Reise in die Welt der Kelten und Römer

Reinheim · Großes Programm für Kinder beim Museumstag im europäischen Kulturpark Bliesbruck-Reinheim.

 Auch die kleine Eva hatte beim Kinderfest im Europäischen Kulturpark Bliesbruck-Reinheim auf einer Pferdestatue ihren Spaß. Foto: Jörg Martin

Auch die kleine Eva hatte beim Kinderfest im Europäischen Kulturpark Bliesbruck-Reinheim auf einer Pferdestatue ihren Spaß. Foto: Jörg Martin

Foto: Jörg Martin

Unter dem Titel "Museen in der Kulturlandschaft" nahm der Europäische Kulturpark Bliesbruck-Reinheim am internationalen Museumstag, der am Sonntag stattfand, teil. Rund um das Fürstinnengrab fand deshalb ein Kinderfest statt. Neben dem Besuch des Fürstinnengrabes konnten die Kleinen verschiedene Stationen, an denen es allerlei zu basteln gab, durchlaufen und sich ihre Teilnahme auf einer Stempelkarte bestätigen lassen.

Nach fünf Nachweisen auf dem Karton erhielten sie einen Beutel, um ihre Sachen aufzubewahren. Den brauchten sie auch, denn ein Schwert oder ein Schild, genau wie die Kelten und Römer es hatten, muss schließlich transportiert werden. Auch muss ein Kämpfer gut aussehen. Ein selbst hergestelltes Amulett oder ein Tattoo gehört für einen Krieger durchaus zum Outfit. Und die Münzen bewahrt er im selbst gemachten Lederbeutel auf. Erfahrungen im Bogenschießen, Töpfern oder im Filzen konnte man ebenfalls sammeln.

Auch auf der französischen Seite fand ein Kinderfest statt. Hier lag der Schwerpunkt auf antiker Musik, Backen und Mosaiken. Doch wie war das Leben der Römer überhaupt? Wie sah der Alltag aus? Diese Fragen wurden bei der Ottweiler Gruppe "Legio XIIII Gemina - Römer im Saarland" beantwortet. Die hatte an der ehemaligen römischen Villa ihr Lager mit rund 20 Leuten aufgeschlagen und gewährte Einblicke in das Leben der Gladiatoren. "Das macht den Kindern Spaß", sagte gerade ein Gruppenmitglied den Eltern eines Zwillingspärchens. Man habe wenig moderne Sachen dabei, alles soll so originalgetreu sein, wie nur möglich. "Die Kinder sind gleich dabei, weil es einfach ist", sagte Livia Prima im Gespräch mit der SZ.

Sie ist bei der Gruppe für Organisationsfragen zuständig. Gefragt sei bei den Kindern das Delta-Spiel. Lernen konnte man unter anderem auch, dass die Legionäre offiziell gar nicht spielen durften. Das taten sie aber dennoch und das oft etwa mit gezinkten Würfeln. Die Kinder selbst spielten wenig, da sie aktiv in die Feld- und Hausarbeit eingebunden waren. Spielzeug gab es kaum. Die Gruppe gab mit ihrer Gladiatorenschule Einblicke in das Leben der Römer. Im Maison Jean Schaub konnten die Kinder in das Leben der Kelten eintauchen, indem sie etwa die entsprechende Kleidung anprobierten. Im Ausstellungszentrum Crex lud die römische Baustelle dazu ein, spielerisch die Grundlagen der Architektur und des Bauwesens zu erforschen.

"Dieses Wäldchen ist genau das Richtige bei diesem Wetter", meinte eine Mutter aus Saarbrücken. Sie war hin und weg von dem Kleinod nahe dem Fürstinnengrab. "Da ist es angenehm kühl und die Kinder können basteln und spielen", brachte sie ihre Begeisterung zum Ausdruck. "Ich will jetzt auch so ein Schwert haben", meinte der kleine Guy aus Saargemünd zu seinem Papa. Der schien erleichtert, dass es endlich einmal handwerklich zuging.

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