In Spohn Haus in Gersheim Unesco-Projektschulentag in Spohns Haus in Gersheim
Gersheim · In vielen Facetten waren das immaterielle Welterbe Streuobstwiese, ihre Nachhaltigkeit und Artenvielfalt Thema des Unesco-Projektschulentages in Gersheim. Schüler, Lehrer und auch Eltern aus sechs der acht saarländischen Projektschulen waren in den Bliesgau gekommen.
Gemeinsam ging es hinauf durch die „Dachslöcher“ auf die Hardt auf eine Streuobstwiese des Vereins Bliesgau Obst.
Sylvia Lerchner, Umweltpädagogin der des ökologischen Schullandheims Gersheim, Spohns Haus, und die Landeskoordinatorin Christine Löffler, gleichzeitig auch Schulkoordinatorin am Warndt-Gymnasium in Geislautern, hatten den Tag vorbereitet.
Lerchner hatte zudem noch fünf Experten engagiert, die in ihren Bereichen den Sechsergruppen von Schülern der fünften bis siebten Klassen Wissenswertes vermittelten. Dazu gehörte der Bliesgau-Ranger der Naturwacht Saar, Michael Kessler, der auch Tierpräparate, darunter einige Fledermausarten, aber auch einen Fledermausdetektor mitgebracht hatte. Zudem vermittelte er den Zehn- bis 13-Jährigen Eindrücke über Tiere, die in Streuobstwiesen leben oder darin ihre Nahrung finden. Steffen Korter, zertifizierter Natur- und Landschaftsführer, ist seit vielen Jahrzehnten in der Baumpflege aktiv. Ihm war es wichtig zu zeigen, wie die Bäume richtig gepflegt werden. Mit der Künstlerin und Naturgärtnerin Rebekka Abdul Zuhra Katte tauchten alle in die Welt der Insekten, die sich auf den Wiesen zusammenfinden. Sie hob heraus, dass es sich bei den Streuobstwiesen um Lebensgemeinschaften handele, in denen 3000 bis 5000 verschiedene Tier- und Pflanzenarten zu Hause seien. Sie stellten somit den artenreichsten Lebensraum in Mitteleuropa dar. Die Welt der Kräuter, deren Anwendungsbereiche und Heilwirkung, konnte BNE-Bildungspartnerin der Biosphäre Christine Littig, gleichzeitig auch Natur- und Landschaftsführerin vermitteln. Stefanie Lagaly vom Biosphären-Zweckverband Bliesgau informierte über die Möglichkeiten der Vermarktung der vielen Produkte aus der Biosphärenregion, die auch durch die Unesco zertifiziert wurde.
Wieder zurück in Spohns Haus informierte Karl Rudi Reiter, stellvertretender Vorsitzender des Nabu-Landesverbandes und Mitglied des Bundesfachausschusses Streuobstwiese, über die Möglichkeiten, Wiesen zu erhalten, aber auch über die Probleme und Gefahren, die deren Bestand gefährden.
Der Tag in Gersheim war die Fortsetzung schon vieler Zusammenkünfte der vergangenen Jahre, wobei Themen wie Energie, Insekten, Plastik aber immer mit Biosphäre zu tun hätten, zumeist in Workshops behandelt worden seien.
Neben dem Warndt- und dem Leibnitz-Gymnasium sowie der Waldorfschule waren in Gersheim auch noch das Illtal-Gymnasium Illingen, das Geschwister Scholl-Gymnasium in Lebach und die Sophie-Scholl-Gemeinschaftsschule in Dillingen vertreten.