Toasterdrache und Monte Fiasko

Gersheim · 13 Aufführungen gab es bei der Gersheimer Theaterwoche im Kulturhaus. Der Kultur- und Theaterverein Ormesheim, die Frauen-Kabarett-Gruppe Tollkirschen, aber auch Kindertheater begeisterte die zahlreichen Zuschauer.

 Die Tollkirschen bei ihrem Auftritt im Gersheimer Kulturhaus während der Theaterwoche. Foto: Degott

Die Tollkirschen bei ihrem Auftritt im Gersheimer Kulturhaus während der Theaterwoche. Foto: Degott

Foto: Degott

Der Dreiakter "De Graf von Monte Fiasco" des Saageminner Platt-Theaters beschloss die 29. Gersheimer Theaterwoche. Die Vorstellung des neunköpfigen Ensembles um Regisseur Jean-Marc Schwartz war die vierte ausverkaufte Vorstellung der Theatertage. Nahezu 2500 Besucher fanden den Weg zu den 13 Aufführungen innerhalb von 17 Tagen ins Kulturhaus.

Ovationen ernteten die Tollkirschen, die siebenköpfige Frauen-Kabarett-Gruppe mit ihrem Programm "Haarscharf", das sich im ersten Teil in einem Friseursalon abspielte. Sie konfrontieren ihr Publikum mit Tiefgründigem, Oberflächlichem, Slapsticks und Persiflagen. Tanja Regitz als gestylte Salonbesitzerin Peggy, die jede Kundin mit Bussi-Bussi begrüßte, glänzte ebenso wie Margit Schillo als frustrierte Singlefrau und knapp 50-jährige Bestattungsunternehmerin Frida Feuersänger. Den beiden spielten die asoziale Angestellte Uschi, Mutter von Justin und Chantal, (gespielt von Heidi Müller), die feine und exaltierte "Dame aus der besseren Gesellschaft" Maria-Theresia Klein-Klein (Christel Goergen), und Stephanie Albrecht als Dagmar, einer lesbisch-burschikosen Lebefrau in die Karten. Marliese Wolter, bodenständige, vorwitzige und schwerhörige Elke Wack sowie Walburga Klein als Neukundin Ricarda Ratz komplettieren die Gruppe.

Auch der Kultur- und Theaterverein Ormesheim , der nach dreijähriger Pause wieder dabei war, begeisterte sein Publikum, traf mit dem Dreiakter "Eins plus eins gleich Chaos" den Nerv der Zuschauer. Sie kredenzten treffsicher und pointiert eine spannende Mischung aus Beziehungsgedöns, Schwindeleien, Versteckspielen, Verwechslungen und viel Chaos. In ihren Rollen überzeugten Silvia Bohr, die auch Regie führte, Sarah Bauer, Mike Braun, Benjamin Engelbert, Fabienne Jennewein, Michael Klein, Axel Schweizer, Patrick Staub, Nicole Weinrank und Bianca Wiesmeier. "Wir sind froh darüber, dass sich die Theaterwoche in den vergangenen Jahren etabliert hat, zu einer festen kulturellen Größe in der Bliestalregion geworden ist", so Holger Frenzel vom Gersheimer Kulturamt, der maßgeblich für die Organisation der Kulturtage verantwortlich ist.

So holt er sich auch immer wieder Inspirationen und Anregungen auf der Freiburger Kulturbörse, die er alljährlich kurz nach dem letzten Vorhang besucht um Kontakte zu knüpfen. So kamen in den vergangenen Jahren Gastspiele des Kölner Stand-up-Comedians Sascha Korff, Kölnerinnen Heide Michels und Rita Zimmermann, Werner Koczwara, Nico Semsrott, FaberhaftGuth oder mit dem Duo "Das Geld liegt auf der Fensterbank, Marie" zustande. Aber auch Kindertheater stand auf dem Spielplan. Zum zweiten Mal funktionierte die Kooperation mit dem Speyerer Kinder- und Jugendtheater. Für die Schüler der beiden Grundschulen Reinheim und Medelsheim-Altheim wurde "Der Toasterdrache" gespielt, trat in der Kita Peppenkum der Clown Zopp auf. Im nächsten Jahr feiert die Theaterwoche Jubiläum, geht zum 30. Mal über die Bühne. Geplant sind neben den "etatmäßigen" Auftritten der regionalen Gruppen, der Kabarettisten und Comedian auch erstmals ein Poetry Slam und eine Projektwoche in Zusammenarbeit mit einer Schule.

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