Singen und sozial Handeln

Rubenheim. Am 22. September 1985 wurde unter Leitung von Heiner Oesterlein aus Walsheim die erste Singstunde des Blies-Knappenchors abgehalten. Jetzt konnte das Ensemble, das dem Rubenheimer Knappenverein angeschlossen ist, sein 25-jähriges Bestehen feiern. Zuerst war er nur bei Barbarafeiern aufgetreten, später erfolgte die Erweiterung auf einen "Ganzjahreschor"

Rubenheim. Am 22. September 1985 wurde unter Leitung von Heiner Oesterlein aus Walsheim die erste Singstunde des Blies-Knappenchors abgehalten. Jetzt konnte das Ensemble, das dem Rubenheimer Knappenverein angeschlossen ist, sein 25-jähriges Bestehen feiern. Zuerst war er nur bei Barbarafeiern aufgetreten, später erfolgte die Erweiterung auf einen "Ganzjahreschor". Mittlerweile hat er sich zu einem der renommiertesten Chöre der Region entwickelt. Seit fünf Jahren wird er von dem Blieskasteler Hans-Georg Becker geleitet. Mit dem Bergmannsgruß eröffnete er die Feierstunde im Pfarrsaal. Otto Schöndorf, Vorsitzende des Knappenvereins, sprach in seiner Festrede vom Singen als einfachste Form der musikalischen Betätigung das bestens geeignet sei, Stress zumindest für einige Stunden vergessen zu machen. Singen im Chor bedeute soziales Handeln, Engagement in der Gemeinschaft, Dienst an der Allgemeinheit. Er erinnerte daran, dass Singen bei den Bergleuten eine lange Tradition habe. "Berg- und Hüttenleute seien es hauptsächlich gewesen, die sich zur Kaiserzeit, als Gewerkschaften und Parteien noch verboten waren, zu Gesangvereinen zusammenschlossen hätten um ihre sozialen Fortschritte zu organisieren. Heutige Zielrichtung des Knappenchors sei es sowohl bergmännische Tradition in Liedern auszudrücken als auch mit dem Liedgut die Heilige Barbara als Schutzpatronin der Bergleute zu verehren.Sänger aus zwölf Orten "Glück auf ist unser Bergmannsgruß", das Vaterunser oder auch "Mein Herz gehört Rubenheim" waren Titel, mit denen der 23 Stimmen starke Männerchor, dessen Sänger aus zwölf Orten des Bliesgaus kommen, für treffliche Unterhaltung sorgte. Bürgermeister Alexander Rubeck unterstrich die Bedeutung des Chors zur Traditionspflege, mit der die Höhen und Tiefen der wechselhaften Geschichte der Heimat weiter getragen werde. Landrat Clemens Lindemann sprach davon, dass es wichtig sei seine Wurzeln zu kennen, Viele Rubenheimer seien in die Gruben des Landes, aber auch dem benachbarten Lothringen eingefahren. "Nur wer die Vergangenheit kennt, kann die Zukunft gestalten", so Lindemann. Von einer bemerkenswerten Leistung sprach Ortsvorsteher Klaus Hussong, die der Blies-Knappenchor für die Dorfgemeinschaft erbringe, das kulturelle Leben bereichere. In einer Zeit, als andere Chöre schon mit strukturellen Problemen zu kämpfen hatten, so der Vorsitzende des Sängerkreises Blies, Mathias Fernau, habe der Blies-Knappenchor sein Leben begonnen. "Ich bin froh, dass wir euch im Sängerkreis haben", so Fernau. Dass im letzten Jahr die Mettenschicht im Dorf im Warndt erstmals vom Chor mitgestaltet und bereichert werden konnte, dafür dankte der Vorsitzende des Patenvereins, der Berg- und Hüttenleute Dorf im Warndt, Horst Gall. Auch der Gemischte Chor unter der Leitung von Klaudia Stühn erwies dem Jubilar seine Reverenz. "Amazing Grace" oder auch "Ein neuer Morgen" gehörten zum Geburtstagsgruß. Otto Schöndorf und Berthold Fuchs, langjähriger Vorsitzender beziehungsweise stellvertretender Vorsitzender des Knappenvereins, wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt.

Auf einen BlickDie Dirigenten des Blies-Knappenchors; Heiner Oesterlein aus Walsheim (1985 bis 1996), Walter Hepp aus Walsheim (1996 bis 2004), Hans-Georg Becker aus Blieskastel (seit 2005), Aushilfsweise haben Marliese Maurer aus Peppenkum, Maria Kunz aus Walsheim, Alexander Ghobrial aus Homburg und Karl-Josef Stopp aus Breitfurt den Chor dirigiert. ott

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