Saarbrückerin beklagt Mängel bei Bliesbruck-Reinheim Beschwerden über Tierhaltung im Kulturpark

Reinheim  · Pferde, Esel, Yaks: Eine Frau aus Saarbrücken kritisiert das, was sie in Bliesbruck-Reinheim vorfindet.

 Das ist eines der Yaks, die man im Europäischen Kulturpark Bliesbruck-Reinheim vorfindet.

Das ist eines der Yaks, die man im Europäischen Kulturpark Bliesbruck-Reinheim vorfindet.

Foto: privat

Aus der Landeshauptstadt hat uns Leserin Christel Fels geschrieben. Seit etwa eineinhalb Jahren besucht sie regelmäßig den Europäischen Kulturpark Bliesbruck-Reinheim – nicht zuletzt wegen seiner schönen Möglichkeiten zum Spaziergang in der Natur. Mal abgesehen davon, dass nach Beobachtungen der Beschwerdeführerin viele Hunde hier frei herumlaufen und sie sogar schon gesehen habe, „wie ein Schwanenpaar auf der französischen Parkseite verzweifelt versuchte, sich und seine drei Jungen vor einem im Wasser schwimmenden Rottweiler in Sicherheit zu bringen“, und dass trotz Verbots im Teich auch geangelt werde, liegt das Hauptaugenmerk der Saarbrückerin auf anderen Tieren, die man hier vorfindet: zehn Yaks, zwei Esel und zwei Pferde: Die Haltung der Vierbeiner sei „tierschutzrelevant: „Sie befinden sich ganzjährig auf derselben Fläche. Gras ist überhaupt nicht mehr vorhanden, die Weiden sind völlig verdreckt, und Kot wird niemals abgesammelt. Als Trinkwasser dient die dreckige Brühe aus einer Erdsenke, welche sich im Zentrum der Weide befindet. Über den Sommer wurde das Wasser in der Erdsenke immer weniger und immer dreckiger.“

Die Tiere seien im Sommer übersät von Fliegen, Bremsen und Mücken und machten oft einen gequälten Eindruck. Eine einzige Bremsenfalle direkt neben einer Wasserlache der sehr großen Weide richte hier wenig aus. „Für die Yaks, welche aus dem Himalaya stammen, sind die Temperaturen in den Sommermonaten hier zu hoch. Einen Unterstand, wo die Tiere Schutz vor Sonne und Mücken finden könnten, gibt es für die Yaks nicht. Für Pferde und Esel gibt es ein Zelt, das jedoch vor allem bei windigem Wetter durch die umherfliegenden Planen kaum Schutz bietet.“ Während wenigstens die Yaks regelmäßig Heu aus einer Raufe erhielten, würden Pferde und Esel überhaupt nicht gefüttert, weder im Sommer noch im Winter. Die dortige Raufe sei immer leer. „Wie jedoch bereits ausgeführt, sind die Weiden aufgrund der ganzjährigen Nutzung völlig abgegrast. Somit steht weder Futter noch sauberes Wasser zur Verfügung. Außerdem kommen die Tiere ständig bei ihren Versuchen zu grasen, mit dem eigenen Kot in Berührung. Dies ist mit dem Tierschutz nicht vereinbar. Zudem stelle ich mir die Frage, ob die Tiere täglich kontrolliert werden und was passieren würde, wenn eines davon verletzt oder krank wäre.“

 Dieses Pferd hat unsere Leserin in Reinheim abgelichtet. Eine Amtsveterinärin war vor Ort und sagt, ihm fehlt nichts.

Dieses Pferd hat unsere Leserin in Reinheim abgelichtet. Eine Amtsveterinärin war vor Ort und sagt, ihm fehlt nichts.

Foto: Christel Fels

Das Veterinäramt schaue diesen Zuständen tatenlos zu, „obwohl ihm diese bereits gemeldet wurden“.„Auch die Leitung des Parks schreite nicht ein. Fels: „Hier wurde, wie mir eine andere Besucherin mitteilte, nur auf die Verantwortlichkeit des privaten Halters hingewiesen. Aber privater Halter hin oder her – die Tiere weiden auf den Flächen des Parks (auf der Fläche befindet sich auch das Storchennest) und werden sogar auf der Website beworben. Wie kann diese Haltung in einem Park, der sich den Naturschutz auf die Fahnen geschrieben hat, möglich sein? Und dies soll noch von Touristen bestaunt werden?“ Ihr und anderen Besuchern sei das nicht verständlich.“ Abschließend schreibt die Frau: „Aufgrund der von mir gemachten Erfahrungen besteht dringender Handlungsbedarf im Kulturpark Bliesbruck-Reinheim. Werden diese Missstände nicht behoben, kann man von einem Besuch des Kulturparks jedenfalls nur abraten. Es sei denn, man benötigt eine Hundewiese für seinen freilaufenden Vierbeiner.“

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