Es geht um die Tiere im Europäischen Kulturpark „Wir haben keinen tierschutzrechtlichen Verstoß festgestellt“

Saarbrücken/Bliesbruck-Reinheim · (mh) Die SZ hat das Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz mit den Beschwerden von Christel Fels hinsichtlich der Tierhaltung im europäischen Kulturpark konfrontiert. Dem Ministerium ist das Veterinärwesen und damit auch konkret der Tierschutz unterstellt.

Bereits im Frühjahr und jetzt wieder, vor wenigen Tagen, so Pressesprecherin Sabine Schorr, sei die Tierhaltung im Kulturpark von einer Amtsveterinärin überprüft worden. Mit dem Ergebnis, dass „kein tierschutzrechtlicher Verstoß im Rahmen der Kontrolle festgestellt werden konnte“. Der Tierbestand werde vor Ort zwei Mal täglich in Augenschein genommen. Die Esel seien „sehr gut ernährt. Am Hals sind Fettpolster vorhanden. Die Hufe sind gepflegt.“ Auch die Pferde seien in einem sehr guten Ernährungszustand, der Pflegezustand sei gut. Die hier lebende Appalooser Stute habe zwei Spalthufe vorne, die alle sechs Wochen behandelt würden. Im Übrigen erhalte sie mineralisiertes Zusatzfutter. Die Weidefläche für vier Tiere (zwei Hektar) biete ausreichend Futter. Sowohl die Appalooser Stute als auch die Esel-Stute erhielten im Winter Zusatzfutter aus dem Eimer. Zahlreiche Baumgruppen und ein Wald seien auf dem Gelände. Der Unterstand sei ausreichend trocken eingestreut und werde problemlos genutzt.

Und: Die Weidefläche der zehn Yaks habe zum Zeitpunkt der Kontrolle 0,8 Hektar umfasst. Die Weidefläche sei abgegrast gewesen, die Yaks würden mit Heu zugefüttert. Die Fläche sei groß genug, sodass die Rinder beim Fressen nicht mit ihren Exkrementen in Berührung kommen. Im Sommer sei ein großzügiger ausreichender Baumbestand, im Winter ein Unterstand vorhanden. Ein Teil der Herde werde aufgestallt.

Die Absammlung der Weidefläche finde einmal im Herbst statt, anschließend werde die Weide mit dem Schlepper gemulcht. Und: „Die Yaks werden auf die Zwei-Hektar-Fläche zu den Pferden umgestellt. Bei Bedarf erfolgt eine Klauenkorrektur.“ Die Yak-Linie wurde laut Amtsveterinärin 1920 nach Europa gebracht, „die Temperaturunterschiede in den asiatischen Ländern betragen -30 Celsius bis +40 Grad“. Die Tiere seien in der Lage, mit sehr niedrigen, aber auch sehr hohen Temperaturen hervorragend auszukommen. Trockene Kälte oder Schnee seien kein Problem. Die Klauen müssten trocken stehen. Dies sei der Fall, da der Untergrund aus Sand bestehe, und so keine Staunässe vorhanden sei.

Unsere Zeitung hat zwischenzeitlich der Beschwerdeführerin Christel Fels mitgeteilt, dass amtlicherseits nach neuerlicher Überprüfung keine tierschutzrechtlichen Bedenken bestehen. Diese Aussage konnte die Frau aus Saarbrücken allerdings nicht überzeugen. Sie sagt nun abschließend: „Die Tierhaltung in Reinheim hat sich nicht verbessert.“

Auch bei einem Besuch vor wenigen Tagen hätten die hier lebenden Tiere kein Futter gehabt, „wie auch bei allen meinen früheren Besuchen. Frisches, sauberes Wasser steht auch nie zur Verfügung. Die Aussagen des Ministeriums sind daher für mich nicht nachvollziehbar.“

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