Niedergailbach Wallfahrt zum Gedenken an den Heiligen Bruder Klaus
Niedergailbach · Rund 50 Gersheimer machten sich auf den Weg in die Heimat des Schutzpatrons der Niedergailbacher Kirche in der Schweiz.
Ausgestattet mit dem Segen von Pfarrer Krystian Scheliga, machten sich rund 50 Wallfahrer, überwiegend aus Niedergailbach, Reinheim und Gersheim und zwischen 53 und 88 Jahre alt, auf den Weg nach Flüeli in der Schweiz, der Heimat des Patrons der Niedergailbacher Pfarrkirche, des heiligen Bruder Klaus. Erste Station am ersten der vier Reisetage war Staufen im Breisgau. Dort konnten die Teilnehmer das kleine Städtchen auf eigene Faust erkunden oder sich in der Pfarrkirche St. Martin zu einem stillen Gebet zurückzuziehen. Nächster Halt war in Luzern. In der dortigen Jesuitenkirche war ein Gewand des Niedergailbacher Kirchenheiligen zu sehen. Später erreichten die Reisenden ihr Ziel Sachseln im Kanton Obwalden. Im Altar der Wallfahrtskirche werden seit 1976 die Gebeine des heiligen Bruders Klaus aufbewahrt. Er wurde vor 75 Jahren – am 15. Mai 1947 – heiliggesprochen.
Die Wallfahrt wurde mit einer Wort-Gottes-Feier eröffnet. Dort wird auch seit 1610 sein „Rock“ verehrt. Tags darauf wurde erstmals in der unteren statt wie bisher oberen Ranft-Kapelle mit dem Franziskaner-Pater Michael gemeinsam Eucharistie gefeiert. Der Kirchenmann brachte seinen Zuhörern das Leben und Wirken von Bruder Klaus und seiner Frau Dorothee in einer lebendigen Predigt nahe.
Schon zur Tradition geworden ist, dass die Niedergailbacher Wallfahrer dort eine große Kerze, von ehemaligen Wallfahrern gestiftet, segnen ließen. Sie wird zum Bruder-Klaus-Fest am Sonntag, 25. September, aufgestellt und feierlich entzündet. Weitere Stationen waren das Wohn- und das Geburtshaus von Bruder Klaus. Erlebnisreich dann die Wanderung durch Aare-Schlucht am gleichnamigen Gletscher. Abends versprühte eine Lichterprozession durch Flüeli eine ganz besondere Atmosphäre.
Wie schon bei den vergangenen Wallfahrten, die seit nahezu 70 Jahren stattfinden, wurden während einer ganztägigen Rundreise die besonderen Sehenswürdigkeiten der Region in Augenschein genommen. Bei der „Goldenen Rundfahrt“ ging es per Schifffahrt von Luzern über den Vierwaldstättersee nach Alpnachstad, um mit der bis heute steilsten Zahnradbahn der Welt auf den Pilatus, den Luzerner Hausberg zu fahren.
Ein besonderer Gottesdienst war die Vorabendmesse in Sachseln, die gleichzeitig auch der Einschreibgottesdienst für die dortigen Firmlinge war. Sie durften sich in ein besonderes Buch eintragen, um so ihren Wunsch nach der Firmung auch schriftlich festzuhalten.
Auf der Rückfahrt waren die Insel Mainau und das malerische Städtchen Triberg im Schwarzwald die letzten Stationen. Organisator und Reiseleiter Herbert Buhr, der die großartige Gemeinschaft und die gegenseitige Unterstützung lobte, teilte mit, dass die nächste Wallfahrt in drei Jahren stattfinden solle.
Ihre Ursprünge gehen übrigens auf den ehemaligen Pfarrer Carl Engesser zurück, der im Jahr 1955 die erste Wallfahrt durchgeführt hatte. Damals wurde die Niedergailbacher Pfarrkirche dem Heiligen gewidmet.