Reise zu versteinerten Urkunden

Rubenheim. Schon zum zweiten Mal in der kurzen Geschichte der Sparkassen-Galerie "Altes Rathaus" in Rubenheim stellt ein Ehepaar aus. Erstmals zeigen sich Christel und Heinz Royar aus Gersheim unter dem Leitthema "Skulpturen aus der Muschelkalkzeit und der Gegenwart" gemeinsam einem breiten Publikum

 Heinz und Christel Royar (von links) zusammen mit Gisela Wilhelm in der Galerie "Altes Rathaus". Foto: Degott

Heinz und Christel Royar (von links) zusammen mit Gisela Wilhelm in der Galerie "Altes Rathaus". Foto: Degott

Rubenheim. Schon zum zweiten Mal in der kurzen Geschichte der Sparkassen-Galerie "Altes Rathaus" in Rubenheim stellt ein Ehepaar aus. Erstmals zeigen sich Christel und Heinz Royar aus Gersheim unter dem Leitthema "Skulpturen aus der Muschelkalkzeit und der Gegenwart" gemeinsam einem breiten Publikum. Scheinen die beiden Ausstellungsschwerpunkte grundverschieden zu sein, so finden die Steine des ehemaligen Rektors und die Plastiken der 68-jährigen Mutter von drei Kindern dennoch zueinander: "Ton ist von Menschen, Steine von der Natur geformt". Beim 74-Jährigen hat die Forscher-Leidenschaft vor 22 Jahren, 1986 in Walsheim, begonnen. Damals hatte er erstmals sichtbare Ergebnisse seiner Forschungen gezeigt - und die positiven Rückmeldungen der Besucher haben ihn überrascht. Ein weiterer Meilenstein hin zur Rubenheimer Ausstellung, die von der Gersheimer Kulturbeauftragten Ina Kaufmann und dem Rubenheimer Ortsvorsteher Klaus Hussong eröffnet wurde, war ein Vortrag. Dieser wurde im Informationscenter des Europäischen Kulturparks Bliesbruck-Reinheim gehalten und der endgültige Auslöser war die gemeinsame Ausstellung von Gudrun und Alfons Anna. Die Ausstellungseröffnung selbst fand unter musikalischer Begleitung des Gersheimer Gitarristen und Sänger Hans Bollinger statt.Nachdem Royar schon mit Soloausstellungen auf Dolinen in seinem Vortrag hingewiesen und den Bogen vom Mammutzahn zur Marianneninsel geschlagen hatte und Gersheim zwischen gestern und heute beleuchtet hat, lädt er jetzt mit Fossilien, den versteinerten Urkunden einer längst vergangenen Biosphäre ein zu einem Gang durch die Erdgeschichte. Zeugnisse aus den verschiedenen Epochen werden verbunden mit Informationen aus der Umgebung. Zu sehen ist rheinischer Schiefer aus dem Devon, Steinkohlenreste aus dem Karbon, Rotlegendes aus dem Perm oder Muschelkalk, dem Charakterstein des Bliesgaus. Am Mittwoch, 3. Dezember, wird Royar von 16 bis 18 Uhr eine geologische Führung anbieten. Denise Altenkirch war die Mentorin von Christel Royar, die darüber hinaus als ehrenamtliche Mitarbeiterin beim Besuchsdienst "Türen öffnen" wirkt. Sie hat bei VHS-Kursen die künstlerische Welt erschlossen. Danach folgten aber einige Jahre, in denen andere Dinge im Leben einen größeren Stellenwert einnahmen. Anschließend bedurfte es dem Anstoß der Herbitzheimerin Ursula Kieback, die sie in die Homburger Gruppe "Kreativ" mitnahm, das gestalterische Feuer nochmals anfachte. Erste Versuche mit Kleinplastiken folgten. Dass Ton ein fantastisches Material sei, habe sie schnell erfahren. Ihr Erstlingswerk sei ein weißer Tiger gewesen. Freunde ermunterten sie zum Weitermachen, sahen sie in den Arbeiten Royars eine bemerkenswerte Ausdruckskraft. Davon konnten sich auch die Besucher der Ausstellung Advent 2007 in der Jägersburger Gustavsburg, die zusammen mit den übrigen Mitgliedern der Gruppe "Kreativ" durchgeführt wurde, überzeugen. In den letzten Jahren entstanden die Ausstellungsstücke zu denen Krippen, passend in die Vorweihnachtszeit, und die vielen Figuren entstanden. Den Erlös der Ausstellung wird der Flüchtlingshilfe im Kongo gestiftet. Die Dritte im Bunde ist die Fotografin Gisela Wilhelm. Kennen gelernt hat sie das Ehepaar Royar beim Biosphärenfest in Erfweiler-Ehlingen, wo vereinbart wurde, die Makroaufnahmen der 54-jährigen Rubenheimerin auszustellen.

Auf einen Blick:Ausstellung "Skulpturen aus der Muschelkalkzeit und der Gegenwart" von Christel und Heinz Royar in der Sparkassen-Galerie "Altes Rathaus" Rubenheim, bis Sonntag, 4. Januar. Öffnungszeiten sind samstags und sonntags von 15 bis 18 Uhr. ott

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