Kulturpark Reinheim/Bliesbruck Pop und Folksongs auf eine leise Weise

Reinheim · Das Duo Maryland Street begeisterte am Sonntag bei der Matinee in der Taverne des Europäischen Kulturparks in Reinheim.

 Udo Lovisa (links) und Uwe Hill traten als das Duo Maryland Street bei der Matinee im Europäischen Kulturpark Bliesbruck-Reinheim auf.

Udo Lovisa (links) und Uwe Hill traten als das Duo Maryland Street bei der Matinee im Europäischen Kulturpark Bliesbruck-Reinheim auf.

Foto: Jörg Martin

Mit so manchem Ohrwurm ist es wie mit dem Titel „Oh yeah“ von Roxy Music: Man kennt ihn oft aus früheren Zeiten vom Radio und weiß den Namen des Liedes nicht zwangsläufig. Sicher ist: Man mag ihn und kriegt ihn so schnell nicht mehr aus dem Kopf.

So war es auch am Sonntagmorgen, als das Duo Maryland Street die zweite musikalische Matinee des Vereins Begegnungen auf der Grenze in der Taverne des Europäischen Kulturparks Bliesbruck-Reinheim für die diesjährige Saison umrahmte. Maryland Street, das sind Udo Lovisa (Saxophon und Gesang) sowie Udo Hill (Gitarre und Gesang). Pop und Folk mit einer besonderen Instrumentalisierung ist das Rezept der beiden Herren. Vor allem durch Letztere kommt es im Zusammenspiel meist zu einer ganz anderen Wirkung populärer Titel, als man gewohnt ist. Das Duo präsentierte einen Querschnitt aus Folk-, Country- und Popmusik. Immer wieder angereichert mit Balladen.

Vor allem durch das spezielle Timbre und den amerikanischen Slang von Uwe Hill, entsteht eine mehr als authentische Wirkung der Songs. Wird American Folk angestimmt und dann noch durch das oft dezente, aber nicht minder wirkungsvolle Saxophonspiel von Udo Lovisa angereichert, wähnt man sich in einer völlig anderen Welt. Insbesondere sein Zwischenspiel scheint das Salz in der Suppe zu sein. Wie bei „Ol ’55“ von Tom Waits. Das war weder Pop, noch Rock, noch Blues. Macht aber nichts. Den Leuten gefiel es und sie nickten dennoch mit. So mancher dürfte an diesem Tag die Ballade „I wish were blind“ zum ersten Mal gehört haben. Sie ist nicht das bekannteste Werk von Bruce Sprengsteen. Aber sie schien auch bei der Matinee ihre Freunde gefunden zu haben.

Spannend wird es, wenn beide gleichzeitig singen. Dann entfalten Lovisa und Hill ein Klangvolumen, bei dem man sich wünscht, es gäbe mehr solcher Titel im Programm. Die Magie der Klangstärke überträgt sich schnell auf die Stimmung im Publikum. So mancher sang bei der Rockballade von Ex-Genesis-Sänger Ray Wilson nämlich leise mit. Apropos Genesis: Deren Klassiker „Follow you, follow me“ fehlte beim Konzert von Maryland Street natürlich auch nicht. Auch, wenn die Interpretation auf dem Saxofon und in einer leisen Fassung alles andere als alltäglich war.

Die Zustimmung in den Gesichtern der Konzertbesucher war dennoch auszumachen. Mit „I’ve been willing“, einem Country-Stück der Birds, als Zugabe verabschiedeten sich Uwe Lovisa und Uwe Hill. „Eine alles andere als alltägliche Zusammenstellung der Lieder“, lobte Johann Unterschemann aus Neunkirchen den Auftritt hinterher. „Titel, die man kennt, einmal ganz anders erleben: Das hat was“, freute sich auch Agnes Willsmann aus Kleinblittersdorf nach dem Konzert über den Auftritt.

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