Schweren Weg gemeinsam gehen

Walsheim · Durch einen Schock sind bei den Sportfreunden Walsheim Mannschaft, Trainer und der ganze Verein noch enger zusammengerückt. Hintergrund ist die Darmkrebs-Erkrankung von Trainer Horst Wenzel. Sein Amt übt der 52-Jährige weiter aus.

 Der Walsheimer Spielausschuss-Vorsitzende Jörg Zöller und Trainer Horst Wenzel stehen neben den beiden Neuzugängen Maximilian Günther und Yannick Dincher (von links). Foto: Stefan Holzhauser

Der Walsheimer Spielausschuss-Vorsitzende Jörg Zöller und Trainer Horst Wenzel stehen neben den beiden Neuzugängen Maximilian Günther und Yannick Dincher (von links). Foto: Stefan Holzhauser

Foto: Stefan Holzhauser

Die Fußballer der SF Walsheim aus der Bezirksliga Homburg sind am vergangenen Sonntag mit einem 3:0-Heimsieg gegen den SV Altheim-Böckweiler in die neue Saison gestartet. Die Treffer erzielten Marius Wolf (15. Minute) und Stefan Hohnsbein (44., 82.). Der SF-Vorsitzende Pirmin Langenbahn fand: "Unser Sieg war verdient, fiel aber um ein Tor zu hoch aus. Man hat in diesem Spiel gemerkt, dass hinter uns eine gute Vorbereitung liegt und der Trainingsbesuch mehr als zufriedenstellend ist."

Dabei hatte zu Beginn der Vorbereitungszeit in Walsheim erst einmal ein Schock überwunden werden müssen. So war beim neuen Trainer Horst Wenzel, der Dirk Darsow ablöste, Darmkrebs diagnostiziert worden. Der 52-Jährige informierte darauf hin umgehend den Vorstand und bat diesen darum, wenige Tage später am ersten Trainingstag der Mannschaft selbst die Nachricht übermitteln zu dürfen. "Diesem Wunsch sind wir gerne nachgekommen. Für uns stand es vom ersten Augenblick an außer Frage, mit Horst Wenzel gemeinsam diesen schweren Weg gehen zu wollen", sagt Langenbahn und ergänzt: "Wir waren dann so verblieben, dass die beiden Spieler Marius Wolf und Stefan Hohnsbein auf Anweisung des Trainers hin ihn vertreten, sollten Untersuchungen oder Behandlungen anstehen."

In der vergangenen Woche musste Wenzel dann erstmals stationär ins Krankenhaus. Hohnsbein leitete dienstags und mittwochs das Training und Wolf freitags. "Was vorab noch zu klären war", sagte Pirmin Langenbahn, "wurde eben telefonisch gemacht - das war überhaupt kein Problem. Und am Sonntag hat dann Horst Wenzel bei der zweiten und ersten Mannschaft wieder an der Seitenlinie gestanden".

Durch die Erkrankung ihres Trainers scheint bei der SF Walsheim nicht nur die Mannschaft sondern der gesamte Verein noch enger zusammenzurücken. "Mein Ziel ist es, zu Beginn der Rückrunde wieder gesund an der Außenlinie zu stehen", betont Trainer Wenzel: "Fußball ist in diesen schweren Tagen eine wichtige Ablenkung für mich."

Am kommenden Samstag gastieren die Walsheimer um 16 Uhr beim Aufsteiger SG Hassel, der zum Auftakt mit 3:4 bei der SG Erbach verlor. "Das wird eine ganz schwere Nuss. Ich erwarte einen knappen Ausgang. Wir wollen in dieser Saison einen einstelligen Tabellenplatz erreichen, wobei der SV Blickweiler mein Topfavorit auf die Meisterschaft ist", meint Langenbahn. Sollte im Training nichts mehr passieren, können die Walsheimer in Hassel ihre Bestbesetzung aufbieten. Der Vorsitzende: "Unser Abschneiden wird sehr stark vom Verletzungspech beeinflusst werden. Solange nichts Gravierendes passiert, sind wir ganz gut aufgestellt, zumal auch aus der Zweiten Talente nach oben drängen."

Zum Thema:

AUF EINEN BLICK Die Zugänge der SF Walsheim : Markus Welsch, Joshua Lahm (beide SG Parr Medelsheim), Maximilian Günther, Yannick Dincher (beide eigene Jugend). Abgänge: Philipp Koch (SV Ixheim), Dirk Darsow (TSC Zweibrücken), Sebastian Halter (SG Parr Medelsheim), John Stumpf (SG Rubenheim-Herbitzheim-Bliesdalheim), Daniel Weiser (Karriereende). sho

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