Pater Oden zu Besuch beim Reinheimer Nikolaus
Homburg/Reinheim. Eine Herzoperation verhinderte die Feierlichkeiten zu seinem Jubiläum "60 Jahre Ordenstätigkeit". Doch in den Monaten, in denen Pater Paul Oden in Deutschland weilte, nutzte er die Möglichkeiten zur Kontaktpflege
Homburg/Reinheim. Eine Herzoperation verhinderte die Feierlichkeiten zu seinem Jubiläum "60 Jahre Ordenstätigkeit". Doch in den Monaten, in denen Pater Paul Oden in Deutschland weilte, nutzte er die Möglichkeiten zur Kontaktpflege. So besuchte er auch den "Reinheimer Nikolaus" Manfred Rauch, der seit 25 Jahren für die Steyler-Missionsarbeit des Ordensbruders aus Pirmasens auf die Reise geht. Oden, der vor 55 Jahren nach Chile ging, unterhält zwischenzeitlich in Iquiqe mit Hilfe der Stiftung "Ninos en la Huella" (wörtlich: "Kinder auf dem Pfad") mehrere Heime und Tagesstätten in verschieden Stadtteilen der 200 000-Einwohner-Metropole. Der mittlerweile 80-jährige Ordensbruder erklärte, dass in der nordchilenischen Stadt zum einen die Straßenkinder im Zentrum und zum anderen die Kinder aus dem Armenviertel betreut werden. Etwa 30 davon kommen täglich in eine Kindertagesstätte. Noch einmal so viele kommen unregelmäßig, aber oft. Die Kinder stammen aus ärmsten Verhältnissen, wohnen auf engstem Raum mit meist vielen Geschwistern und haben oft Eltern, die ihr Elend mit Drogen zu verdrängen versuchen. Auch sei er sehr aktiv in der Vereinigung zur Drogenbekämpfung. Neben ihm als Leiter der gesamten Organisation seien die übrigen Verwalter der einzelnen Einrichtungen, Psychologen, Sozialassistenten, Betreuer und Freiwillige, tätig. Finanziert werde die Stiftung zur Hälfte aus Spendengeldern, und man sei daher wegen der ständig angespannten finanziellen Lage auf den Einsatz und die Mitarbeit von ehrenamtlichen Helfern und Praktikanten angewiesen, die hauptsächlich aus Deutschland und Österreich kommen würden. Da die betreuten Kinder oft aus hochproblematischen familiären Verhältnissen stammten, sei psychische und physische Gewalt als legitime Erziehungsmethode angesehen. Oft seien die Kinder zuhause auch auf sich allein gestellt, würden vernachlässigt, sexuell missbraucht. Die hohe Arbeitslosigkeit, die fast jede Familie betrifft, tue ihr Übriges. Oden dankte dem Reinheimer Manfred Rauch, der mit seiner Initiative immerhin schon rund 24 000 Euro zusammengetragen habe und auch in diesem Jahr, bei seiner Abschlusstournee, wieder bei Familien, Vereinen, Betrieben und in Einkaufsmärkten für die gute Sache unterwegs sei. ott