einsätzen immer zahlreiche Feuerwehrleute.

Feuerwehreinsätze machen also auch im Ausnahmezustand keine Pause. Darum braucht es die Ehrenamtlichen auch in dieser schwierigen Zeit. Doch monatelang konnten keine Wehrübungen stattfinden. Wie Löschbezirksführer Harald Gros ausführte, fanden im Vorjahr weniger als die Hälfte der terminierten Übungs- und Ausbildungsabende statt. Vor allem die wichtigen, körperlichen Übungen fielen weg. Gerade im Bereich Atemschutz, wo körperliche Fitness und schnelle Handgriffe wichtig sind – da ist es sehr schwer. Nach der Übungspause im Frühjahr und Sommer des vergangenen Jahres wurden für eine kurze Zeit unter erschwerten Bedingen die alle zwei Wochen angesetzten Übungsabende wieder aufgenommen. Ab November 2020 ruhte der Betrieb erneut.

Seite Mitte März dürfen sich die Wehrleute nun wieder zur Ausbildung treffen. Vor Corona fanden die Übungen mit der kompletten Wehr statt, jetzt wird nur noch in Kleingruppen unterrichtet. Bei der ersten Übungsstunde 2021 wurden die Atemschutzgeräteträger im Umgang mit den Atemschutzgeräten unterwiesen. Im Vormonat durchliefen acht Wehrangehörige erfolgreich die Atemschutzstrecke in St. Ingbert. Derzeit verfügt der Löschbezirk über 13 Geräteträger. Beim zweiten Ausbildungsabend unterrichtete Hauptbrandmeister Jürgen Matheis eine Kleingruppe zum Thema „Knoten und Stich“. Die zweite Gruppe führte unter der Leitung von Brandmeister Steffen Weyer eine Angriffsübung (Innenangriff) am Generationentreff durch. Alle Feuerwehrangehörigen müssen sich an das erarbeitete Hygienekonzept halten. Trotzdem ist es schwer, im Eifer des Einsatzes auf Abstandsregeln zu achten. Deshalb tragen alle Wehrleute FFP2-Masken.

 Die aktiven Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr sind froh, dass regelmäßig Präsenz-Übungen stattfinden dürfen. Jedoch bleiben die Geselligkeit, die kameradschaftlichen Aktivitäten, wie Wanderungen, Grillfest, Kameradschaftsabend, auf der Strecke. Wegen der dabei bestehenden Infektionsgefahr hat Gros aber für diese Einschränkungen Verständnis und bringt gleichzeitig die Hoffnung zum Ausdruck, dass der Teamgeist im Löschbezirk gestärkt aus der Krise hervorgeht. Erfreut zeigte sich der Löschbezirksführer, dass seine Leute bisher von Infektionen verschont blieben.

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