Schwere Aufgaben meisterlich bewältigt

Medelsheim · Gut besucht war das Adventskonzert des Musikvereins Gersheim am Wochenende, und das hatten die Musiker auch verdient. Denn sie trauten sich an anspruchsvolle Musikliteratur, die sie mit Bravour intonierten. Unter den Werken war auch das Oratorium „Der Messias“ von Händel.

 Mitglieder des Orchesters des Musikvereins Gersheim bei ihrem Adventskonzert in der Medelsheimer Pfarrkirche St. Martin. Foto: Wolfgang Degott

Mitglieder des Orchesters des Musikvereins Gersheim bei ihrem Adventskonzert in der Medelsheimer Pfarrkirche St. Martin. Foto: Wolfgang Degott

Foto: Wolfgang Degott

Das große Orchester des Musikvereins Gersheim hat bei seinem Adventskonzert in der Medelsheimer St. Martinkirche alle Erwartungen übertroffen und auch schwere Aufgaben bestens gemeistert. "Die Musiker brauchen Herausforderungen, das sind sie auch schon seit Jahren gewohnt, und sie wollen sie auch", bemerkte Dirigent Björn Weinmann während des gut besuchten Kirchenkonzertes. Das Programm hatte zwei Hauptwerke. Zum einen war das die Ouvertüre zur 1893 uraufgeführten Oper "Hänsel und Gretel ". Komponiert von Engelbert Humperdinck , wurde sie von Andreas Schorer für Blasmusik arrangiert. Zum zweiten hatte Weinmann "A sacred Suite" des amerikanischen Komponisten Alfred Reed ausgesucht. Dabei handelte es sich um eine "Ansammlung" in den USA sehr bekannter Weihnachtslieder, die in ein für Blasmusik interessantes Arrangement eingepackt waren. Hatten zuerst die Klarinetten ihren Auftritt, gefolgt von den Saxofonen und den Blechbläsern. Dabei wurden alle Register gezogen, extrem laute mit gefühlvoll leisen Sequenzen verknüpft. Die schwer zu spielende Ouvertüre "Hänsel und Gretel " könnte auch als ein Kinderleben betitelt werden: Sie begann mit dem Schutzengelchoral. Von Hörnern vorgetragen, ging sie über in das "Hokus Pokus", das wiederum der Melodie "Die Englein haben's uns im Traum gesagt" weichen musste. Es schloss sich fröhlich und lustig "Die Hexerei ist nun vorbei" an. Der Choral, der sich mit den anderen bereits vorgestellten Melodien organisch verband, endete mit der triumphierenden "Die Hokus-Pokus-Hexerei ist nun vorbei" glanzvoll ab. Brillant war auch die Darbietung des für englischen Brass geschriebenen "Hallelujah Chorus". Die Komposition von Georg Friedrich Händel ist eines der berühmtesten Chorwerke überhaupt und ein Höhepunkt im Oratorium "Der Messias". Als der damalige König von England, George II, den Hallelujah Chorus erstmals hörte, war er so bewegt, dass er sich spontan erhob. Die Darbietung, die beim Publikum großen Eindruck hinterließ, überraschte mit reizvollen Passagen, dem die Blechbläser ihren eigenen Klang verliehen. Begonnen hatte das Konzert, bei dem sowohl besinnliche Konzertstücke aus allen Musikrichtungen, als auch romantische Balladen und weihnachtliche Stücke stimmungsvoll in Szene gesetzt wurden, mit Roland Kernens "Christmas Variationen" und der "Semiramide Ouvertüre" von Jim Mahaffey. Danach steuerte das kleine Schülerorchester seine Beiträge bei. Es spielte "Lean on me" und "I dreamed a dream", beides aus der Feder von Robert Longfield. Traditionell endete das Adventskonzert mit "Oh du fröhliche", geleitet vom Ehrendirigenten Richard Anna. Am kommenden Sonntag, 13. Dezember, wiederholt das Orchester seine "stimmungsvolle Weihnachtszeit" in der Gersheimer Pfarrkirche St. Alban. Beginn ist um 18 Uhr. Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen. Im Anschluss lädt der Verein in die Gersheimer Pfarrscheune zum gemütlichen Beisammensein ein.

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