Schülerinnen engagieren sich bei Graffiti-Projekt

Gersheim. "Dürfen wir heute Nachmittag bitte länger in der Schule bleiben? Wir sind nämlich noch nicht fertig mit dem Arbeiten." Solch ein Satz erfreut natürlich jedes Lehrerherz. Einsatz dieser Art ist ganz gewiss nicht selbstverständlich im Schulbetrieb

 Graffiti stellen 14-jährige Schülerinnen der Gesamtschule derzeit im Musiksaal aus. Links: Künstler und Lehrer "Reso". Foto: SZ/Schule

Graffiti stellen 14-jährige Schülerinnen der Gesamtschule derzeit im Musiksaal aus. Links: Künstler und Lehrer "Reso". Foto: SZ/Schule

Gersheim. "Dürfen wir heute Nachmittag bitte länger in der Schule bleiben? Wir sind nämlich noch nicht fertig mit dem Arbeiten." Solch ein Satz erfreut natürlich jedes Lehrerherz. Einsatz dieser Art ist ganz gewiss nicht selbstverständlich im Schulbetrieb. Aber wenn es um ein Projekt geht, dann finden Schülerinnen und Schüler zu ihrer Höchstform, dann kennen Engagement und Arbeitsfreude keine Grenze. Das Graffiti-Projekt bot einer Gruppe von vierzehnjährigen Schülerinnen Gelegenheit, sich in Theorie und Praxis mit dieser modernen Kunstform auf kreative Weise zu beschäftigen. Akribisch wurden Strukturen analysiert, Form- und Farbgebung betrachtet, Überlegungen zur Botschaft im Bild angestellt, und schließlich mündeten die neuen künstlerischen Erkenntnisse in eigenen Werken. Die Schülerinnen lernten, den Blick auf Details zu richten, man übte das sorgfältige Arbeiten mit ruhiger Hand, und da entpuppte sich so manches verborgene Talent. Auch der Kunstbetrieb mit all seinen Facetten wurde den Jungendlichen näher gebracht, als sie eine Ausstellung ihrer Werke von A bis Z selbstständig planten und organisierten. Von der handwerklichen Vorbereitung bis zur abendlichen Vernissage hielten sie alles in der eigenen Hand, was Verantwortungsgefühl und Teamfähigkeit wachsen lässt. Innerhalb des Wahlpflichtfaches "Kultur und Medien", das in der Gesamtschule Gersheim ab der 7. Klasse angeboten wird, begegnen junge Leute so der Kunst in ihren verschiedenen Formen und setzen sich mit dieser schöpferisch auseinander. Dabei handelt es sich keineswegs um Spielerei. Projekte dieser Art sind ernsthafte Bestandteile des Unterrichts, die neben fachlichem Können auch Schlüsselkompetenzen stärken. Wenn dies, wie in Gersheim, unter der fachkundigen Anleitung von Reso geschieht - ein anerkannter Graffiti-Künstler und gleichzeitig im bürgerlichen Beruf ein Kunstlehrer namens Patrick Jungfleisch - macht die Arbeit doppelten Spaß. Und die Ergebnisse können sich sehen lassen. Davon konnte sich ein staunendes Publikum von Eltern und Lehrern der Schule in der Ausstellung überzeugen. Die Bilder sind noch ausgestellt und im Musiksaal der Schule zu besichtigen. red

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