Trompeten erklangen in ungeahnten Höhen

Medelsheim. Nach dem "Hallelujah" aus dem Messias-Oratorium von Georg Friedrich Händel erntete das große, 51-köpfige Orchester des Musikvereins Harmonie Gersheim stehende Ovationen. In der klassischen Komposition waren zuvor die Trompeten in ungeahnte Höhen entschwunden. Das Publikum in der Medelsheimer Pfarrkirche St

Medelsheim. Nach dem "Hallelujah" aus dem Messias-Oratorium von Georg Friedrich Händel erntete das große, 51-köpfige Orchester des Musikvereins Harmonie Gersheim stehende Ovationen. In der klassischen Komposition waren zuvor die Trompeten in ungeahnte Höhen entschwunden. Das Publikum in der Medelsheimer Pfarrkirche St. Martin belohnte das gekonnte Auftreten der Schützlinge von Dirigent Björn Weinmann, nachdem sie elf Musikstücke präsentiert hatten. Bei "Tochter Zion" und "Leise rieselt der Schnee" wurde das Publikum ebenso mit einbezogen, wie bei der Zugabe "Oh du fröhliche", die vom Ehrendirigenten Richard Anna dirigiert wurde. Bei der mit viel Feingefühl vorgetragenen Komposition "Es wird schon gleich dumpa", einem Vertreter des Genres alpenländisches Weihnachtslied und gern gehörte Klassiker, bestimmte die fünfköpfige Bläsergruppe um Reiner Weyer, Arno Reichert, Karl-Heinz Fischer, Michael Vernet und Maximilian Thös den Takt. Mit Lena Badt, Lea Becker, Marina Braun, Jasmin Deppner, Angela Fontana, Maximilian Marson, Katharina Ringle und Jasmin Weinmann wurden gleich acht Neulinge begrüßt. Sie waren nach der Ausbildung im Jugendorchester zu den "Großen" aufgestiegen. Das Orchester hatte sich über Wochen intensiv auf das Medelsheimer Gastspiel, das zum dritten Mal in Folge angeboten wurde, vorbereitet. Vorsitzender Arno Reichert sprach von einer harten Nuss, die bei den Proben zu knacken gewesen sei. In "Christmas Song", einer herrlich melancholische Weihnachtsweise, begab man sich in ruhiges musikalisches Fahrwasser, präsentierte eine Ballade mit einem traurigen Zwischenteil, um dann im fröhlichen Ende zu münden. Andächtiges JodelnDanach nahm die Melancholie noch zu. Weinmann, der auch gekonnt durchs Programm führte, bezeichnete den Andachtsjodler, der schon 1830 zur Christmette in Sterzing (Südtirol) gesungen wurde, als ruhigen, musikalischen Zeitgenossen. Rhythmischer dann das Arrangement "Gospel Christmas", in dem sich gleich drei Weihnachtslieder versteckten, darunter auch Fragmente von Händels Halleluja. Im Medley "Happy Christmas" vereinigte Manfred Schneider, der Dirigent des Hamburger Polizeiorchesters, in seinem typisch-schwungvollen Stil sowohl deutsche als auch internationale Weihnachtshits von "Leise rieselt der Schnee" bis "Jingle Bells". Die Gersheimer verstanden es, die mit wenigen Mitteln in einen fetzigen Bigband-Sound arrangierte Musikfolge perfekt darzubieten. "Jazz Waltz" und der "kleine Trommelmann" waren weitere Segmente des fast achtminütigen Stückes. Eingestiegen war man ins einstündige Konzert mit "Adeste Fidelis", einer für Blasmusik arrangierten Fassung des portugiesisches Weihnachtsliedes aus dem 18. Jahrhundert und dem Klassiker "Rudolph, the red-nosed reindeer" eines der meistverkauften Weihnachtslieder, das nur noch von "White Christmas" übertroffen wird. Ein weiteres Konzert des Musikvereins findet am Sonntag, 20. Dezember, um 18 Uhr in der Gersheimer Pfarrkirche St. Alban statt.

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