Seit 45 Jahren immer da, wenn's brennt

Rubenheim · Als Andreas Gorges 1971 in die Feuerwehr eintrat war er zwölf Jahre alt. Seitdem haben sich die Aufgaben der Wehr wesentlich verändert. Gorges ist immer noch dabei und hat sich natürlich ständig weitergebildet. Mittlerweile ist sogar sein Sohn mit von der Partie.

 Rubenheims Löschbezirksführer Andreas Gorges vor dem Tragkraftspritzenfahrzeug mit Wassertank im Feuerwehrgerätehaus.

Rubenheims Löschbezirksführer Andreas Gorges vor dem Tragkraftspritzenfahrzeug mit Wassertank im Feuerwehrgerätehaus.

Foto: Wolfgang Degott

Als Andreas Gorges vor 14 Jahren das Deutsche Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber, die zweithöchste Auszeichnung im Deutsche Feuerwehrverband, überreicht wurde, unterstrich das dessen "Liebe zur Feuerwehr". Mittlerweile ist der 57-Jährige dienstältester Löschbezirksführer in der Riege der zehn Gersheimer Feuerwehrchefs. Als Zwölfjähriger trat er 1971 in die neu gegründete Jugendwehr ein. Von damals ist in der heutigen Wehr außer ihm nur noch Alfred Fromm übrig geblieben. Die Leistungsspange der Jugendwehr (1974) und das Saarländische Feuerwehr-Leistungsabzeichen (1981) waren die ersten Sporen, die er sich in seiner Heimatwehr verdiente, erinnert sich der Vater von Tochter Julia und Sohn Markus. Jugendwart war der gelernte Werkzeugmacher von 1983, zuerst gemeinsam mit Armin Weyer und dann alleine, bis zu seiner Wahl als Löschbezirksführer (1987). Er beerbte Emil Rubeck, der 18 Jahre lang die "Kleintiroler Feuerwehr" führte. Gruppen- und Zugführerlehrgänge an der Landesfeuerwehrschule, Atemschutzgeräteträger- und Motorsägenlehrgang beweisen, dass sich Gorges auch im theoretischen Bereich ständig auf der Höhe des Wissens gehalten hat. Die Aufgaben der Feuerwehr hätten sich in den 45 Jahren seiner Tätigkeit wesentlich verändert, meint Gorges, der als Zugführer auch noch mit den benachbarten Wehren Bliesdalheim und Herbitzheim zusammenarbeitet. Habe man bei seinem Eintritt noch von einer Organisation gesprochen, die sich hauptsächlich mit dem Löschen von Bränden beschäftige, so müsse der Feuerwehrangehörige von heute über eine breite Palette von Fähigkeiten verfügen.

Gorges erinnert sich bei den vielen von ihm absolvierten Einsätzen insbesondere an die Brände der Schreinereien Kempf (Gersheim) und Säger (Herbitzheim) aber auch in einer Bio-Dieselanlage (Gersheim), wo 156 Feuerwehrleute im Einsatz gewesen seien. Auch die Ausstattung der Wehr hin vom Gerätehaus, über die Fahrzeuge bis zu den Arbeitsmitteln hätte sich im Laufe der Jahre merklich verbessert. Zuletzt sei es in Rubenheim gelungen sei, neben dem Tragkraftspritzen-Fahrzeug mit Wassertank (TSF-W) auch einen Mannschaftstransport-Wagen (MTW) anzuschaffen. Letzterer wurde größtenteils vom Förderverein der Feuerwehr, daneben noch von der Gemeinde Gersheim und verschiedenen Sponsoren finanziert. Der MTW wird insbesondere die ehrenamtliche Arbeit seines Sohnes unterstützen, so Gorges. Der 29-Jährige ist als Jugendbeauftragter in die Fußstapfen seines Vaters getreten. Erstmals in der Gersheimer Wehr gründeten die Rubenheimer neben der "klassischen" Jugendwehr auch eine Kinderwehr ab acht Jahren. Mittlerweile gehören den beiden Nachwuchsorganisationen 26 Mitglieder an. "Gute Kameradschaft, das Gefühl Menschen helfen zu können und das gute Miteinander über Altersunterschiede hinweg", seien gute Gründe zur Feuerwehr zu kommen. Mit Sorge beobachtet Andreas Gorges die personelle Abwärtsentwicklung der Wehr. "Wir sind froh, dass uns die Jugendwehr in den Jahren den personellen Grundstock gegeben hat, so entstammen 18 aus der heutigen Personaldecke dem Nachwuchs", erläuterte Gorges. Neben seinem Feuerwehrdienst, den er trotz der Widrigkeiten gerne absolviert, freut sich der Hauptbrandmeister auf die gemeinsamen Urlaube mit seiner Frau Melanie. So erinnert er sich gerne an die Aufenthalte zum Wandern im Allgäu bei Oberstdorf oder Skifahren im Ötztal. Außerdem sind Touren in der näheren Umgebung eine willkommene Abwechslung zum Arbeitsalltag.

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Zur Person Andreas Gorges, 57, verheiratet mit Frau Melanie, Tochter Julia (25) und Sohn Markus (29), ebenfalls bei der Feuerwehr. Werkzeugmacher bei Thyssen Krupp in Homburg. Hobbys: Wandern, Fahrradtouren und Skifahren . ott

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