Zu Gast in der Redaktion Spagat zwischen Landes- und Lokalpolitik

Blieskastel · Die neue Staatssekretärin im Saar-Bildungsministerium, Christine Streichert-Clivot, bleibt SPD-Chefin im Gemeinderat Gersheim.

 Christine Streichert-Clivot war zu Gast in der Redaktion in Blieskastel.

Christine Streichert-Clivot war zu Gast in der Redaktion in Blieskastel.

Foto: Erich Schwarz

Seit dem 17. Mai ist Christine Streichert-Clivot Staatssekretärin im Ministerium für Bildung und Kultur. Sie ist damit die Stellvertreterin des Bildungsministers und gehört der saarländischen Landesregierung an. Die gebürtige Saarbrückerin lebt zusammen mit ihrem Mann Michael und zwei Kindern in Walsheim. Zusammen mit Stefan Pauluhn, der nun schon in der zweiten Legislaturperiode Fraktionsvorsitzender der SPD-Fraktion im Landtag ist, haben damit zwei Walsheimer Bürger sozusagen wichtige Schaltstellen der saarländischen Landespolitik inne.

Die Vollblutpolitikerin Streichert-Clivot ist in ihrer Funktion als Staatssekretärin auch die Verwaltungschefin des Ministeriums in der Trierer Straße, zudem liegt ihr Schwerpunkt bei der Bildungspolitik. Bei ihrem Besuch im Redaktionsbüro in Blieskastel, zusammen mit der Pressesprecherin des Ministeriums Marija Herceg, wurden viele aktuelle Themen der Bildungspolitik angesprochen. Sie will vor allem „viel mit den Menschen reden“, vor allem mit den Mitarbeitern des Ministeriums, Schulleitungen und Lehrerinnen und Lehrern, aber auch mit den Eltern und Schülern.

„Die Aufgaben sind sehr vielfältig, und es gibt auch immer wieder Überraschungen oder Situationen, auf die man sich schnell neu einstellen und reagieren muss.“ Ihr Arbeitstag sei sehr „durchgetaktet“, es gebe viel zu tun. Aber sie habe auch ein gutes Team von flexiblen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern um sich herum, das sei keine „one-woman-show“. Im Rahmen des Redaktionsgespräches wurden sehr viele bildungspolitische Themen angesprochen, so etwa die Diskussionen um das Abitur mit acht oder neun Jahren („Das muss man genau abwägen“), der Stand der Inklusion („Die SPD hat nirgendwo gesagt, dass die Förderschulen geschlossen werden“) oder das Problem fehlender Lehrer an Grundschulen („Hier haben wir sehr schnell nachjustiert“). Breiten Raum nahm im Gespräch auch ihre kommunalpolitische Tätigkeit im Gersheimer Gemeinderat ein. Hier ist die zweifache Mutter auch stark eingebunden, seit 2009 führt sie die SPD-Fraktion. Und nach reiflicher Überlegung und vielen Gesprächen mit ihren Parteifreunden ist sie zu dem Ergebnis gekommen, diese Funktion auch weiterhin auszuüben: „Ich habe tolle Fraktionskolleginnen und -kollegen, eine hervorragende Stellvertreterin, und so haben wir beschlossen, dass ich das Amt weiterhin ausfüllen werde. Auch wenn vielleicht auf meine Mitstreiter etwas mehr Arbeit zukommt“, lächelt die Staatssekretärin. Das gelte auch für ihre Funktion im Förderverein der Partnerschaft mit Bazancourt und anderen ehrenamtlichen Tätigkeiten. Insgesamt sei die kommunalpolitische Arbeit inzwischen sehr schwierig, die finanzielle Situation der Kommunen lasse eigentlich kaum Gestaltungsspielräume. Arbeit hat die Politikerin genug, aber was tut sie zur Entspannung? Die geliebte Gartenarbeit kommt derzeit leider etwas zu kurz, aber wenn sie am Abend von einem stressigen Tag nach Hause kommt, findet sie Kraft und Entspannung bei ihren zwei Kindern: „Da kommt man dann gleich wieder runter“, stellt die 37-jährige Staatssekretärin aus Walsheim zum Abschluss ihres Besuchs in der Lokalredaktion fest.

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