Kirche in Bliesdalheim Bliesdalheims Kirche ist in Gefahr

Bliesdalheim · Das protestantische Gotteshaus weist erhebliche Baumängel auf. Um es erhalten zu können, denken Presbyter über eine Umwidmung nach.

 Die Presbyter (von links) Hiltrud Weber, Elke Hunsicker und Martin Lippmann besprechen im Altarraum der protestantischen Kirche von Bliesdalheim mögliche Maßnahmen, um bauliche Mängel zu beseitigen.

Die Presbyter (von links) Hiltrud Weber, Elke Hunsicker und Martin Lippmann besprechen im Altarraum der protestantischen Kirche von Bliesdalheim mögliche Maßnahmen, um bauliche Mängel zu beseitigen.

Foto: Wolfgang Degott

Die Bliesdalheimer und Herbitzheimer Mitglieder des Presbyteriums der protestantischen Kirchengemeinde Walsheim fürchten um ihre Kirche. Seit einiger Zeit weist das in seinen Anfängen zu Beginn des 20. Jahrhundert entstandene Gotteshaus sowohl im Chorraum als auch auf der Empore Risse auf, die sich in letzter Zeit merklich vergrößerten. Deshalb befassten sich die Kirchenvertreter damit, Initiativen zu entwickeln, dieser besorgniserregenden Entwicklung entgegenzuwirken. So wurde das Zweibrücker Büro Grub Architekten und Ingenieure konsultiert. Das betreut auch die Sanierungsmaßnahmen an den Kirchengebäuden in Walsheim und Wolfersheim und arbeitet im Auftrag der protestantischen Landeskirche.

Martin Lippmann sprach im Gespräch mit unserer Zeitung, an dem mit Elke Hunsicker, Manfred Marson, Ilka Walte und Hiltrud Weber auch weitere Mitglieder des Gremiums, das rund 200 Familien in den Dörfern Bliesdalheim, Herbitzheim und Rubenheim vertritt, davon, dass die Wände des Kirchenschiffes nach außen kippen. Das hätte die Vermessung und Untersuchung zu Tage gefördert. Der Grund liege darin, dass ein heute üblicher Ringanker fehle. Um die Wände zu stabilisieren, und um das weitere Kippen zu verhindern, sollen Querverstrebungen eingebaut werden. Auch die Risse sollen beseitigt werden. Die Kosten der Maßnahme bewegen sich rund um 15000 Euro, so Lippmann. Das könne noch aus eigenen Mitteln gestemmt werden, so Lippmann. Er hofft dabei auf die Zustimmung der übrigen Mitglieder des Presbyteriums der Kirchengemeinde Walsheim.

Daneben machen sich die Kirchenvertreter auch Gedanken, die das Ortsbild prägende Kirche auch der „breiten Öffentlichkeit“ zu öffnen. Lippmann drückte es so aus. „Wir wollen, dass sich in den Mauern sowohl das sakrale als auch das weltliche Leben abspielen soll“ und war deshalb auch schon beim Ortsrat vorstellig geworden. Dazu Ortsvorsteher Bernhard Welsch: „Wir werden die Gemeinde unterstützen, wo wir können, doch Geld haben wir sehr wenig“. So soll auch Bürgermeister Michael Clivot einbezogen werden, um die Möglichkeiten gemeinsam mit der politischen Gemeinde auszuloten. Will man das umsetzen, sollen sanitäre Anlagen geschaffen, ein behindertengerechter Zugang hergestellt und damit Barrierefreiheit erreicht werden. Auch müsste ein Wasseranschluss verlegt und eine neue Heizung installiert werden, wozu auch ein Anbau ins Auge gefasst werde. Damit könne in Bliesdalheim ein öffentlich nutzbarer Raum geschaffen werden, den es in der Größe dort noch nicht gebe. Im Klaren sei man sich aber auch, so Lippmann, dass man auf die Hilfe der Gemeinde, aber auch weitere Zuschussgeber angewiesen sei, da sich dann die aufzubringenden Geldsummen im sechsstelligen Bereich bewegen werden.

Auf der Webseite bliesdalheim.de ist zu lesen, dass der kleine Turm der evangelischen Kirche im Jahr 1907 erbaut wurde und 20 Jahre später das Kirchenschiff feierlich eingeweiht wurde. Durch Artilleriebeschuss im Oktober 1939 wurde die Kirche schwer beschädigt und brannte zum Teil aus. Der Wiederaufbau wurde 1950 vollendet. Eine umfassende Renovierung erfolgte in den Jahren 1966/67.

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